Im Projekt HornMilch_2021 haben Forscher des Labors Kwalis die Milch von 20 Kühen auf ihre ganzheitliche Lebensmittelqualität untersucht. Ziel war es, die Auswirkungen der Faktoren Horn, Futter und Umgebungstemperatur auf die Milchqualität zu beurteilen. Die Untersuchung der Proben ergab, dass sich das Tragen von Hörnern und das Füttern von Heu positiv auf die Milchqualität auswirken.
Außerdem wurde festgestellt, dass horntragende Kühe eine höhere Resilienz gegenüber erhöhten Temperaturen haben und Hitzestress somit besser bewältigen können. Negative Auswirkungen waren im Zusammenhang mit der Enthornung von Kühen und der Fütterung mit Kraftfutter erkennbar.
Die ganzheitliche Lebensmittelqualität der Milch wurde mithilfe der Methode Fluoreszenz-Anregungs-Spektroskopie (FAS) untersucht. Grundlage der Qualitätsbewertung mit FAS ist das Fluoreszenz-Spektrum von Proben. Dieses ergibt sich aus messbaren Lichtemissionen, die nach Anregung der Probe mit farbigem Licht wieder von der Probe abgegeben werden.
Sowohl das Tragen von Hörnern als auch die Fütterung mit Heu spielen in der bio-dynamischen Wirtschaftsweise des Bio-Verbandes Demeter eine zentrale Rolle. Wer Demeter-Milch konsumiert, kann folglich von der höheren Milchqualität durch Horn und Heu profitieren. Der Lebensmitteleinzelhändler tegut hat das Forschungsprojekt unterstützt.
Mehr als 22.000 überzählige Kälber werden aktuell jährlich auf Bio-Betrieben in Baden-Württemberg geboren. Die Folge sind lange Transporte im Alter von wenigen Wochen – meist zu konventionellen Mastbetrieben. Durch die Zunahme der Milchproduktion wird das Problem verschärft. Das Forschungsprojekt ‚Wertkalb‘, das 2020 unter Leitung der Universität Hohenheim gestartet wurde, hat Lösungsansätze für mehr ethische und ökonomische Wertschätzung der Bio-Kälber erarbeitet.
Göttinger Forschungsteam offenbart mangelndes Wissen über Ökolandbau
Nur jeder Dritte ist überzeugt, dass Bio-Produkte tatsächlich Bio sind. Dagegen stimmen 40 Prozent der Aussage ‚Bei Bio wird viel betrogen‘ zu. Und fast ein Drittel meint, bei Bio handle es sich nur um Marketing. Diese Ergebnisse über das Verbrauchervertrauen in Bio präsentiert ein Forschungsteam der Universität Göttingen gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen (KÖN). Das viereinhalbjährige Verbundprojekt wurde über das Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL) gefördert.
Werden Liniengemische und Kreuzungspopulationen kombiniert, kann dies die Widerstandskraft von Kopfsalat gegen Krankheitserreger und Stressfaktoren unter ökologischen Anbaubedingungen deutlich verbessern. Zudem ermöglicht der neue Züchtungsansatz der Liniengemische eine hohe Ertragsstabilität und Produktqualität. Zu diesen Ergebnissen kommen die Fachleute des Julius Kühn-Instituts (JKI) und des Kultursaat e.V. in einer fünfjährigen Studie, die über das Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL) finanziert wurde.