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Energieversorgung wird dezentral

Drei neue Genossenschaften pro Woche

Auf Einladung des DGRV (Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband) versammelten sich rund 400 Vertreter von Energiegenossenschaften und anderen Bürgerenergieprojekten zum Bundeskongress Energiewende – dezentral und genossenschaftlich in Berlin, um über ihre Erfahrungen mit Genossenschaften im Bereich der Erneuerbaren Energien zu diskutieren.

Als Hauptredner betonte Bundesumweltminister Peter Altmaier die Aktualität des Genossenschaftsgedankens und seine Bedeutung für die Energiewende. Teilhabe und aktive Mitgestaltung seien wesentliche Elemente für den Erfolg der Energiewende, denn diese könne nur als Projekt der gesamten Gesellschaft gelingen, sagte Altmaier.

Deshalb wolle er auch den Genossenschaftsgedanken von der Energieerzeugung auf andere Bereiche der Energiewende übertragen, etwa auf die Sektoren Energieeffizienz, Wärme und Verkehr, vor allem jedoch auf den weiteren Ausbau der Netze. Genossenschaften seien eine Möglichkeit, seinen Vorschlag einer Bürgerdividende beim Netzausbau umzusetzen, so der Bundesumweltminister.

In Deutschland werden auch im Jahr 2012 wieder mehr als 150 Genossenschaften gegründet, deren Unternehmenszweck der Betrieb von Anlagen der Erneuerbaren Energien ist. Damit entsteht fast jeden zweiten Tag eine neue Energiegenossenschaft.Insgesamt gibt es bundesweit bereits mehr als 600 Energiegenossenschaften, mehr als 80.000 Bürger sind in Energiegenossenschaften engagiert. „Mehr als 400 Teilnehmer diskutieren zum Ausklang des Internationalen UN-Jahres der Genossenschaften über konkrete Möglichkeiten, Bürger aktiv an der Energiewende zu beteiligen“, freut sich der Vorstandsvorsitzende des DGRV, Eckhard Ott.

Die auf der Tagung vorgestellten Projekte zeigen, wie die dezentrale Energiewende gelebt und Wertschöpfung in der Region gehalten werden kann. „Die demokratische Grundstruktur der Genossenschaft ermöglicht die einvernehmliche Beteiligung von Bürgern, Unternehmen, Landwirten oder kommunalen Einrichtungen unter einem Dach. Trotz der unterschiedlichen Akteure ist hier eine konstruktive Zusammenarbeit für das gemeinsame Ziel möglich“, fuhr Ott fort.

„Herausforderungen gibt es beim Generationenprojekt Energiewende viele. Doch sollten wir beim Netzausbau, bei Investitionen in Erneuerbare Energien und bei der Entwicklung von Speichern nicht einseitig über die Kosten der Energiewende diskutieren“, meint der Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE), Philipp Vohrer.

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