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25 Jahre Bio Weide-Beef

Interessengemeinschaft stellt sich neu auf und feiert Jubiläum

25 Jahre Bio Weide-Beef © FiBL, Franz J. Steiner

Vor einem Vierteljahrhundert wurde zur Vermarktung von Bio-Weiderindern das Label Bio Weide-Beef ins Leben gerufen. Partner waren das Schweizer Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL), ebenso wie der Migros Genossenschaftsbund, dem das Label bis heute gehört. Bei der letzten Hauptversammlung hat sich die Interessengemeinschaft Bio-Weide Beef (IG BWB) organisatorisch neu aufgestellt: Die administrative Leitung übernimmt künftig der Verein Mutterkuh Schweiz.

1999 startete das Label Bio Weide-Beef mit sechs verkauften Tieren pro Woche. Die Weidemast von Rindern aus der Milchviehhaltung war damals noch nicht etabliert – der Nachwuchs von Milchkühen, der nicht für die Milchproduktion geeignet war, wurde bis dahin meist an konventionelle Stallmastbetriebe verkauft.

Die Weidemast ist allerdings ein deutlich nachhaltigeres Produktionssystem. Alpweiden und andere Flächen, die für schwere Tiere nicht geeignet sind, können dadurch standortgerecht genutzt werden. Auch im Winter wird nahezu ausschließlich Heu und Silage gefüttert (maximal fünf Prozent Kraftfutter). Indem Bio-Milchbetriebe ihre Kälber selbst aufziehen, kann der Antibiotikaverbrauch in der Kälberhaltung deutlich gesenkt werden. Nach Angaben des FiBL Schweiz ist die Fleischleistung pro Hektar außerdem hoch und die Produktion nahezu klimaneutral.

Im vergangenen Jahr wurden laut der IG BWB 5.500 Bio Weide-Beef-Rinder und -Ochsen geschlachtet. Insgesamt rund 600 Betriebe lieferten Tiere in die Bioweidemast-Programme. Das Modell sei inzwischen zudem auch von anderen Marktteilnehmern übernommen worden: So hätten Aldi und Lidl ihre eigenen Programme im Sortiment.

Von der künftigen Kooperation mit dem Verein Mutterkuh Schweiz erhofft sich die Interessengemeinschaft Synergien in politischen Diskussionen und bei der Imageförderung von Weidemast. Eine der größten Herausforderungen sei aktuell die bedarfsgerechte Produktion: Im ersten Halbjahr gebe es tendenziell zu viele Tiere, im zweiten seien sie eher knapp.

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