Markt
Nachhaltigkeitsindex für Lebensmittel zeigt leichte Erholung
Preisbereitschaft steigt, Bio-Produkte werden beliebter

Während der NIQ Nachhaltigkeitsindex im Januar 2025 mit Blick auf größere Anschaffungen ein neues Rekordtief verzeichnet, meldet das Marktforschungsunternehmen NielsenIQ für Produkte des täglichen Bedarfs eine leichte Erholung. Auffällig seien in diesem Bereich eine steigende Preisbereitschaft sowie die wachsende Beliebtheit von Bio-Lebensmitteln: bei einem Absatzplus von über zehn Prozent im Jahr 2024.
Der Index für nachhaltige ‚Fast Moving Consumer Goods‘ (FMCG) ist laut NIQ von 88,1 Punkten im Oktober auf 91,9 Punkte im Januar angestiegen, liege damit allerdings weiterhin knapp unter dem Niveau von Januar 2024 (92,8 Punkte). Der Anteil derjenigen, die im letzten Monat nachhaltige Produkte des täglichen Bedarfs gekauft haben, stieg seit der letzten Erhebung leicht von 64 auf 66 Prozent, und auch die Kaufabsicht blieb stabil: 61 Prozent der Verbraucher planen in den kommenden Wochen nachhaltige Lebensmittel und Drogerieartikel zu kaufen.
Auffällig sei die steigende Preisbereitschaft: 67 Prozent der Käufer nachhaltiger FMCG-Artikel sind nach den NIQ-Daten bereit, für diese Produkte mehr zu zahlen, während es im Oktober noch 62 Prozent waren.
Vor allem Bio-Lebensmittel erfreuten sich wachsender Beliebtheit und entwickelten sich deutlich dynamischer als konventionelle Produkte. 2024 verzeichnete Bio-Food einen Umsatzanstieg von 9,7 Prozent und ein Absatzplus von 10,2 Prozent. Besonders Eigenmarken hätten diese Entwicklung vorangetrieben.
„Bio-Produkte haben sich als fester Bestandteil des Einkaufsverhaltens etabliert. Wir sehen eine stabile Gruppe von Käufern, die immer wieder auf nachhaltige Alternativen setzt und zunehmend bereit ist, dafür mehr Geld auszugeben“, so die NIQ-Nachhaltigkeitsexpertin Petra Süptitz.
Nach einer Sonderanalyse von NIQ entscheiden sich rund 40 Prozent der Konsumenten für nachhaltige Lebensmittel, weil sie lokale Unternehmen und Landwirte unterstützen möchten. Vor allem für Verbraucher in der Altersgruppe ü50 steht die Regionalität im Vordergrund, während für jüngere Käufer zwischen 18 und 29 Jahren der Naturschutz mehr Priorität hat.
Insgesamt gaben 35 Prozent an, dass sie Wert auf Naturschutz legen, während 33 Prozent nachhaltige Produkte aufgrund ihres positiven Einflusses auf das Klima bevorzugen. Auch das Tierwohl ist für 29 Prozent ein entscheidender Faktor. Ein Viertel der Befragten nannte die geringere Umweltbelastung durch weniger Verpackungsmüll als Motivation.
Für den Nachhaltigkeitsindex befragt NielsenIQ alle drei Monate eine repräsentative Gruppe von rund 1.000 Konsumenten in Deutschland. Seit Januar 2023 liegen für die Darstellung die Durchschnittswerte des Jahres 2022 zugrunde, die einem Basiswert von 100 Punkten entsprechen. Die Marktforschungsunternehmen NIQ und GfK haben sich im Jahr 2023 zusammengeschlossen.