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Apfelgarten Vinschgau
VI.P verzeichnet mehr Bio-Erntemengen
In der Südtiroler Region Vinschgau scheint an über 300 Tagen im Jahr die Sonne. Weniger als 500 Millimeter Jahresniederschlag und starke Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht zeichnen sie aus. Kein Wunder, dass das 60 Kilometer lange Anbaugebiet zwischen dem Reschenpass und Meran auch als Apfelgarten Vinschgau bezeichnet wird. Denn Äpfel wachsen hier langsamer und reifen intensiver aus.
© bioPress, EM
Gerhard Eberhöfer, Geschäftsfeldleiter Bio der VI.P, zeigt sich zufrieden mit diesjähriger Bio-Ernte.
Die landwirtschaftliche Anbaufläche ist fast ausnahmslos über den Verband der Vinschgauer Produzenten für Obst und Gemüse (VI.P) organisiert. Jedes Jahr werden 350.000 Tonnen Äpfel von 1.750 Landwirten geerntet. „Die diesjährige Bio-Ernte der 139 Bauern beträgt rund 27.000 Tonnen im Vergleich zu den rund 25.000 Tonnen des Vorjahres“, sagt Gerhard Eberhöfer, Geschäftsfeldleiter Bio der VI.P.
Die Bio-Anbaufläche beläuft sich mit rund 600 Hektar auf zwölf Prozent. „96 Prozent der Anbauer gehören Bioland an, vier Prozent Demeter. Der EU-Bio-Standard ist uns zu wenig. Jeder BioLandwirt muss einem Anbauverband zugehören, wenn er uns beitreten will.“
Verkäufe
„In den ersten Verkaufsmonaten zwischen September 2015 und Januar 2016 konnten wir bei der Marke Bio Vinschgau sehr positive Resultate erzielen”, so Eberhöfer.
Die Vinschgauer Biobauern produzieren zwölf Haupt- und einige Randsorten. Im Bio-Bereich werden Golden Delicious zu 35 Prozent vertrieben, rote und zweifarbige Sorten kommen auf 65 Prozent der Gesamtproduktion, allen voran Gala, Pinova und Braeburn. „Gala, Red Delicious und Fuji sind vor allem in Italien nachgefragte Sorten, während Braeburn, Pinova, Jonagold und Kanzi hauptsächlich auf den Exportmärkten verkauft werden“, so Eberhöfer.
Der heimische italienische Markt und Skandinavien sind mit jeweils 30 Prozent die wichtigsten Absatzmärkte. Aber auch in fast allen anderen europäischen Ländern schätzen die Kunden die Qualität der Vinschgauer Bio-Äpfel. Zudem werden kleine Mengen außerhalb Europas verkauft, hauptsächlich nach Israel und Dubai.
Weniger Nachfrage aus Deutschland
Die Nachfrage aus Deutschland habe mengenmäßig nachgelassen, da die Produktion am Bodensee und im Alten Land steigt. Der Exportanteil liege zurzeit bei 15 bis 20 Prozent. „Den LEH und die Discounter können wir dank der großen Produktionsmengen ganzjährig beliefern. Bei der Vermarktung hilft uns das Bioland-Logo als eine der bekanntesten Marken. Wir setzen dabei ganz bewusst auf ein Co-Branding mit unserer Herkunftsmarke Bio Vinschgau“, sagt Eberhöfer.
Projekt BioGraphy: Mehrwert für Konsumenten
„Für uns sind korrekte und bewusste Informationen für den Konsumenten beim Kauf von großer Bedeutung”, fährt Eberhöfer fort. „Daher sehen wir es als unerlässlich, den Wert unseres Anbaugebiets hervorzuheben und dem Konsumenten immer mehr Informationen über die Qualität und Herkunft des Produktes zu liefern.“
Seit Herbst gibt es beim VI.P das Projekt ‚BioGraphy‘. Das Etikett auf jeder Packung mit Bio-Äpfeln wurde mit dem Namen des Produzenten personalisiert. Gibt man diesen auf biography.vip. coop ein, gelangt man auf dessen Seite und erhält Informationen über den Bauern, dessen Produkte und das Anbaugebiet.
(SH)