Markt
GfK: Bio-Absatz wächst weiter
Index für nachhaltige Produkte sinkt
Im dritten Quartal 2024 zeigen die Nachhaltigkeitsanalysen der GfK ein gemischtes Bild. Geht die Zahl derer, die häufig nachhaltig einkaufen, laut GfK-Befragung zurück, entwickeln sich Bio-Lebensmittel nach den NIQ-Handelspaneldaten weiter positiv und legten im Absatz um fast zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Besonders gefragt sind günstige Bio-Produkte von Eigenmarken.
Der GfK-Nachhaltigkeitsindex ist im Oktober um fast sieben Prozentpunkte auf 92,9 Punkte gefallen. War im letzten Quartal der Index für größere Anschaffungen von einem Rückgang betroffen, ist die negative Entwicklung dieses Mal auf ‚Fast Moving Consumer Goods‘ (FMCG), Lebensmittel und Drogerieartikel, zurückzuführen. Die Zahl derjenigen, die häufig nachhaltig einkaufen, ist laut GfK von 27 auf 20 Prozent gesunken und der Index für nachhaltige FMCG-Produkte befinde sich auf einem Tiefstand von 88,1 Punkten (Juli: 99,4 Punkte).
Dass Bio entgegen der Analyse weiter im Aufwind ist, lässt sich laut Petra Süptitz, Nachhaltigkeitsexpertin bei NIQ/GfK damit begründen, dass Konsumenten mit Nachhaltigkeit auch andere Produkte wie etwa Obst und Gemüse aus regionalem Anbau und vom Wochenmarkt verbinden. Bei der Kaufentscheidung für FMCG-Produkte spiele Nachhaltigkeit vor allem in den Frühjahrs- und Sommermonaten eine größere Rolle, weil dann mehr regionale Obst- und Gemüsesorten erhältlich sind.
Gesunken ist laut GfK auch die Bereitschaft, für nachhaltige FMCG-Produkte mehr Geld auszugeben: seit der letzten Befragung im Juli um sieben Prozentpunkte auf 62 Prozent der Käufer. Das gilt laut Süptitz auch für den Bio-Bereich, wo Konsumenten gezielt nach günstigen Alternativen suchten. „Unsere Daten zeigen, dass die höherpreisigen Biomärkte weniger besucht werden und vor allem Bio-Food-Eigenmarken stärker gefragt sind“, so die Expertin.
Hintergrund
Für den Nachhaltigkeitsindex befragt die GfK alle drei Monate eine repräsentative Gruppe von 1.000 Konsumenten in Deutschland. Seit Januar 2023 liegen für die Darstellung die Durchschnittswerte des Jahres 2022 zugrunde, die einem Basiswert von 100 Punkten entsprechen.
Das NIQ Handelspanel misst die Verkäufe aus einer gleichbleibenden Stichprobe von Einzelhandelsgeschäften über einen längeren Zeitraum hinweg. Es umfasst Lebensmitteleinzelhändler, Drogeriemärkte, Cash&Carry-Märkte, Getränkeabholmärkte, Tankstellen, Tierfutterfachmärkte, Apotheken, Convenience Stores sowie E-Commerce im Bereich FMCG.