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Über den Verlag

Das erste bioFach Magazin erschien im Oktober 1994. Es schien uns damals an der Zeit, eine Fachzeitschrift für die Vermarktung von Bioprodukten ins Leben zu rufen. In Kooperation mit den Biofach-Messseveranstaltern erschienen dann die ersten 22 Ausgaben bis zum Januar 2000. Ab Ausgabe 23/Mai 2000 wurde das erste Bio-Fachmagazin dann umbennant in bioPress Fachmagazin für Naturprodukte.

In dieser Zeit wuchs die Biolandbaufläche von rund 280.000 Hektar auf zirka 430.000 Hektar und die Bio-Gesamtumsätze lagen irgendwo bei einer Milliarde Mark. Noch war der Biomarkt ein Angebotsmarkt. Große Mengen an Bio-Rohstoffen fanden am Markt keine Käufer. Die Anbaufläche beispielsweise in Spanien lag weit unter 100.000 Hektar und in Italien auch weit unterhalb der Größenordnung in Deutschland.

Die politischen Rahmenbedingungen in der EU änderten sich. Nach der BSE-Krise kam im Januar 2001 Renate Künast. Der SPD-Landwirtschaftsminister hatte abgewirtschaftet und musste das Feld den Grünen überlassen. Die Folge waren viele Kampagnen für Bio-Lebensmittel, die bis heute anhalten.
Die neue Zielsetzung hieß: 20 Prozent Umsatzanteil am Lebensmittelmarkt. Die Kölnmesse hatte gerade das bioPress-Angebot, mehr Aufmerksamkeit für Bio in die Anuga hinein zu tragen, abgelehnt. Um den Anschluss an die radikale Änderung der Situation am Lebensmittelmarkt nicht zu verpassen, hat die Geschäftsführung in Köln innerhalb von Tagen das Ruder gedreht und grünes Licht für Bio auf der Anuga gegeben. Renate Künast hatte bis Ende Sommer 2001 das neue sechseckige Bio-Siegel in die Welt gezaubert. Ausgerechnet dem Keiko Grüntee aus Japan wurde medienwirksam auf der Anuga im Oktober 2001 als erstes Bioprodukt das Bio-Siegel verliehen (siehe bioPress 29/2001, S. 6). Die nächsten 600 Bioprodukte folgten auf dem Fuß. Trotz weniger Freunde in der Biobranche konnte das Bio-Siegel seinen Siegeszug antreten und ziert im Dezember des Jahres 2023 insgesamt 106.110 Bioprodukte mit dem grünen Sechseck.

Die Markt-Entwicklung auf 16,1 Milliarden € Bio-Umsatz im Jahr 2023 liegt noch weit entfernt vom angestrebten Ziel. Der Anteil des Naturkostfachhandels lag bei nur noch 3,2 Milliarden €. Bei der Bio-Fläche konnte Deutschland seit 2022 um 4,3 Prozent zulegen, womit heute 1,94 Millionen Hektar ökologisch bewirtschaftet werden – 11,8 Prozent der bundesweiten Landwirtschaftsfläche.

Ein Anteil von 20 Prozent am Lebensmittelumsatz würde den Bio-Umsatz auf mehr als 32 Milliarden € Umsatz addieren. So weit denken noch die wenigsten. Durch den rezessionsbedingten Umsatz-Einbruch im Naturkostfachhandel 2022 und der fluchtartigen Verlagerung der Einkäufe auf vermeintlich günstigere Einkaufsorte hat bei den klassischen Bioanbietern ein Umdenken eingesetzt. Sie wenden sich vermehrt auch den Kaufleuten im Lebensmitteleinzelhandel zu, so dass dort ein breiteres Bio-Markenangebot möglich wird.

Der Naturkost-Einzelhandel allein ist nicht in der Lage, alle Bio-Verbraucher zu bedienen und der LEH will nach wie vor wenig Veränderungen seiner Strukturen, die das flächendeckende Vermarkten von Bioprodukten nicht unbedingt befördern. Die Berliner Politik will die Marktentwicklung mit mehr Bio in der Gastronomie, vor allem in Kantinen, voran treiben. Der AHV-Anteil am Lebensmittelumsatz liegt bei weniger als einem Viertel. Dennoch erreicht Bio dort eine große Bevölkerungsschicht, die wenig Bio-Affinität aufweist.

Nach 20 Jahren mutigem Einsatz auf der Anuga, wo wir in der Höhle des Löwen die Bio-Präsenz vervielfältigen halfen, haben wir uns mit der Sonderschau Meetingpoint BIOimSEH - supported by BIOFACH einer neuen Aufgabe verschrieben, Bio-Sortimente in den Regalen und Frische-Theken der Kaufleute auf Vollsortiments-Niveau zu hieven.

Der bioPress Verlag wird weiterhin marktbildend tätig sein und die Entwicklung der Biovermarktung begleiten und sie mit allen zur Verfügung stehenden Kräften vorwärts treiben. Die Verlags-Mitarbeiter setzen auf die Unterstützung der Media-Partner, mit deren Werbe-Investitionen die Redaktion unabhängig bleiben und viele Leser kostenlos bedienen kann. Auch der digitale Auftritt www.biopress.de wird barrierefrei bleiben und so immer wieder neue Interessierte und zusätzliche Vertriebswege finden.

Die Orientierung am steigenden Ernährungsbewusstsein ist unser zentraler Antrieb sowie alle Faktoren, die eine Entwicklung hin zu einer verantwortungsvollen Ernährungsumgebung mit gesunden, chemiefreien Lebensmitteln befördern und durch Decarbonisierung die Rettung des Klimas unterstützen. Nachhaltigkeit in allen Lebenslagen ist seit den 70er Jahren unser Credo und wird es weiterhin bleiben.

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