Gentechnik
Aktionswochen für gentechnikfreies Essen starten
Breites Bündnis warnt vor Deregulierung Neuer Gentechnik
Gestern haben in Deutschland und Österreich die zweiten Aktionswochen für gentechnikfreies Essen begonnen. Zahlreiche Akteure aus Züchtung, Landwirtschaft und Lebensmitteleinzelhandel veranstalten bis zum 27. September Info-Aktionen, Feldspaziergänge oder Diskussionsrunden mit EU-Parlamentariern. Im Fokus stehen die Risiken der geplanten Deregulierung Neuer Gentechnik durch die EU. Bio- und Landwirtschaftsverbände treten für Transparenz und Wahlfreiheit ein.
Nach Plänen der EU-Kommission könnten zentrale Schutzmechanismen wie Kennzeichnungspflicht, Risikoprüfung, Rückverfolgbarkeit und Koexistenzregeln mit Blick auf Neue Gentechnik bald weitgehend entfallen. Befürchtet wird außerdem die Ausweitung der Patentierung von Pflanzeneigenschaften. Im Zuge der Deregulierung drohe die EU den Wettbewerbsvorteil der gentechnikfreien Produktion aus der Hand zu geben, betonen die Bündnispartner.
„Wir erwarten von der Bundesregierung und Agrarminister Alois Rainer eine klare und unverrückbare Positionierung, mit der sie sich für den Schutz der gentechnikfreien Land- und Lebensmittelwirtschaft und das Vorsorgeprinzip einsetzen“, verkünden die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), die Anbauverbände Bioland und Demeter, der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), der Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN), Dennree und Rapunzel in einem gemeinsamen Statement. „Damit würden sie die Betriebe vor Wirtschaftsrisiken und die Umwelt vor negativen Auswirkungen bewahren und dazu beitragen, dass Bürger*innen weiter frei entscheiden können, was sie essen – und was nicht.“
Wer sich den Forderungen des Bündnisses an die Bundesregierung anschließen will, kann eine entsprechende Petition unterzeichnen.