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Niedriger Kakaopreis bedroht ivorische Produzenten

Die Preisschwankungen für Kakaobohnen bringen Bäuerinnen und Bauern wieder einmal in Not

Niedriger Kakaopreis bedroht ivorische Produzenten © Chris Terry | Fairtrade
Kakaobäuerin in der Elfenbeinküste: Getrübte Zukunftsaussichten. Bild: Chris Terry | Fairtrade.

Bemühungen, den Erlös für die Exportware stabil zu halten, scheitern immer wieder am periodischen Überangebot. Wegen ihm hat die Elfenbeinküste den Kakaopreis im Land um 25 Prozent gesenkt. Die Folgen tragen die Produzierenden. Laut TransFair e.V. bekommen sie weniger Geld, gleichzeitig werden sie mit steigenden Logistikkosten konfrontiert.

Der Preisverfall bringt viele Kakaoproduzenten an den Rand des Ruins. Immerhin: Durch Fairtrade erhalten zertifizierten Kakaobäuerinnen und -bauern nach wie vor einen stabilen Mindesterlös. Wenn sie relevante Mengen an Fairtrade-Kakao verkaufen, halten sich die Auswirkungen der Preissenkung in Grenzen. Doch Dieter Overath von TransFair e.V. (Fairtrade Deutschland) sorgt sich um jene Erzeuger, die noch nicht dem Fairtrade-System angeschlossen sind.

Zum Hintergrund: Mit einem Anteil von rund 40 Prozent am Weltmarkt gehört die Elfenbeinküste neben Ghana zu den bedeutendsten kakaoproduzierenden Ländern der Welt. Jeder fünfte Ivorer lebt vom Kakao, der mit rund 15 Prozent zum Bruttosozialprodukt beiträgt. Die staatliche Vermarktungsplattform, der Conseil Café Cacao, regelt den nationalen Kakaomarkt und zahlt eigentlich den Bäuerinnen und Bauern einen Mindestpreis, der sich am Weltmarktpreis orientiert. Trotzdem kommt es immer wieder zu erhebliche Preisschwankungen. Grund hierfür sind unter anderem Initiativen, die das Einkommen der Kakaobauernfamilien über Produktivitätssteigerungen erhöhen wollen. Was positiv klingt, hat eine negative Seite: Sobald es ein Überangebot an Kakao gibt, fällt sein Preis. So hatte die Conseil Café Cacao bereits 2017 den staatlich garantierten Kakaopreis um 30 Prozent gesenkt.

 „Es ist Zeit, die Menschen in den Fokus zu rücken und zu erkennen, dass eine Preisspirale nach unten verheerende Folgen für Westafrika mit sich bringt“, betont Overath. Weiter sagt er: „Wir fordern die Kakaoverarbeiter dazu auf, weiterhin den höheren Preis zu bezahlen. Die ivorischen Behörden sollten zudem die Maßnahme zurücknehmen – zum Wohle der eigenen Landbevölkerung.“

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