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Antibiotika

Antibiotikaresistente Keime in Rohwurst

Biologische Landwirtschaft bietet eine Alternative

In den vergangenen Tagen wurde eine verstärkte Berichterstattung über antibiotikaresistente Keime in Wurstwaren durch eine Studie hervorgerufen, die die Bundestagsfraktion der Grünen in Auftrag gegeben hatte. Die Forscher warnen darin vor Gefahren, die solche Keime für den menschlichen Organismus bergen, da sie gegen Antibiotika resistent machen können.

Hier geht es nicht nur um Gefahren für Menschen, sondern vielmehr um eine Wende hin zu einer artgerechten Tierhaltung. „Das Problem ist die konventionelle Massentierhaltung und der damit verbundene exzessive Einsatz von Tierarzneimitteln; leider nicht nur an kranke Tiere. 2012 bekam ein Masthähnchen durchschnittlich an zehn seiner 39 Lebenstage Antibiotika! Das ist die Regel, nicht die Ausnahme“, betont BNN-Geschäftsführerin Elke Röder.

Die Bio-Landwirte bildet hier eine Alternative zur industriellen Massentierhaltung. „Sie denken nicht nur an das Wohl der Menschen, die das Fleisch konsumieren, sondern auch an jenes der Tiere. Das gilt es wahrzunehmen und zu würdigen“, erklärt Elke Röder. Laut Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit wurden 2012 rund 1.619 Tonnen Antibiotika von pharmazeutischen Unternehmen und Großhändlern an Tierärzte in Deutschland abgegeben. Und das obwohl der Einsatz von Tierarzneimitteln lediglich dem Ziel dienen sollte, kranke Tiere zu behandeln.

Die EU-Öko-Verordnung benennt auch die Sicherung und Förderung der Tiergesundheit als zentralen Aspekt ökologischer Tierhaltung. Chemisch-synthetische Medikamente sollen nur verabreicht werden, wenn es unbedingt geboten ist. Die Behandlungsart und -dauer ist zu dokumentieren und die gesetzliche Wartezeit, die für konventionell gehaltene Tiere gilt, ist zu verdoppeln; existieren keine Vorgaben, sind es 48 Stunden. Müssen in einem Jahr mehr als zweimal bzw. einmal, wenn das Tier nur ein Jahr gehalten wird, Antibiotika verabreicht werden, dürfen die Tiere nicht mehr als Bio vermarktet werden

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