Biofach
bioPress-Herausgeber auf dem Biofach-Kongress
Zwei Themen: Bio im SEH und kommt das Kunstfleisch?

Bio ist im Mainstream angekommen. Das verändert auch unsere Aufgaben. bioPress hat die Zusammenarbeit mit Koelnmesse und der Anuga beendet und kann sich nach langer Abstinenz wieder auf der Biofach engagieren.
Messe-Mittwoch, 27. Juli 2022
13:00 - 14:00 Uhr
Raum Istanbul (NCC Ost)
Bio-Markenvielfalt erfüllt Kundenerwartungen im Supermarkt.
Was fehlt noch und wer beliefert die Kaufleute?
Sprecher
- Stephan Cunäus, Inhaber vom E-Center im Rostocker Einkauszentrum Warnow Park
- Albert Fuhs, Geschäftsführer Landgard Bio
- Harald Rinklin, GF Rinklin Naturkost GmbH, Vorstand im Bioland Verarbeitung und Handel e.V., Sprecher im Ernährungsrat Freiburg & Freiburg und Regionen
Moderation Erich Margrander, Herausgeber bioPress Magazin
Heute steht Bio in allen Regalen des Lebensmitteleinzelhandels.
Der Lebensmittelhandel erbringt über 62 Prozent der gesamten Bio-Umsatzleistungen in Deutschland und öffnet den Mainstream für Bio. Doch wird er seiner Rolle auch gerecht? Die Vorstufen haben Bio bisher für ihre Eigenmarken-Strategie genutzt. Die neue Bio-Absatzdynamik verlangt mehr Zusammenarbeit der Biobranche mit den Kaufleuten, die Bio in die Fläche tragen können. Die Kaufleute sind die neuen Treiber im Bioumsatz und mit ihrem Anspruch an Vielfalt und Qualität sowie Kundennähe auch die natürlichen Verbündeten von Bio für Alle - oder: ist Bio mit ihnen auf dem Weg zu 100 Prozent?
11:30 - 12:30 Uhr
Raum Shanghai (NCC Ost)
Mit Kunstfleisch die Welt retten?
Sprecher
- Prof. Dr. agr. Dr. h.c. Angelika Ploeger, Gastprofessorin Universität Kassel
- Erich Margrander, Herausgeber bioPress Verlag KG
- Thomas Dosch, Leiter Hauptstadtbüro der Tönnies-Unternehmensgruppe,
- Sarah Wiener, MdEP Fraktion der Grünen/EFA,
Moderator: Bernward Geier COLABORA / Director
Noch ist kein Stück Kunstfleisch am Markt zugelassen. Dennoch haben Lebensmittel-, Chemie- und Pharmakonzerne schon hunderte Millionen Investitionsdollar in die Hände genommen und damit rund um den Globus die Forscher an ihren Tropf gehängt. Billigfleisch hat keine Zukunft mehr. Das soll nun ersetzt werden durch Fleischersatz ohne Tierleid und weniger Umweltverbrauch. Pestizide seien eigentlich schon immer überflüssig gewesen, so die neueste Öffentlichkeitsarbeit. Die können wir uns jetzt ersparen, wenn massenweise Tierfutter eingespart würde.
Wie das alles gehen soll, wurde letztes Jahr vorgeführt auf dem Anuga-Kongress, der anderen Themen nur noch ein wenig Platz weit am Rande übrig ließ. Ideel getragen wurde diese Perfidie auch von ProVeg, der Nachfolgeorganisation des Vegetarierbundes VEBU. Diese selbsternannten Sprecher der Veganer heizen die Debatte über Kunstfleisch unter anderem weiter mit dem Hinweis an, dass auch Transporte wegfallen würden. Die Reaktoren würden dann vor Ort aufgestellt, wo die Kunden den Billigfleischersatz kaufen.
Es wird einem Rind eine Zelle entnommen und mithilfe einer Nährlösung , einigen Aminosäuren und Spezialzutaten im Bioreaktor zu unterschiedlichen Fälschungen von Fleisch, Fisch, Eiern und - tatsächlich - auch Pflanzen zusammen gebraut. Die Forscher sind so erfindungsreich wie eh und je. Folgenabschätzung? Keine!
Die Marketingspezialisten der zukünftigen Kunstfleischvermarkter wissen schon heute, dass es eine große Zustimmung in der Bevölkerung gebe. Jedenfalls dort, wo sie nachgefragt haben wollen: Bei jungen Leuten, die scheinbar den Zusammenhang von Essen und gesunder Ernährung noch nicht kennen.