Bio-Wein
Beste Bio-Weine ermittelt
Beim internationalen bioweinpreis 2021 wurden 812 Rebensäfte aus 21 Ländern verkostet und bewertet

Die WINE System AG als Dachorganisation des PAR-Netzwerks schrieb den 13. internationalen bioweinpreis aus. Bei der Frühjahrsverkostung Anfang Mai 2021 wurden nach der Methode ‚Produkt – Analyse – Ranking‘ (PAR) die besten Weine mit Medaillen ausgezeichnet. Insgesamt 69 Mal gab es Großes Gold, 341 Mal Gold, 351 Mal Silber, dazu wurden 44 Empfehlungen ausgesprochen. Gesamtsieger ist eine 2018er Auslese Sauvignon Blanc vom Bioweingut Weiss Beate und Eric am österreichischen Neusiedlersee. Der Genuss wurde nur durch die Diskussion getrübt, wie Weinbauern der Klimakrise begegnen können.
Die statistische Auswertung ergab: Zwar ist Deutschland mit 253 eingereichten Weinen das am stärksten vertretene Weinland. Aber Italien als Zweiter räumte mit 69 Top-Wertungen die meisten Preise ab. Dann folgten Deutschland mit 17, Österreich mit 13 und Spanien mit 11 Großes-Gold-Medaillen. Zudem seien laut Pressemeldung Bioweine aus Argentinien, Frankreich, Kroatien, Südafrika, der Türkei und Ungarn vorne dabei.
- Die beiden Spitzenwertungen in der Kategorie Rotwein gehen an den oxidativ im Holzfass ausgebauten 2017er Spätburgunder Centgrafenberg Bürgstadt vom Weingut Hench in Franken sowie den 2016er Spätburgunder Prestige Schwarzkehlchen Landwein, mit Sauerstoffeintrag im Barriquefass spontanvergoren vom Weingut Höfflin am badischen Kaiserstuhl.
- In der Kategorie Weißwein waren die Bestplatzierten aus Deutschland die im Stahltank spontanvergorene 2020er Weißer Burgunder Spätlese vom Weingut Fuchs-Jacobus an der Nahe, der 2020er Stülb – eine im Holzfass ausgebaute Cuvée aus Gelbem Muskateller und Muscaris von Stülb Weingut und Sectmanufaktur an der Mosel, die 2017er Mauchener Sonnenstück Gewürztraminer Spätlese – reduktiv im Stahltank ausgebaut vom Weingut Lämmlin-Schindler im badischen Markgräflerland und der oxidativ im Stahltank ausgebaute 2019er Gewürzschlawiner Cuvée Natür51 aus Müller-Thurgau und Gewürztraminer vom Winzerhof Lindner am badischen Kaiserstuhl.
- Der beste deutsche Schaumwein stammt vom Weingut Jürgen Walz am Kaiserstuhl/Baden: der reduktiv im Stahltank ausgebaute 2020er Secco Muscaris Perlwein mit 96 Punkten.
- In der Kategorie Dessertwein rangiert die Bestplatzierung mit 94 Punkten im Gold-Bereich – der reduktiv im Stahltank ausgebaute 2020er Gewürztraminer vom Weingut Christian Butz in der Pfalz.
- Der 2020er 'Lust auf Rosé' – eine reduktiv im Stahltank ausgebaute Cuvée aus Spätburgunder, Regent und Cabernet Sauvignon vom Weingut Rieger in Baden – ist mit 92 Punkten und Gold der beste Deutsche unter den eingereichten Bio-Roséweinen.
Das vollständige Ranking nebst Bewertungsbögen gibt es unter www.bioweinpreis.de.
Ein wichtiges Thema der Frühjahrsverkostung war außerdem die Klimakrise. Noch könnten viele Weingüter ihre Stile beibehalten. Doch fügte Verkostungsleiter Martin Darting hierzu: „Bioweinbau hat etwas mit Nachhaltigkeit zu tun. Das bezieht sich in erster Linie auf Natur- und Klimaschutz, Förderung der Biodiversität, Bodengesundheit usw. Es gibt aber auch WinzerInnen, die diesen Nachhaltigkeitsbegriff ausdehnen und sich fragen: Was sind die neuen Bedingungen für mich und meine Reben? Und wie will ich ihnen jetzt und in Zukunft begegnen, um originale, ihre Herkunft zeigende Weine zu erzeugen? Aus der Beratungspraxis kann ich sagen, dass Agilität in allen Produktionsphasen und eine gute Kommunikation mit der Klientel hier die Schlüsselbegriffe sind. Zu welch überzeugenden Ergebnissen das führen kann, zeigen bereits mehrere Kandidaten aus der aktuellen Verkostung, wie etwa das Bioweingut Ollinger-Gelz von der Mosel, hier mit dem 2016er Spätburgunder Editon Klaus Gelz, die katalonischen Vins de Taller mit ihrem 2020er Blend PHLOX aus oxidativem Stahltankausbau oder Chateau Coronneau, das zu den Bio-Pionieren des Bordeaux gehört, hier mit dem 2019er Chateau Coronneau rouge aus traditionellem Holzfass- und Barriqueausbau.“