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Bio-Ukraine: 40 Aussteller kommen zur Biofach

Internationale Partner unterstützen den gemeinsamen Auftritt

Bio-Ukraine: 40 Aussteller kommen zur Biofach © COA Ukraine

Vom 13. bis 16. Februar 2024 trifft sich die Bio-Gemeinschaft wieder in Nürnberg auf der Weltleitmesse für ökologische Lebensmittel. Mit dabei sind dieses Jahr rund 40 ukrainische Exporteure, die als Aussteller auf verschiedenen ukrainischen Gemeinschaftsständen versammelt sind. Zum Biofach-Kongress wird eine hochrangige politische Delegation erwartet, die an mehreren Programmpunkten beteiligt ist. Unterstützt wird der ukrainische Auftritt unter anderen vom Swiss-Ukrainian Quality Food Trade Program und der Deutsch-Ukrainischen Kooperation im ökologischen Landbau.

Das Swiss-Ukrainian Quality Food Trade Program (QFTP) existiert bereits seit 2004 und wird vom Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) finanziert. Die Deutsch-Ukrainische Kooperation im ökologischen Landbau (COA) läuft seit 2016 und wird durch das deutsche Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert.

„Wir freuen uns, dass unsere Unterstützung dazu beigetragen hat, dass in diesem Jahr so viele Unternehmen aus der Ukraine ihre interessanten Bio-Produkte auf der Biofach präsentieren konnten“, so Stefan Dreesmann, Leiter des deutschen Projekts, und Tobias Eisenring, Leiter des Schweizer Projekts.

Die Teilnahme ukrainischer Exporteure an der Biofach sei von entscheidender Bedeutung für die Förderung eines nachhaltigen Handels und die Schaffung von mehr und besseren Arbeitsplätzen durch die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und der Kapazitäten der ukrainischen KMU im Bio-Sektor. Ende 2022 verfügte die Ukraine über eine zertifizierte ökologische Anbaufläche von 263.619 Hektar, was 0,6 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche entspricht. Im Jahr 2022 exportierte die Ukraine 245.600 Tonnen Waren im Gesamtwert von fast 219 Millionen US-Dollar und wurde zum drittgrößten Importland in die EU. Daher hänge die Stabilität des europäischen Bio-Marktes stark von der Zuverlässigkeit und Stärke der ukrainischen Lieferanten ab.

Der Biofach-Kongress wird in diesem Jahr eine hochrangige politische Delegation aus der Ukraine mit Vertretern des Parlaments, des Ministeriums für Agrarpolitik und Ernährung, des staatlichen Dienstes für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz und der staatlichen Institution ‚Amt für Unternehmertum und Exportförderung‘ empfangen.

Seit 2023 ist die ukrainische Bio-Gesetzgebung vollständig umgesetzt. Im vergangenen Jahr wurden mit Unterstützung internationaler Projekte wichtige Meilensteine erreicht: die Akkreditierung der ersten ukrainischen Bio-Zertifizierungsstelle und die Veröffentlichung von zwei staatlichen Registern für Bio-Zertifizierungsstellen und Bio-Unternehmen. Mit dem ukrainischen Bio-Logo gekennzeichnete Produkte sind national bereits erhältlich. Mehr als 160 Öko-Betriebe sind schon nach dem ukrainischen Öko-Gesetz zertifiziert. Die Angleichung des ukrainischen Rechts an die EU-Verordnung ist das Hauptziel für 2024.

Die langjährige Unterstützung des ukrainischen Bio-Sektors durch QFTP und COA sowie andere internationale Partner wird ungeachtet des von der Russischen Föderation geführten Krieges fortgesetzt.

Auf der Biofach finden Sie ukrainische Aussteller im Nationalen Pavillon der Ukraine in Halle 4A-511, am ukrainischen Stand (gefördert von der COA) in Halle 4A-421 sowie am Stand der deutschen Importförderung (IPD) in Halle 3A-325.

Im Kongress ist die Ukraine bei folgenden Veranstaltungen (auf Englisch) vertreten:

Dienstag, 13. Februar

  • 10-11 Uhr: Offizielle Eröffnung des Nationalen Pavillons der Ukraine (Halle 4A, Stand 511)
  • 11.45-13.00 Uhr: Neueste Fakten, Zahlen und Perspektiven des ökologischen Landbaus in Mittel- und Osteuropa (NCC Ost, Raum Kiew)
  • 12.00-13.00 Uhr: Bewährte Verfahren für amtliche Untersuchungen bei Pestizidrückständen (NCC Ost, Raum St. Petersburg)
  • 17.15-18.00 Uhr: Den Wandel mitgestalten: Frauen als Vorreiter der Transformation im Bio-Sektor Mittelosteuropas (NCC Ost, Raum Istanbul)

Mittwoch, 14. Februar

  • 13.00-14.30 Uhr: An vorderster Front – Frauen in der Ukraine verändern die Welt (NCC Ost, Raum Shanghai)

Eine vollständige Liste aller ukrainischen Exporteure sowie der Veranstaltungen im Kongress gibt es hier.

