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Über den Verlag

Die erste bioPress-Ausgabe erschien im Oktober 1994. Es schien uns damals an der Zeit, eine Fachzeitschrift für die Vermarktung von Bioprodukten ins Leben zu rufen. In Kooperation mit den Biofach-Messseveranstaltern erschienen dann die ersten 22 Ausgaben bis zum Januar 2000. Ab Ausgabe 23/Mai 2000 wurde das erste Bio-Fachmagazin dann umbennant in bioPress Fachmagazin für Naturprodukte.
In dieser Zeit wuchs die Biolandbaufläche von rund 280.000 Hektar auf zirka 430.000 Hektar und die Bio-Gesamtumsätze lagen irgendwo bei einer Milliarde Mark. Noch war der Biomarkt ein Angebotsmarkt. Große Mengen an Bio-Rohstoffen fanden am Markt keine Käufer. Die Anbaufläche beispielsweise in Spanien lag weit unter 100.000 Hektar und in Italien auch weit unterhalb der Größenordnung in Deutschland.
Die politischen Rahmenbedingungen in der EU änderten sich. Die italienischen Bauern stellten in großer Zahl auf Biolandbau um. Rund 1,1 Millionen Hektar Bio-Anbaufläche entstand in Italien mithilfe der EU-Subventionen. In Deutschland stieg die Anbaufläche auf zirka 630.000 Hektar.
Die Sondersituationen in Dänemark und der Schweiz blieben ohne besonderen Einfluss auf den deutschen Biomarkt. In Österreich gab es Ende der 90er Jahre einen Bioschub nach vorne, als Österreich in die EU eintrat und das Land es mit seinen bis dahin hohen Lebensmittelpreisen äußerst schwer hatte. Billige Zuflüsse von Lebensmitteln aus der EU wurden befürchtet. Eine gesunde Strategie war die Umstellung auf Biolandbau. Mit Ernte für das Leben stießen die Biobauern in Österreich vor in die Supermärkte. Die Preise purzelten damit nicht ins Bodenlose. In der Schweiz verkündete 1997 die Coop mit Naturaplan ihr Nachhaltigkeitsziel: Eine Milliarde Franken Umsatz mit Bioprodukten bis zum Jahr 2000.
Nach der BSE-Krise kam im Januar 2001 Renate Künast. Der SPD-Landwirtschaftsminister hatte abgewirtschaftet und musste das Feld den Grünen überlassen. Die Folge war eine nicht mehr enden wollende Kampagne für Bio-Lebensmittel. Die neue Zielsetzung hieß: 20 Prozent Umsatzanteil am Lebensmittelmarkt. Die Kölnmesse hatte gerade das bioPress-Angebot, mehr Aufmerksamkeit für Bio in die Anuga hinein zu tragen, abgelehnt. Um den Anschluss an die radikale Änderung der Situation am Lebensmittelmarkt nicht zu verpassen, hat die Geschäftsführung in Köln innerhalb von Tagen das Ruder gedreht und grünes Licht für Bio auf der Anuga gegeben. Renate Künast hatte bis Ende Sommer 2001 das neue sechseckige Bio-Siegel in die Welt gezaubert. Ausgerechnet dem Keiko Grüntee aus Japan wurde medienwirksam auf der Anuga im Oktober 2001 als erstes Bioprodukt das Bio-Siegel verliehen (siehe bioPress 29/2001, S. 6). Die nächsten 600 Bioprodukte folgten auf dem Fuß. Trotz weniger Freunde in der Biobranche konnte das Siegel seinen Siegeszug antreten und ziert heute über 60.000 Bioprodukte mit dem grünen Sechseck.
Heute beackert Deutschland rund 1,1 Millionen, Italien noch immer 1,1 Millionen und Spanien rund 1,8 Millionen Hektar Bioland. Der größte Bio-Absatzmarkt in der EU ist Deutschland. Ohne Importe aus Italien und vor allem Spanien (dort wird bis heute nur wenig Bio im Einzelhandel angeboten) würde Deutschland seinen Bio-Markt nicht bedienen können.
Die Markt-Entwicklung auf heute knapp 8 Milliarden € Umsatz liegt noch weit entfernt vom angestrebten Ziel. Ein Anteil von 20 Prozent am Lebensmittelumsatz würde den Bio-Umsatz auf mehr als 32 Milliarden € Umsatz addieren. Diese Größenordnung scheint in noch wenigen Köpfen angekommen zu sein. Jedenfalls lassen sich nur schwer ernsthafte Anzeichen für eine Entwicklung dorthin erkennen. Die Naturkost-Einzelhandel allein ist nicht in der Lage, diese Größenordnung zu stemmen und der LEH will wenig Veränderungen seiner Strukturen, die das flächendeckende Vermarkten von Bioprodukten nicht gerade befördern.
Der bioPress Verlag wird weiterhin marktbildend tätig sein und die Entwicklung der Biovermarktung begleiten und sie mit allen zur Verfügung stehenden Kräften vorwärts treiben. Die Verlags-Mitarbeiter setzen auf die Unterstützung der zahlenden Abonnenten und der Media-Partner, mit deren Hilfe eine lebendige Redaktion immer wieder neue Vertriebswege finden und altbewährte beleuchten kann.
Ein weiterer, neuer Schritt in die Vernetzung der Biobranche hinein in alle Lebensmittel-Vertriebswege bildet dieses Relaunch des bioPress-WEBauftritts, von dem wir erwarten, dass viele lebendige Kontakte der Leser und Nutzer untereinander zusätzlichen Schwung bringen werden.

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