Start / News / GAP 2020+ 

Agrarpolitik

GAP 2020+ 

Gezielte Honorierung von Leistungen der Landwirte anstatt Gießkannenprinzip

GAP 2020+ 

Mainz, 21. November 2017. Auf dem Weg zur neuen GAP nach 2020 legt EU-Agrarkommissar Phil Hogan kommende Woche in einer Mitteilung mögliche Reformschritte vor. Bioland fordert Hogan auf, die Reform für eine konsequente Ökologisierung der Landwirtschaft zu nutzen.

Mit der Auszahlung von 55 Milliarden Euro Steuergeld pro Jahr bestimmt die GAP maßgeblich, wie in Europa Landwirtschaft betrieben wird. „Steuergelder sollen sinnvoll steuern. Die EU-Agrarzahlungen müssen diejenigen Landwirte honorieren, die sauberes Wasser und eine hohe Artenvielfalt sicherstellen, Klima- und Tierschutz auf höchstem Niveau betreiben und so wertvolle Lebensmittel erzeugen“, sagt Jan Plagge, Präsident von Bioland.

Die Reform der GAP bietet die große Chance, die bestehende falsche Lenkungswirkung zu korrigieren. Der Großteil der EU-Agrar-Gelder wird derzeit mit der Gießkanne über alle Agrarflächen ausgeschüttet und landet so bei Verpächtern und Bodenspekulanten anstatt bei den Bauern. „Die pauschalen Direktzahlungen der GAP haben Pacht- und Bodenpreise für Land verteuert. Diese Fehlentwicklung muss gestoppt werden“, so Plagge. 

Bioland fordert, dass sämtliche Zahlungen der EU-Agrarpolitik gezielt und ausschließlich für die gesellschaftlichen Leistungen der Landwirte eingesetzt werden. Insbesondere die Ökologisierung der Landwirtschaft und höhere Tierwohlstandards müssen durch die GAP gesteuert werden. „Beim Umweltschutz hat die GAP bisher versagt. Für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen gibt es keinen funktionierenden Markt. Zu viel Nitrat und Pestizide im Grundwasser, anhaltender Verlust der Artenvielfalt, und eine Sackgasse in der industriellen Tierhaltung machen deutlich: die GAP nach 2020 muss neue Wege gehen!“.

Hier finden Sie das Positionspapier „Starke Höfe, gesunde Umwelt, lebendige Dörfer: Für eine zukunftsfähige Gemeinsame Agrarpolitik der EU“ des BÖLW. Darin zeigt die ökologische Lebensmittelbranche ein Nachhaltigkeitsmodell für eine zukunftsfähige Landwirtschaft und die Lösung der oben genannten Missstände auf.
 
 

[ Artikel drucken ]


Das könnte Sie auch interessieren

Rückschritt statt Reform

Bioland zur Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik ab 2028

Rückschritt statt Reform © Bioland

Mainz/Brüssel, 16. Juli 2025  |   Heute hat die EU-Kommission in Brüssel ihren Vorschlag für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) ab 2028 sowie den nächsten EU-Haushalt, den Mehrjährigen Finanzrahmen der EU, vorgestellt. Auch wenn der ökologische Landbau in der von der EU-Kommission vorgeschlagenen GAP als zentrale umweltpolitische Priorität anerkannt wird, geht der Vorschlag laut Bioland in die falsche Richtung.

16.07.2025mehr...
Stichwörter: Agrarpolitik, Jan Plagge, GAP Gemeinsame EU-Agrarpolitik, EU-Agrar-Gelder, EU-Agrarzahlungen, Direktzahlungen

EU-Kommission will Zwei-Säulen-Struktur abschaffen

Obergrenze für Direktzahlungen geplant

Die EU plant eine Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) zu einem Einzelfonds. Wie das Nachrichtenportal Euractiv auf Grundlage eines geleakten Entwurfs der EU-Kommission berichtet, soll die Säule der ländlichen Entwicklung gestrichen werden, während die Direktzahlungen an Landwirte erhalten bleiben. Flächenbezogene Zahlungen sollen auf jährlich 100.000 Euro pro Landwirt begrenzt werden.

15.07.2025mehr...
Stichwörter: Agrarpolitik, Jan Plagge, GAP Gemeinsame EU-Agrarpolitik, EU-Agrar-Gelder, EU-Agrarzahlungen, Direktzahlungen

Parlament billigt neue Gemeinsame Agrarpolitik

IFOAM fordert ambitionierte nationale Strategiepläne

Gestern hat das Plenum des Europäischen Parlaments die neue Verordnung über die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) mit 452 Ja-Stimmen, 178 Nein-Stimmen und 57 Enthaltungen angenommen. Die Verordnung lässt den Mitgliedstaaten viel Spielraum bei der nationalen Umsetzung. IFOAM Organics Europe fordert, dass dieser besser als bisher geplant zur Unterstützung des ökologischen Landbaus genutzt wird.

24.11.2021mehr...
Stichwörter: Agrarpolitik, Jan Plagge, GAP Gemeinsame EU-Agrarpolitik, EU-Agrar-Gelder, EU-Agrarzahlungen, Direktzahlungen

Der GAP-Kompromiss: eine verpasste Chance

Reform schafft keine Rahmenbedingungen für den Green Deal

28.06.2021mehr...
Stichwörter: Agrarpolitik, Jan Plagge, GAP Gemeinsame EU-Agrarpolitik, EU-Agrar-Gelder, EU-Agrarzahlungen, Direktzahlungen

Rückenwind für mehr Bio aus Brüssel

Bioland begrüßt Ausrichtung des EU-Ökoaktionsplans

25.03.2021mehr...
Stichwörter: Agrarpolitik, Jan Plagge, GAP Gemeinsame EU-Agrarpolitik, EU-Agrar-Gelder, EU-Agrarzahlungen, Direktzahlungen

Kritik zu GAP-Vorschlägen der Kommission

Bio-Verbände fordern gemeinsame europäische Ziele und die Honorierung von Umweltleistungen

18.07.2025mehr...
Stichwörter: Agrarpolitik, Jan Plagge, GAP Gemeinsame EU-Agrarpolitik, EU-Agrar-Gelder, EU-Agrarzahlungen, Direktzahlungen