Kakaoanbau
Fair und mehr für Kakaoanbauer in Peru

Die Firma Acanchia aus dem fränkischen Kümmersbruck bietet pflanzliche Bio-Rohstoffe und Produkte an, hauptsächlich aus Südamerika. Seit Herbst 2018 sind bei Acanchia alle Kakaoprodukte auch Fairtrade-zertifiziert. Das Unternehmen engagiert sich über diese Anforderungen hinaus für die Kakaobauern in ihrem peruanischen Anbaugebiet; etwa als Wirtschaftspartner in einem Projekt des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
Es ist die hochwertige Edelkakaosorte Criollo, die die Firma Acanchia von Kleinbauern aus der Juan Pablo Community der peruanischen Provinz Santipo in der Region Junín bezieht. Das ungefähr 2.500 Hektar große Gebiet liege zwischen den peruanischen Anden und dem Amazonas und würde von ehemals vertriebenen und enteigneten Bauern bewohnt. Jeder der jetzigen Kleinbauern baue auf zirka zwei Hektar seines Besitzes Kakao an.
Die Lebensmittelpunkte der Familien dort seien selbstgebaute Hütten; es gäbe nur wenige, unbefestigte Straßen und keine Kanalisation. Um sich mit Wasser zu versorgen, müssten die Menschen bisher einen einstündigen Fußmarsch zum nächstgelegenen Fluss, dem Rio Ene, unternehmen, wo das Wasser außerdem eine schlechte hygienische Qualität habe.
Acanchia hat es sich zum Ziel gesetzt, den Aufbau einer Dorfgemeinschaft mit Kindergarten, Schule, Strom- und auch Wasserversorgung zu unterstützen. Im November 2018 konnte der geplante Brunnen eingeweiht werden, der sich aus verschiedenen zu einem Versorgungsnetz zusammengeschlossenen Quellen speist.
Das Wasser stehe kostenlos zur Verfügung - alle Kakaobauern hätten sich am Bau beteiligt. Durch die Zentralisierung der Wasserversorgung würden die bisher weit zerstreut lebenden Familien jetzt näher zusammen ziehen. Das nächste Ziel sei jetzt der Aufbau einer autarken Stromversorgung für das Dorf.
Gefördert wird das Projekt im Rahmen des develoPPP-Programms des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Unternehmen, die sich langfristig und nachhaltig in Entwicklungs- und Schwellenländern engagieren, können finanzielle und auf Wunsch auch fachliche Unterstützung erhalten. Das Unternehmen trägt mindestens die Hälfte der Gesamtkosten, das BMZ steuert bis zu 200.000 Euro bei. Diese Entwicklungspartnerschaften mit der Wirtschaft können bis zu drei Jahre dauern.