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Vandana Shiva zu Besuch in Freiburg

Diskussion und Präsentation des Films ‚Vandana Shiva – ein Leben für die Erde‘

Vandana Shiva zu Besuch in Freiburg © Erhard Schulz
v.l.n.r.: Theresia Kübler, Jan Plagge, Vandana Shiva, Sarah Wiener und Bernward Geier

Anlässlich des 70. Geburtstags der Öko-Ikone Vandana Shiva kommt ein Film über ihre Lebensgeschichte am 1. Dezember in die deutschen Kinos. Die Baden-Württemberg-Premiere fand am vergangenen Sonntag in Freiburg statt und wurde von einem persönlichen Impuls-Vortrag Shivas sowie einer Podiumsdiskussion mit Bioland-Präsident Jan Plagge, Theresia Kübler, Vorstandsmitglied bei Junges Bioland, Biologin Christine von Weizsäcker und Europaparlamentarierin Sarah Wiener begleitet.

Der Film erzählt, wie aus Vandana Shiva, der eigensinnigen Tochter eines Waldschützers aus dem Himalaya, eine ernstzunehmende Widersacherin von Agrarkonzernen wie Monsanto wurde, wie sie sich den Großkonzernen der industriellen Landwirtschaft entgegenstellte und in der Bewegung für Biodiversität und ökologischen Landbau zur Ikone wurde.

Neben der Filmvorführung diskutierte in der vollbesetzten Messehalle in Freiburg unter der Moderation des Bio-Experten Bernward Geier ein Podium zum Thema ‚Sackgasse Agro-Gentechnik – wie sichern wir die globale Ernährung?‘ Dabei waren sich alle Referenten darin einig, dass Gentechnik eine Gefahr darstelle und die Lösung zur zukünftigen Ernährungssicherheit in einer nachhaltigen Landwirtschaft liege.

Sarah Wiener rief dazu auf, sich für regionale Ernährungsketten einzusetzen, gentechnikfreie Produkte zu fordern und viel selbst zu kochen. Mitte 2023 will die EU-Kommission einen Gesetzesvorschlag präsentieren, der zur Deregulierung neuer Gentechnik führen könnte. „Wir haben es mit einer extrem harten Lobby zu tun – nur wenige sind auf unserer Seite“, so die österreichische Europaabgeordnete. Umso wichtiger sei es, dass sich eine kritische Masse erhebe.

Bioland will dafür mit anderen Verbänden eine Allianz gegen gentechnisch verändertes Saatgut aufbauen, wie Theresia Kübler erklärte. „Seit dem Ukrainekrieg erwägen viele konventionelle Bauern den Einsatz von gentechnisch verändertem Saatgut. Für uns ist das ein Schlag ins Gesicht“, so Kübler.

Vor einfachen Antworten auf komplexe Probleme warnte Jan Plagge. Lobbyisten aus der Agrarindustrie versicherten Politikern, dass Gen-Editing unbedenklich sei. Man wisse aber nicht, was durch genveränderte Pflanzen passiere. Da die Patente beim Saatgut für die Genabschnitte bei den großen Agrarkonzernen lägen, sei noch mehr Abhängigkeit die Folge.

„Die Strategie der Gentechnik ist es, den Bürgern ihr Recht wegzunehmen zu wissen und zu entscheiden, was sie essen“, machte Vandana Shiva auf die Gefährdung der Wahlfreiheit aufmerksam. Auch als 70-Jährige wird die Trägerin des Alternativen Nobelpreises in ihrem Aktivismus noch nicht müde. Das Publikum reagierte mit Begeisterung und Standing Ovations.

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