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Kommentar

Frankensteinfleisch durch die Hintertür

Ampel hat erste Steuermittel für die Förderung von zellulärer Landwirtschaft freigegeben

Kommentar von Erich Margrander

Jetzt ist es passiert: Die Regierung mit den 'Grünen' im Landwirtschaftsministerium hat die Tür aufgestoßen und will die zelluläre Landwirtschaft mit Steuermitteln fördern. Billionäre wollen die
Tierwirtschaft abschaffen und Fleisch im Bioreaktor erzeugen. Wenn wir das nicht verhindern können, müssen wir diesen Wahnsinn dann auch noch mit unseren Steuergeldern finanzieren?

Per 'Missverständnis' kam vor Jahren in Amerika die bodenlose Hydroponik in das NOP. In der EU ist der Boden, die Erde noch Grundausstattung für die ökologische Landwirtschaft. Jetzt gibt es in Amerika zwei Arten von Bio. Das Industrie-Bio und die Bewegung Real Organic Project, die mit großen Mühen aus dem Schlamassel heraus zu kommen versucht.

Seit vier Jahren beobachten wir misstrauisch die Entwicklung der zellulären Landwirtschaft. Was Renate Künast in einem unserer Anuga-Panels noch abgelehnt hatte, muss sie jetzt unterstützen? Wegen der Koexistenz und dem guten Namen! Was wird am Ende aus diesem Missverständnis bei uns?

Ihre Grünen Abgeordneten-Kollegin Zoe Meyer scheint für Fleisch aus der Retorte zu brennen. Und weil wir die Jugend brauchen, lässt man sie gewähren?

Ohne Tierleid, nachhaltig und gesund soll es sein, das Fleisch aus dem Bioreaktor! Aber ohne mich. Bei mir heißt es: Grüne ade!

Wer Tierleid verhindern will, braucht kein Frankensteinfleisch. Die ProVeg aus Berlin, Nachfolgeorganisation des  Vegetarierbundes, propagiert seit Jahren, dass mit Reaktorfleisch Tierleid verhindert würde. Warum erzählen die so was? Bis es geglaubt wird? Follow the Money und verstehe, worum es geht.

Einfach zu behaupten, die zelluläre Landwirtschaft sei nachhaltig, ist reine Propaganda. Nichts, aber auch rein gar nichts untermauert diesen Fake. Dass hier getrickst, gelogen und die Wirklichkeit verbogen wird, ist leicht an der Falschbehauptung, Reaktorfleisch sei gesund, fest zu machen.

Man muss sich das mal im Gehirn zergehen lassen. Gesund, weil antiseptisch, also keine Kuh mehr, die scheißt, dafür eine Produktion im keimfreien Labor! So wird das den Bauern schmackhaft gemacht. Sie könnten den Kuhstall ersetzen durch eine von der Industrie finanzierte Fleischfabrik, hineingestellt in einen sanierten Stall. Da wird dann die Fleischproduktion gespeist von einer Nährlösung und einigen kleinen Zutaten aus der biochemischen Trickkiste. Finanziert von Danone oder Nestlé?

Dreist, einfach oberdreist so was. Aber scheinbar gibt es von unseren Universitäten geschulte Geister, die darin keinen Widerspruch sehen.

Italien hat im Frühjahr ein Verbotsgesetz für dieses Fleisch ohne Tierhaltung auf den Weg gebracht und das jetzt in fast der gleichen Woche verabschiedet, in der hier in Deutschland der Damm durchlöchert wurde. Die Italiener denken scheinbar gesund an die Zukunft: Sie wollen ihre Landwirte nicht dem Industriekapital opfern und – genau so wichtig – die ESSKULTUR erhalten.

Den Deutschen kann man jedes Essen, jeden Mist, verkaufen, solange es nur billig ist. Fast hatten wir diesen Irrtum überwunden geglaubt und dazugelernt, da kommt die Zoe daher und plädiert für FORTSCHRITT, und dass wir den wissenschaftlich-technischen Anschluss in der EU nicht verpassen dürfen. Deutschland voran, gleich nach Honkong und Amerika.

Was denn noch? Werden Kriege gegen die Menschheit in Zukunft nicht mehr mit dem Gewehr ausgetragen, sondern schleichend mit einem Generalangriff auf die Gesundheit? Der Rohstoff für Sprengstoff und künstlichen Stickstoffdünger ist doch schon der gleiche! Und seit er in der Landwirtschaft eingesetzt wird, stiegen die Allergien von unter fünf auf annähernd 40 Prozent. Auch Alzheimer und Demenz entwickeln sich ähnlich.

Warum brennen wir für Bio? Warum stellen wir die Frage: Wer kann etwas mit dem Begriff Edaphon anfangen? Und wer kennt die Zusammenhänge zwischen dem Wurm, dem Bauarbeiter der Natur, der kostenlos tonnenweise den Boden umgräbt, und dem künstlichen Stickstoff, der den im Boden gebundenen Kohlenstoff auflöst, so dass er entweicht und zum Klimasterben beiträgt? Und ganz nebenbei unsere Böden verwüstet und dabei dem Wurm die Lebensgrundlage raubt?

Die Biomforschung kennt diese Zusammenhänge. Denn das Edaphon beherbergt das Mikrobiom, das mit dem menschlichen Biom im Darm und von dort mit dem Gehirn direkt korrespondiert und für Gesundheit, Abwehrkräfte und Vitalität sorgt.

Wir sollen wegen einem 600 Milliarden Dollar pro Jahr Geschäft unsere Gesundheit opfern und dem Golem dienen. Uns mit, dann, billigen Nährmitteln versorgen (lassen), die keimfrei erzeugt werden und bar jeden Lebens sind. Da ist es, das Soma!

Gut, dass die Reaktoren, die im Kleinen bereits gut funktionieren und jedwede Art von Nahrung nachahmen können, ausgerollt in die für die Versorgung der Menschheit notwendige Größenordnung nur in absoluter Keimfreiheit funktionieren. Ein Mikröbchen nur und die gesamte Anlage steht still. Hoffen wir, dass diese Kosten für Versagen und/oder Sabotage unkalkulierbar bleiben und daher unser Lebensmittelmarkt von Frankensteinprodukten verschont bleibt

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