Messe
Neue Weinmesse Eurovino feiert Premiere
40 Bio-Aussteller sind mit dabei

Am 3. und 4. März findet in Karlsruhe – Zentrum der vier größten deutschen Weinanbaugebiete Baden, Württemberg, Rheinhessen und Pfalz – erstmals die Fachmesse Eurovino statt. Rund 300 Aussteller werden etwa 500 Weingüter aus 30 Ländern repräsentieren und Händler und Gastronomen über ihr Angebot informieren. Der Bioweinbauverband Ecovin ist mit einem Gemeinschaftsstand vor Ort. Insgesamt sind aktuell knapp 40 Aussteller mit zertifizierten Bio-Weinen gelistet. Zum Begleitprogramm gehört etwa die Verleihung des Fair Wine Awards.
Im Sommer 2022 fiel der Beschluss, unter dem Namen Eurovino eine neue Wein-Fachmesse am Standort Karlsruhe zu platzieren. Die Messe Karlsruhe hatte zahlreiche Weinexperten zum Austausch eingeladen, aus denen sich nun der Beirat der neuen Veranstaltung zusammensetzt.
„Die Idee ist, Erzeugern und Vermarktern aus Deutschland und aus benachbarten Ländern ein gut strukturiertes Angebot von qualitativ hochwertigen Weinen zu bieten“, erklärt Wein-Experte und Beiratsvorsitzender Hermann Pilz, der das Gründungstreffen leitete. „Ein flankierendes Rahmenprogramm soll den Besuchenden aus Wein-Fachhandel, Lebensmitteleinzelhandel und Gastronomie wertvolle Erkenntnisse an die Hand geben, die im Alltag helfen, Wein-Sortimente innovativ und qualitätsvoll zu gestalten und damit ihren Verkauf zu stimulieren.“
Die Aussteller mit Bio-Weinen im Gepäck kommen bei der ersten Ausgabe überwiegend aus Deutschland, aber auch zwei spanische Bodegas sind bereits mit von der Partie. Riegel Bioweine wird sein Angebot präsentieren (Halle 1, D65) – darunter das neue Pfandflaschen-Konzept ‚Pfandtastico‘ – und am Gemeinschaftsstand von Ecovin (E21), Bundesverband Ökologischer Weinbau, sind elf verschiedene Weingüter versammelt:
- Weingut Frank Brohl, Pünderich (Mosel)
- Bioweingut Hoffmann, Minheim (Mosel)
- Weingut Hiestand, Guntersblum (Rheinhessen)
- Weingut Keber-Kolling, Sommerloch (Nahe)
- Weingut Klenert, Kraichtal (Baden)
- Weingut Bürgermeister Carl Koch, Oppenheim (Rheinhessen)
- Bioweingut Kronenhof, Gau-Algesheim (Rheinhessen)
- Bioweingut Mohr-Gutting, Neustadt-Duttweiler (Pfalz)
- Ökoweingut Stutz, Heilbronn (Württemberg)
- Weingut Vincon-Zerrer, Oberderdingen (Württemberg)
- Weingut Zähringer, Heitersheim (Baden)
Ein Thema, das auf der gesamten Messe als Trend identifiziert wurde und bei Ecovin besonders im Fokus stehen wird, sind pilzwiderstandsfähige Rebsorten (Piwis). „Gerade die Sorten der neueren PiWi-Generation überzeugen auch geschmacklich jeden Weinliebhaber“, meint der Ecovin-Bundesvorsitzende Andreas Hattemer. „Welche Bühne wäre besser zur Vorstellung dieser Weine geeignet als die Eurovino? Die Messe hat sich besonders der Nachhaltigkeit verschrieben, und auch hier punkten die neuen Rebsorten.“
Als weitere Branchenthemen stehen zum Beispiel entalkoholisierte Produkte und neue Verpackungslösungen auf der Agenda. In einer ‚Expert Area‘ können sich Besucher an neun Beratungs-Countern gezielt zu verschiedenen Themen für Handel, Gastronomie und Hotellerie informieren. So werden etwa an einem Counter Best Practices aus preisgekrönten Weinabteilungen im SEH vorgestellt.
„Mit der Expert Area gehen wir bewusst auf eine Alternative zu einem klassischen Vortragsprogramm: Die Besuchenden können so zeitlich flexibel die für sie relevanten Infos und Impulse an den Countern einholen und mit den jeweiligen Fachspezialisten individuell auf Fragestellungen eingehen“, erklärt Projektleiter David Köhler das Konzept.
Kurze Vorträge gibt es dagegen im Rahmen des ‚Powerfrühstücks‘ zum Start in beide Messetage ab 9 Uhr. Zum Begleitprogramm gehört außerdem ein Netzwerkabend am Messesonntag, der neben Grußworten aus der Politik und einem Get-Together mit Buffet und Musik auch die Verleihung des Fair Wine Awards beinhaltet, der sich mit den Herausforderungen des Weinbaus im Klimawandel beschäftigt und mit Unterstützung der Eurovino 2023 zum ersten Mal vergeben wurde. Damals wurden herausragende Weine in den Kategorien ‚Resistente Rebsorten‘, ‚Neuzüchtungen nach 1900‘, ‚Umweltschonende, nachhaltige sowie Bioweine‘, und ‚Historische Rebsorten‘ ausgezeichnet. Dieses Mal sollen auch ‚Weinhändler des Jahres‘ prämiert werden.
Als weiteres Highlight hebt die Messe das Format ‚Digital Wine Exchange‘ hervor, das es Winzern ermöglicht, ihre Produkte vorzustellen, ohne selbst vor Ort zu sein. Basis dafür ist der neue Eurovino Weinguide, eine digitale Weindatenbank, die auch außerhalb der Messe ganzjährig zugänglich sein soll. 1.650 verschiedene Weine von Ausstellern wurden dort bereits eingetragen und lassen sich nach Geschmack, Weinart, Herkunftsland, Rebsorte, Jahrgang oder Preis filtern. Bio steht dort als Auswahlkriterium bislang allerdings nicht zur Verfügung.