Ernährungswende
Aktionsbündnis fordert Bio für Alle
Keine Mehrwertsteuer für Bio-Lebensmittel

Zum Auftakt einer Aktionswoche unter dem Motto ‚Bio für Alle‘ fand am vergangenen Sonntag in der Andechser Molkerei Scheitz ein politisches Mittagessen statt. Dabei stellten die Initiatoren, neben Andechser auch die Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern (LVÖ) und der Bund Naturschutz in Bayern (BN), ihre Forderungen vor: null Prozent Mehrwertsteuer für Bio-Lebensmittel, 50 Prozent Bio in der öffentlichen AHV und keine Gentechnik durch die Hintertür.
Um den Mehrwert von Bio-Lebensmitteln wissenschaftlich zu belegen, präsentierte Kurt-Jürgen Hülsbergen, Professor für Ökologischen Landbau an der TU München, die Ergebnisse einer zehnjährigen Studie zu Umwelt- und Klimawirkungen des Ökolandbaus. Demnach vermeidet der Öko-Anbau jährliche Klimafolgekosten in Milliardenhöhe, wobei der Humusaufbau einen Schlüsselfaktor darstelle.
„Die verantwortliche Politik ist gefordert, Transparenz herzustellen, damit wir von einer freien, sozialen aber auch einer ökologischen Marktwirtschaft reden können“, betonte der BN-Vorsitzende Richard Mergner mit Blick auf die politischen Rahmenbedingungen. „Der Öko-Landbau ist die Grundlage für Artenvielfalt, Humusaufbau, Wasserhaushalt – deshalb muss das System gefördert und vorangebracht werden“, fügte Thomas Lang, 1. Vorsitzender des LVÖ, hinzu.
In einer herausfordernden Marktsituation für die Bio-Branche wurde das Aktionsbündnis ‚Bio für Alle‘ gegründet, um die die Leistungen der Bio-Landwirtschaft hörbar und sichtbar in das Bewusstsein der Menschen zu stellen. Neben den oben genannten Initiatoren sind auch der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), die Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller (AöL) sowie weitere Branchenvertreter beteiligt.
Die Forderungen des Bündnisses:
1. Absenkung der Mehrwertsteuer für Bio-Lebensmittel auf null Prozent
2. 50 Prozent Bio in öffentlichen Kantinen
3. Keine Gentechnik durch die Hintertür
Nach einer Kundgebung morgen Nachmittag in Bamberg wird am Freitag, 29. September, ein politisches Frühstück mit anschließender Großkundgebung in Berlin stattfinden.