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Bio in die Fläche tragen

Selbstständige Lebensmittelkaufleute sind die natürlichen Bio-Verbündeten

Bio in die Fläche tragen

Die wahren Treiber von Bio sind heute die Verbraucher. Sie wollen gesunde und klimafreundliche Lebensmittel auf ihren Tellern. Selbstständige Kaufleute haben die Souveränität und Flexibilität, um darauf einzugehen und Bio-Vielfalt in die Fläche zu tragen. Was ihnen fehlt, sind die richtigen Kontakte. Neue bioPress-Projekte zielen jetzt darauf ab, über verkrustete zentrale Handelsstrukturen hinaus die Kaufleute durch Vernetzung und Bio-Expertise zu unterstützen.

Bio ist im Mainstream angekommen. Seit über 25 Jahren begleitet der bioPress-Verlag diese Entwicklung. Alle über 25 Bio-Absatzkanäle sind auf dem Weg zu 100 Prozent Bio gefragt: Hofläden, Bioläden, Bio-Supermärkte und Reformhäuser, Bäckereien, Metzgereien und Wochenmärkte, Spezialitätengeschäfte, Supermärk-te, Drogerien und Discounter sowie Außer-Haus-Verpflegungskanäle von Kindergärten, Schul- und Uni-Mensen über Kantinen in Unternehmen, Krankenhäusern und Pflegeheimen bis hin zur Gastronomie.

Kaufleute als Verbündete

Wichtige Verbündete werden in der nächsten Dekade die Selbstständigen Lebensmittelkaufleute sein. Sie nutzen ihre (zentrale) Vorstufe für die Grundversorgung und arbeiten darüber hinaus lokal und regional sowie bei Spezialsortimenten wie Bio direkt mit vielen verschiedenen Lieferanten zusammen. Ihre Outlets befinden sich nicht nur in den Kernzentren, den Städten, sondern sind flächendeckend über Deutschland verteilt. Sie erreichen auch eine weitaus höhere Flächenproduktivität als zentral gesteuerte Filialen, sind qualitätsorientiert und Vollversorger.

Wie viel Bio ist bereits im SEH?

Bei einer flächendeckenden bioPress-Studie über Bio im LEH lag der Bio-Anteil 2001 noch bei 0,8 Prozent. Heute könnte dieser Anteil bereits bei geschätzt rund zehn Prozent liegen. In einer Kooperation mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Heilbronn (DHBW) soll im nächsten Jahr eine Studie BIOimSEH ausgerollt werden, die aktuelle Zahlen liefert. Dafür wird ein Fragebogen an selbstständige Kaufleute verteilt. Das Ergebnis kann ihnen als Entscheidungsgrundlage und als Ansporn für mehr Bio in den Regalen dienen. Vor allem der Frische-Bereich ist stark entwicklungsfähig und trägt zu mehr regionalen und lokalen Bezügen bei.

Unterstützung durch Vernetzung

Was den Kaufleuten für ihre Beschaffung fehlt, ist vernetzte Bio-Expertise. Zwei bioPress-Events sollen das ändern. Von 2004 bis 2008 wurde zusammen mit der CMA (Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft) und Koelnmesse bereits ein Bio Handels Forum veranstaltet, bei dem Lebensmittelvermarkter aller Kategorien, von Naturkostfachhandel bis hin zu Discountern, ins Gespräch kamen. Im Mai 2023 soll dieses Konzept mit dem vierten Bio Handels Forum, erstmals in der Akademie Schloss Kirchberg , wiederbelebt werden – jedoch dieses Mal mit Fokus auf die selbstständigen Kaufleute.

Bio im Mainstream

War damals das Ziel, Bio in den Mainstream zu tragen, geht es heute um Themen wie Bio-Vielfalt im Handel, flächendeckende Bio-Verfügbarkeit, Qua- litätsbewusstsein in der Esskultur und Nachhaltigkeitsaspekte wie kurze Wege und Saisonalität und nicht zuletzt faire Handelsbeziehungen.

Bio-Vielfalt schaffen

Im Gegensatz zu den aktuell vorherrschenden zentralen Kräften können viele Beteiligte auch Vielfalt schaffen, mit vielen Anbietern und vielen hochwertigen Angeboten. Rund 10.000 Outlets von et-wa 5.000 Kaufleuten können Bio in die Fläche tragen und so den Zentralismus überwinden helfen.

Schon vor dem Mai 2023 wird dafür auf der Biofach im Februar 23 die Plattform ‚Meeting Point BIOimSEH‘ etabliert. Lebensmittel-Kaufleute treffen direkt mit Bio-Experten aus allen Bereichen zusammen und diskutieren und informieren sich über lokale und regionale Beschaffung, ebenso wie über Sortimente und die Schulung in Bio-Kompetenz.

Teilnehmer-Anfragen können gerichtet werden an:
BIOimSEH@biopress.de

Erich Margrander

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