Start / Ausgaben / bioPress 102 - Januar 2020 / Vinschgau weiter im Apfel-Hoch

Markt

Vinschgau weiter im Apfel-Hoch

Bio-Äpfel aus dem Vinschgau ganzjährig für den Handel verfügbar

Während der schlechten Erntejahre 2016 und 2017 waren Bio-Äpfel aus dem Vinschgau knapp und die Marktpräsenz ließ aufgrund der zwei aufeinander folgenden Mangeljahre stark nach. Nachdem die große Erntemenge von 2018 nur schwierig vermarktet werden konnte, blickt die Vinschgauer Erzeugergemeinschaft VI.P aber zuversichtlich auf das laufende Jahr.

Mehr als ein Zehntel der europäischen Apfelernte stammt aus Südtirol, dem größten zusammenhängenden Apfelanbaugebiet Europas. Mit zirka 620 Hektar werden über zwölf Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Anbaufläche im Vinschgau biologisch bewirtschaftet. Organisiert sind die Landwirte fast ausschließlich über den Verband der Vinschgauer Produzenten für Obst und Gemüse (VI.P).

2016 und 2017 waren aufgrund von Frost- und Kälteschäden sehr schlechte Jahre für die Vinschgauer Apfelbauern. In 2018 hat das Klima wieder mitgespielt, es gab eine Ernte mit durchschnittlichen Mengen pro Fläche. Da die Biofläche über 2016 und 2017 stark zugenommen hatte, kam es 2018 zu einer Rekord-Erntemenge von 29.000 Tonnen Bio-Äpfeln. Für 2019 wird eine ähnlich gute Ernte erwartet.

Gleiche Chancen für Bio-Äpfel

Nach Gerhard Eberhöfer, dem Geschäftsfeldleiter Bio der VI.P, war es im vergangenen Jahr schwer, diese Menge dann zu vermarkten. Im LEH müsse den Bio-Produkten auch eine entsprechende Fläche gegeben werden.

2017/2018 ging diese Fläche und Sichtbarkeit verloren und musste erst zurückerkämpft werden. Grundsätzlich gebe es nicht genügend Präsenz und Auswahl bei Bio-Äpfeln im herkömmlichen LEH. Kurzfristige Aktionen seien zwar gut und notwendig, aber Eberhöfer ruft auf, „dem Bio-Apfel 365 Tage im Jahr eine faire Chance zu geben“. Da gehe für ihn unter  den Lebensmittelhändlern tegut… mit gutem Beispiel voran.

Die Vermarktung erschwert auch, dass sich im LEH häufig eine bessere Verfügbarkeit der Bio-Äpfel nicht in einem niedrigeren Preis widerspiegelt. Da wird dem Bio-Kunden abverlangt, was er bereit ist zu zahlen, ohne enge Kopplung an die Erzeugerpreise.

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