Start / Business / Bio-Unternehmen / Agrarwende darf nicht an der Finanzierung scheitern

Naturland

Agrarwende darf nicht an der Finanzierung scheitern

Naturland-Delegiertenversammlung appelliert an die Ampel-Koalitionäre

Bei seiner Delegiertenversammlung appellierte Naturland gestern an die künftige Ampel-Koalition, mit der lange überfälligen Agrarwende ernst zu machen. Die Ökologisierung der Landwirtschaft und der Umbau der Nutztierhaltung hin zu mehr Tierwohl dürften nicht an der Finanzierung scheitern. Bei der Versammlung stellten sich außerdem vier neue Geschäftsleiter den Delegierten vor.

„Es wäre mehr als nur ein schlechter Start, wenn der Koalitionsvertrag hierzu keine klaren Ziele festlegen würde, die auch entsprechend finanziell unterlegt sind“, sagte Naturland Präsident Hubert Heigl am Donnerstagabend zum Abschluss der zweitätigen Naturland Delegiertenversammlung in Hohenkammer.

Notwendig sei dafür auch eine gesetzlich verpflichtende Haltungskennzeichnung für Fleisch, Wurst und andere tierische Produkte. In der gemeinsamen Kampagne #wirzeigenHaltung setzt sich der Verband gemeinsam mit der Tierschutzorganisation Provieh für eine solche verpflichtende Kennzeichnung ein.

Aufgrund der aktuellen Corona-Lage fand die traditionelle Herbstversammlung der Naturland-Delegierten erneut als Hybrid-Event statt. Ein Teil der 32 Delegierten aus Deutschland sowie weiteren Ländern in Europa, Afrika, Asien und Lateinamerika waren online zugeschaltet. Neben Haushaltsberatungen stand dabei auch die Verabschiedung eines neuen Naturland-Leitbilds auf der Tagesordnung. Dessen Aufgabe sei es, das gewachsene Selbstverständnis als internationaler Verband, der die ökologische Frage mit der Frage nach sozialer Gerechtigkeit verknüpft, auszudrücken.

Vor dem Hintergrund des Wachstums des Verbands wurde in diesem Jahr auch die hauptamtliche Geschäftsführung Naturlands erweitert. Geschäftsführer Steffen Reese wird nun von vier Geschäftsleitern unterstützt, die die verschiedenen Tätigkeitsfelder von Naturland stärken und ausbauen sollen. Sie stellten sich den Delegierten mit ihren Geschäftsbereichen vor.

Die langjährige Naturland-Mitarbeiterin Jutta Waletzko ist zuständig für den Bereich ‚Wissensmanagement & Operatives‘, wo zentrale Aufgaben wie Zertifizierung und Qualitätssicherung zusammengefasst sind. Leiter für ‚Strategie & Internationales‘ wird der frühere IFOAM EU-Direktor Marco Schlüter, Leiter für ‚Politik & Nachhaltigkeit‘ Sebastian Mittermaier. Komplettiert wird die Führungsriege durch die ehemalige Spiegel-Journalistin Annette Bruhns, die Anfang November die Leitung des Geschäftsbereichs Kommunikation übernommen hat.

[ Artikel drucken ]


Das könnte Sie auch interessieren

Umbau der Tierhaltung: „Wir waren noch nie so weit“

Die BLE präsentiert sich bei ihrem ersten Fachtag

Umbau der Tierhaltung: „Wir waren noch nie so weit“ © BLE

Um die Entwicklung zu mehr Tierwohl in Deutschland voranzutreiben, ist Engagement auf vielen Ebenen gefordert. Auf einem Fachtag in Bonn diskutierte die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) mit Akteuren aus Politik, Wissenschaft und Praxis darüber, mit welchen Erfolgsfaktoren die Transformation gelingen kann. Das Fazit: Es brauche die Gestaltungsbereitschaft der Politik, ein anwenderfreundliches Förderprogramm und eine langfristig etablierte Haltungskennzeichnung.

02.06.2023mehr...
Stichwörter: Naturland, Verbände, Agrarpolitik, Tierwohl, Tierhaltungskennzeichnung, Agrarwende, Geschäftsführung, Delegiertenversammlung

Tierhaltungskennzeichnung wird im Bundestag beraten

Bio-Branche fordert schnelle Umsetzung des Gesetzes

Im Deutschen Bundestag fand heute eine Anhörung zur geplanten Tierhaltungskennzeichnung statt. Die Ampelregierung möchte damit eine Kennzeichnungspflicht für Schweinefleisch einführen, mit der Verbraucher auf einen Blick erkennen können, wie ein Tier gehalten wurde. Die Bio-Branche begrüßt die verbindliche Haltungskennzeichnung mit eigener Bio-Stufe und fordert eine zügige Beratung des neuen Gesetzes.

16.01.2023mehr...
Stichwörter: Naturland, Verbände, Agrarpolitik, Tierwohl, Tierhaltungskennzeichnung, Agrarwende, Geschäftsführung, Delegiertenversammlung

Demeter-Jahresbilanz: Umsatzrückgang und Flächenwachstum

Über 112.000 Hektar werden biodynamisch bewirtschaftet

Im vergangenen Krisenjahr musste auch der Bio-Anbauverband Demeter Einbußen hinnehmen und verzeichnete einen Umsatzrückgang von fünf Prozent. Die biodynamisch bewirtschaftete Fläche wuchs dagegen um knapp sechs Prozent auf 112.482 Hektar. Von der Politik fordert der Verband, die richtigen Rahmenbedingungen für die Agrarwende zu setzen.

21.02.2023mehr...
Stichwörter: Naturland, Verbände, Agrarpolitik, Tierwohl, Tierhaltungskennzeichnung, Agrarwende, Geschäftsführung, Delegiertenversammlung