AöL
Dialog zur Ernährungswende
Erweiterter AöL-Vorstand trifft Manuela Rottmann, MdB

Der erweiterte Vorstand der Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller e.V. (AöL) hat sich im Rahmen seiner Vorstandssitzung mit der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundeministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Dr. Manuela Rottmann, getroffen. In Fulda tauschten sich die Bio-Unternehmer mit der Grünen-Politikerin über Nachhaltigkeitskennzeichnung, pflanzliche Ernährung und mögliche Hebel zur Agrarwende aus.
„Die Erhöhung des Anteils pflanzlicher Lebensmittel in der Ernährung spielt eine zentrale Rolle bei der Ernährungswende“, ist sich Anne Mutter, CEO der Holle baby food AG, sicher. Für den reduzierten Anteil tierischer Lebensmittel unterstütze die AöL eine qualitätsorientierte, tiergerechte und flächengebundene tierische Produktion.
Auf mögliche Fehlerquellen beim Thema Nachhaltigkeitskennzeichnung wies Dr. Alexander Beck, geschäftsführender Vorstand der AöL, hin. So müsse der von der Europäischen Kommission vorgeschlagene und getestete ‚Product Environmental Footprint‘ (PEF) weiterentwickelt oder komplett überdacht werden. Zum einen baue er auf Effizienz und bevorzuge damit größere Unternehmen. Zum anderen gefährde die Kommunikation des PEF als von Bio unabhängige Kennzeichnung den Ausbau des Ökolandbaus.
Liane Maxion, alleinige Vorständin der Naturata AG, ergänzt: „Wir sind überzeugt davon, dass in der verbraucherseitigen Kommunikation weiter konsequent auf den Begriff Bio gesetzt werden sollte, dem die Menschen bereits hohes Vertrauen entgegenbringen und der als Nachhaltigkeitsaussage wahrgenommen wird.“
Mehr Daten im Bereich der Öko-Lebensmittelwirtschaft forderte wiederum Jürgen Hansen, Geschäftsführer der JH-Vermarktung GmbH. Hier könne der Bund die ökologische Wertschöpfungskette ganz konkret unterstützen.
„Umstellungswillige Betriebe brauchen solide Marktinformationen“, stimmte die Grünen-Bundestagsabgeordnete Manuela Rottmann zu. Auch die nötigen regionalen Strukturen zur Lebensmittelverarbeitung, wie etwa Schlachtereien, müssten mehr in den Fokus genommen werden. Der Austausch mit Praktikern sei essentiell, damit der Anteil von ökologisch produzierten Lebensmitteln erhöht werden kann.