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Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie

Streuobsternte 2025 besser als erwartet

Streuobsternte 2025 besser als erwartet

Der Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie prognostiziert für 2025 eine Streuobsternte von 450.000 Tonnen. „Das freut uns sehr“, so Klaus Heitlinger, Geschäftsführer des Verbandes der deutschen Fruchtsaft-Industrie (VdF). „Normalerweise ist in einem ungeraden Jahr mit einer schwachen Ernte zu rechnen.“

Statistisch gesehen fallen die Streuobsternten in ungeraden Jahren schwächer aus als in geraden. Die Alternanz im Obstbau, also der Wechsel zwischen einer guten und einer schwachen Ernte, ist seit Jahren bekannt und wurde vor allem durch den Spätfrost 2017 noch verstärkt. Auch regional fallen die Ernten unterschiedlich aus. So sind im Hauptanbauland Baden-Württemberg, das für 50 Prozent der deutschen Streuobstmenge steht, am Albtrauf die Ernteaussichten gut, während sie in Oberschwaben eher unterdurchschnittlich sind. 

Generell hat die Ertragskapazität von Streuobst in den letzten Jahren stark gelitten. Während im Jahr 2018 noch über 1 Mio. Tonnen prognostiziert worden waren, ging vor allem durch die Trockenheit der Dürresommer zwischen 2019 und 2023 das Ertragspotenzial zurück. Immer mehr Bäume sind aufgrund der unzureichenden Wasserversorgung und ihres Alters von über 70 Jahren stark geschädigt. 

Heitlinger betont die Bedeutung der Streuobstwiesen nicht nur als wirtschaftlichen Faktor, sondern auch als wertvolles Ökosystem: „Mehr als 5.000 Tier- und Pflanzenarten finden hier einen Lebensraum. Die Vielfalt der Obstarten und ihre besonderen Geschmacksvarianten sind für die Fruchtsaftliebhaber von großer Bedeutung, weshalb spezielle Angebote wie Streuobstwiesenapfelsäfte oder Quitten- und Birnensäfte sich großer Beliebtheit erfreuen.“ 

Angesichts der klimatischen Herausforderungen und der Überalterung vieler Streuobstbestände setzen sich die Fruchtsafthersteller in Deutschland für den Erhalt und die Förderung des Streuobstanbaus ein. Pflanzaktionen und Aufpreis-Modelle sind nur einige der Maßnahmen, mit denen die Hersteller den Anbau aktiv unterstützen.

Der VdF führt seit 30 Jahren die sogenannte Behangdichtenschätzung bei Kelteräpfeln durch, die am Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee entwickelt wurde. Mit einem Spezialfernrohr, dem sogenannten „Gucki“, werden fünf Ausschnitte ins Visier genommen und der Apfelbehang im Baum gezählt. Nach einem speziellen Berechnungsverfahren ist es dem VdF möglich, per Hochrechnung eine annähernd präzise Aussage über die Ernteerwartung in ganz Deutschland zu treffen. 45 aktive Schätzer im Ehrenamt führen die Behangdichtenschätzung auf den Streuobstwiesen durch und erhalten über diese Ernteerfassung auch die Relevanz des Streuobstes

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