Infos zum Ukraine-Auftritt stehen auch auf Englisch und auf Ukrainisch zur Verfügung.

 

An vorderster Front – Frauen in der Ukraine verändern die Welt

Frauen machen 54 Prozent der Bevölkerung der Ukraine aus und stellen 47 Prozent der Arbeitskräfte des Landes. Mehr als 60 Prozent aller ukrainischen Frauen verfügen über eine Hochschulausbildung und viele Bereiche des gesellschaftlichen Lebens können derzeit nur durch ihren Einsatz aufrechterhalten werden. Dies gilt auch für den ökologischen Landbau und die Ernährungssicherheit.

Organisiert von der ‚Deutsch-Ukrainischen Kooperation im ökologischen Landbau‘ (COA) und dem Schweizerisch-Ukrainischen Programm ‚Höhere Wertschöpfung aus dem Bio- und Milchsektor in der Ukraine‘ (QFTP), stellt die Veranstaltung ‚An vorderster Front – Frauen in der Ukraine verändern die Welt‘ Akteurinnen des ukrainischen Bio-Sektors in den Mittelpunkt.

Sechs weibliche Führungskräfte aus Wirtschaft, Industrie, Politik und Zivilgesellschaft werden Einblicke in die Errungenschaften und Herausforderungen des Bio-Sektors in der Ukraine unter den aktuellen Kriegsbedingungen geben.

„Einer unserer Partner wird eine brandneue Gender-Studie vorstellen, die die wichtige Rolle der Frauen in der Ukraine beleuchtet“, erklärt Tobias Eisenring, Programmleiter von QFTP, und Stefan Dreesmann, Projektleiter von COA, weist auf ein weiteres Highlight hin: „ein hochaktuelles Video, das ukrainische Führungsfrauen und Pionierinnen der Bio-Bewegung eindrucksvoll porträtieren wird“.

Die Veranstaltung soll eine Plattform sein, um alle Teilnehmer der Biofach über die Herausforderungen und Chancen des Bio-Sektors in der Ukraine zu informieren und den ukrainischen Frauen die Möglichkeit zu geben, sich darüber auszutauschen, wie Strategien verbessert werden können und wo Unterstützung benötigt wird.

Datum: 14.02.2024 (Mittwoch)

Zeit: 13.00-14.30 Uhr (Dauer 90 min)

Raum: Shanghai

 

Bio-Ukraine mit Zukunft

Die ukrainische Biobranche braucht verlässliche und starke Kooperationen mit Zukunftsperspektiven. Auf der Biofach im Februar 2023 hatte sie Rekord-Exportzahlen trotz russischem Angriffskrieg präsentiert. Ein Jahr später ist ihr Durchhaltewille ungebrochen, wie der erneut starke Ukraine-Auftritt bei der Biofach 2024 eindrücklich beweist.

Unter schwierigsten Herausforderungen konnten im Verlauf 2023 die Export-Logistik der Schwarzmeer-Route wieder frei gekämpft und Logistikalternativen auf Fluss und Bahn Logistik ausgebaut werden. Die ukrainische Ernährungswirtschaft emanzipiert sich schrittweise vom Fokus auf Agrarrohstoffe. Verarbeitete Spezialitäten gewinnen an Bedeutung im Heim- und Exportmarkt. Die Einführung des gesetzlich geschützten Bio-Logos ist dabei von Nutzen.

bioPress berichtet bereits seit vielen Jahren über die Entwicklung der ukrainischen Biobranche – mit einem verstärkten Fokus seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor bald zwei Jahren. Unten stehend eine Übersicht der Ukraine-Artikel seit der Biofach 2023. Selbstverständlich ist ein Organic Ukraine-Dossier zur Biofach 2024 bereits in Vorbereitung.

Peter Jossi

Bio an der Front

Bio-Ukraine: Verarbeitung gewinnt an Bedeutung

Bio im Vormarsch trotz allem!

‚Grain Deal‘ – Nein zur Erpressung im Jahres-Abo

Westliche Werte und der EU-Osten

Bio-Ukraine – Mutig, innovativ, Zukunft im Blick

Bio-Ukraine – Zuversichtlicher Zukunftsblick trotz allem

Bio-Ukraine – widerstandsfähig, resilient, exportstark

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Trotz des seit drei Jahren andauernden russischen Angriffskrieges schaffen es die ukrainischen Biobetriebe jedes Jahr aufs Neue, auf ihren Feldern hochwertige Bioprodukte anzubauen und sie im In- wie auch im Ausland erfolgreich zu vermarkten. Mehr als 400 Betriebe sind in der Ukraine nach der europäischen Verordnung zum ökologischen Landbau zertifiziert. Seit August 2023 sind auch bereits mehr als 260 Biobetriebe nach der ukrainischen Verordnung zum Ökolandbau anerkannt. Auf der Biofach bieten 25 ukrainische Unternehmen auf einem großen Gemeinschaftsstand ihre Produktpalette.

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