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Bauernprotest vor der Bayer-Konzernzentrale

Hohenloher mit 40 Schwäbisch-Hällischen in Leverkusen – BESH-Chef Rudolf Bühler fordert Stopp der Übernahmegespräche mit Monsanto

Bauernprotest vor der Bayer-Konzernzentrale © BESH.de
Rudolf Bühler von der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall demonstriert vor der Konzernzentrale von Bayer in Leverkusen.

An diesem Dienstag haben Bauern der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall (BESH) gemeinsam mit Kollegen vom der Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft und dem Bündnis AGRAR vor der Bayer-Konzernzentrale in Leverkusen gegen die geplante Übernahme des US-Konzerns Monsanto durch den Chemiegiganten Bayer demonstriert.

Mitgebracht hatten sie 40 Schwäbisch-Hällische Landschweine als Zeichen bäuerlichen Widerstands. Bereits 2009 haben sich die Hohenloher Bauern erfolgreich gegen den Versuch Monsantos gewehrt, ein Schweinepatent durchzusetzen, das auch die Schwäbisch Hällischen Landschweine betroffen hat. Ein massives Polizeiaufgebot verhinderte, dass die Tiere aus den Hängern gebracht werden konnten. Jeder Hänger wurde von mehreren Beamten gesichert. Ein Protestschwein konnte jedoch der Polizei entweichen und tat sich auf der gepflegten Rasenfläche gütlich.

  • © BESH.de
Großes Medieninteresse an der Demonstration mit dem Hällischen Protestschwein.

Rudolf Bühler, Chef der BESH, forderte vor Konzernsprecher Hans-Bernd Schmitz den sofortigen Stopp der Übernahmegespräche: „Diese Fusion der weltweit größten Chemiegiganten ist das Ende der bäuerlichen Landwirtschaft und bäuerlichen Kultur weltweit. Monsanto und künftig auch Bayer stehen für eines der größten Kriegsverbrechen, welches durch den Einsatz von Agent Orange in Vietnam stattfand, für den leisen Tod tausender indischer Kleinbauern, welchen Monsanto kostenlos genmanipuliertes Baumwoll-Saatgut geschenkt hat, das nicht mehr gekeimt hat und weswegen sie ihre Existenz verloren haben. Sie stehen für das krebserregende Glyphosat, das weltweit am häufigsten verwendete Pestizid, und sie machen ihr Geschäft mit der tödlichen Bedrohung und Zerstörung der Umwelt. Wir appellieren an die EU-Kommission, diesen zerstörerischen Deal kartellrechtlich zu stoppen.“

Bühler forderte die Polizisten auf, sich nicht mit den Großkonzernen, sondern mit den Bauern zu solidarisieren. „Das war erst der Anfang“, versprach der streitbare Hohenloher am Ende der Demonstration. Er kündigte energischen Widerstand an und forderte zum zivilen Ungehorsam auf. Im Januar soll hierzu eine Großdemonstration in Berlin mit über 50 000 Menschen stattfinden. 

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