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Sustainable Economy Summit: Bereit für die Transformation

400 CEOs diskutieren in Berlin über Wege zu mehr Nachhaltigkeit

Sustainable Economy Summit: Bereit für die Transformation © Joerg Farys - www.dieprojektoren.de
(v.l.n.r.) Judith Faller-Moog, Vorständin der Ölmühle Moog, Sandra Detzer, wirtschaftspolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, und Tina Andres, Vorsitzende des Bunds Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), diskutieren unter Moderation von Volker Krause, Geschäftsführer der Bohlsener Mühle, über vielfältige Bio-Verarbeitungsstrukturen als Schlüssel für ein nachhaltige Ernährungssystem

Vom 11. bis 13. Dezember 2023 fand in Berlin erstmalig der Sustainable Economy Summit statt. Veranstaltet von der Sustainable Economy gGmbH, zu der Bioland und das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) gehören, hatte der Kongress zum Ziel, nachhaltige Lösungen und ökologische Innovationen voranzubringen und Leuchtturm-Ansätze aus der Wirtschaft zu präsentieren. Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck übernahm die Schirmherrschaft der Veranstaltung.

„Neue Denkansätze sind gefragt. Innovationen, Ideen und Austausch sind für eine erfolgreiche Transformation unverzichtbar. Der Sustainable Economy Summit eröffnet den dazu notwendigen Begegnungsraum“, kommentiert der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck, in seiner Rolle als Schirmherr der Veranstaltung.

„Der heutige Rahmen in der EU, der zum Green Deal geführt hat, ist auch aus dem Engagement vieler vorausschauender Unternehmer:innen in Jahrzehnten gewachsen. Es darf nicht dem Zufall überlassen werden, ob sich Wirtschaft am Gemeinwohl oder am Egoismus ausrichtet. Wir brauchen einen gemeinsamen Rahmen, der eine Wirtschaft innerhalb der ökologischen Belastungsgrenzen ermöglicht“, so Bioland-Präsident Jan Plagge zur Mission des Treffens.

  • © Joerg Farys - www.dieprojektoren.de
Renate Künast, Grünen-Sprecherin für Ernährung und Landwirtschaft, und Bioland-Präsident Jan Plagge im Gespräch über die Planetary Health Diet und die Proteinstrategie

„Wir brauchen dieses Gipfeltreffen, damit die gemeinsame Botschaft aus der Wirtschaft ‚Wir sind bereit für die Transformation!‘ auch in der Politik ankommt“, sagt Katharina Reuter, Geschäftsführerin des Bundesverbands Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW) sowie der Sustainable Economy gGmbH und Koordinatorin des Summits. 400 CEOs kamen im Axica Kongress- und Tagungszentrum in Berlin-Mitte zusammen und bestätigten das Interesse der Wirtschaft an mehr Nachhaltigkeit.

Den Transformationswillen deutscher Unternehmen zeigt auch das erste Sustainable Economy Barometer, das im Zuge der Veranstaltung veröffentlicht wurde. Civey hat dafür vom 3. November bis zum 5. Dezember 2023 2.500 privatwirtschaftliche Entscheider in Unternehmen mit über 50 Mitarbeitern online befragt. Mehr als die Hälfte der CEOs denkt demnach, dass nachhaltige Geschäftsmodelle Treiber für den langfristigen Unternehmenserfolg sind. Drei Viertel glauben, dass Unternehmen eine wichtige Rolle auf dem Weg in eine klimaneutrale Wirtschaft spielen, und zwei Drittel halten dabei politische Unterstützung für wichtig. Als konkrete Maßnahmen sind aus Sicht der Befragten eine geringere Besteuerung nachhaltiger Produkte sowie der Abbau klimaschädlicher Subventionen und die Förderung nachhaltiger Maßnahmen am sinnvollsten.

Der Kongress erfuhr auch politische Unterstützung aus dem Deutschen Bundestag. Fraktionsübergreifend repräsentierten sieben Abgeordnete von FDP, CDU, SPD und den Grünen als Botschafter die Veranstaltung. „Ich bin Summit-Botschafter, weil Politik und Unternehmen eine nachhaltige Transformation nur gemeinsam bewältigen können“, so etwa Bengt Bergt von der SPD.

Getragen wurde der Summit von 13 Wirtschaftsverbänden, die laut eigenen Angaben für mehr als 5,3 Millionen Arbeitsplätze bei mehr als 835 Milliarden Euro Umsatz stehen: Bio Hotels, Bioland, Bundesdeutscher Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management (B.A.U.M.) e.V., Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Bundesverband CarSharing e.V. (bcs), Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft (BNW e.V.), Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e. V. (DENEFF), International Federation for the Common Good e.V., Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL), forum anders reisen e.V. – Verband für nachhaltigen Tourismus (FAR), Klimaschutz-Unternehmen e. V., Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland e.V. (SEND), Zukunft Fahrrad.

Die Veranstaltung wurde unter anderem durch eine Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) ermöglicht. Sie soll künftig alle zwei Jahre stattfinden.

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