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Ökomonitoring

CDU-Verbraucherminister Hauk: „Bio-Ware hat das Vertrauen der Verbraucher verdient"

„Nach mehr als 11.000 untersuchten Proben können wir mit Fakten belegen, dass Verbraucher unbesorgt zu Bio-Produkten greifen können – am besten aus Baden-Württemberg. Erzeuger und Hersteller, die mit regionaler Qualität werben wollen, können dafür das neue baden-württembergische Bio-Label verwenden. Damit erkennt der Käufer noch besser unsere regionale Bio-Ware, die das Vertrauen der Menschen verdient“, sagte Verbraucherminister Peter Hauk am 16. Juni in Stuttgart.

Hauk stellte das in Europa und Deutschland einzigartige Programm vor, das seit 15 Jahren, zusätzlich zu den jährlich durchgeführten Betriebskontrollen, durch die Ökokontrollstellen gezielt Bio-Lebensmittel unter die Lupe nimmt. „Das bewährte Ökomonitoring werden wir auch zukünftig fortführen. Damit ergänzen wir sinnvoll die Öko-Kontrollen in den Betrieben vor Ort“, erklärte Hauk.

Die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln steige weiter an: „Der Umsatz von Bio-Ware stieg 2016 deutschlandweit um fast 10 Prozent auf nunmehr 9,5 Milliarden Euro. Verbraucher sollen darauf vertrauen können, dass der höhere Preis von Öko-Produkten gerechtfertigt ist. Die Regeln des Ökolandbaus wie beispielsweise der Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und auf Gentechnik wurden eingehalten“.

Ökomonitoring sorgt für Qualität

„Auch das Ökomonitoring 2016 hat in aller Regel gezeigt: Wo Bio drauf steht, ist Bio drin“, so der Minister. Bio-Produkte entsprächen grundsätzlich den Vorschriften zum Verbraucherschutz. Die Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter Baden-Württembergs (CVUAs) haben 2016 mehr als 600 Bio-Produkte für dieses Programm untersucht.

Die Bilanz in den vergangenen Jahren habe sich stetig verbessert. Die gezielten Kontrollen von Bio-Lebensmitteln zeigten Wirkung. „In den wenigen Fällen, in denen das Ökomonitoring Schwachstellen aufgezeigt hatte, hat die Branche schnell reagiert und die Mängel abgestellt“, betonte Hauk. Beispielsweise gab es bei Pflanzenschutzmitteln in Bio-Frischware in den letzten fünf Jahren keine bemerkenswerten Befunde mehr.

‚Superfoods' waren nicht super

Nachdem im Jahr 2015 zwei Proben Bio-Nahrungsergänzungsmittel (Moringa-Blattpulver) beanstandet wurden, nahm das Ökomonitoring 2016 sogenannte ‚Superfoods' gezielt unter die Lupe. 18 Proben Moringa, Chia, Weizengras, Gerstengras und Goji hat das CVUA Stuttgart untersucht.

Das erwies sich als Volltreffer: zwei von drei Proben enthielten Pflanzenschutzmittelrückstände nicht nur über dem Orientierungswert von 0,01 mg/kg, sondern auch über der festgelegten Höchstmenge.

Die Auslobung ‚Öko' war bei jeder dritten Probe (3x Moringa, 2x Gerstengras, 1x Weizengras) wegen dieser teils deutlich überhöhten Rückstände als irreführend zu beurteilen. Eine Probe Moringa-Blattpulver enthielt 16 mg/kg des insektiziden Wirkstoffs Nikotin und wurde deshalb als nicht sicher beurteilt. Die Untersuchungen an dieser Produktgruppe werden 2017 fortgesetzt.

Ökologischer Landbau in Baden-Württemberg

Die ökologisch bewirtschaftete Fläche in Deutschland wird stetig größer. In Baden-Württemberg werden über 150.000 Hektar nach den Regeln des ökologischen Landbaus bewirtschaftet. Das sind 10,6 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche in dem Bundesland. In Baden-Württemberg arbeiten 3.781 landwirtschaftliche Betriebe nach den Grundsätzen des ökologischen Landbaus. Dies entspricht 9,3 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe im Land.

Ökomonitoring

2002 hat die Landesregierung das Ökomonitoring eingeführt. Seither kontrolliert die Lebensmittelüberwachung des Landes Baden-Württemberg kontinuierlich und gezielt die Qualität ökologisch erzeugter Lebensmittel. So können die Behörden Schwachstellen aufdecken und verhindern, dass Verbraucher getäuscht werden. Wurden anfangs vor allem Roh-Produkte untersucht, sind längst auch verarbeitete Produkte wie Brot und Wein eingeschlossen. Stetige Kontrollen gibt es zudem für Bio-Gemüse und Bio-Milch. Ergänzend analysieren die Ämter auch Naturkosmetik und Textilien. Im Rahmen von Untersuchungen bei Erzeugern und Verarbeitern von Bio-Lebensmitteln, etwa einer Getreidemühle oder einem Weinbaubetrieb, haben die Kontrolleure die Wege von Kontaminationen aufgeklärt und so künftige Risiken gesenkt.

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