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Öko-Feldtage 2025: Wasserschutz und Bio-Zukunft

Outdoor-Messe in Sachsen zeigt Öko-Branche in Bewegung

Öko-Feldtage 2025: Wasserschutz und Bio-Zukunft © Philipp Leingärtner / tobetold.film

So viele Aussteller wie noch nie waren laut den Veranstaltern bei den Öko-Feldtagen 2025 im sächsischen Canitz vor Ort. Mehr als 360 Unternehmen präsentierten am 18. und 19. Juni auf über 30 Hektar Ausstellungsfläche innovative Lösungen für die drängenden Herausforderungen der Landwirtschaft: von Technik über Sortenvielfalt bis zu Methoden des Wassermanagements. 9.000 Besucher nutzten die Gelegenheit, sich über neue Entwicklungen in Bio-Pflanzenbau und -Tierhaltung zu informieren. 

„Diese Öko-Feldtage haben vielen Landwirt*innen noch einmal deutlich vor Augen geführt, dass das Thema Wassermanagement in allen Bereichen der landwirtschaftlichen Primärproduktion zur zentralen Herausforderung geworden ist“, so Bernhard Wagner, Geschäftsführer des gastgebenden Bioland-Wasserguts Canitz. Der Politik wiederum sei gezeigt worden, warum vorsorgender Wasserschutz honoriert werden muss. Mitarbeiter des Wasserguts Canitz gaben Einblicke in ihre besondere Bewirtschaftungsform, mit der sie Tierwohl, Wasserschutz, Artenschutz und Klimaschutz miteinander in Einklang bringen wollen.

Insgesamt wurden rund 300 Programmpunkte auf die Beine gestellt. Besucher konnten sich über klimaangepasste Fruchtfolgen und robuste Sorten informieren, sich über ressourcenschonende Bewässerung weiterbilden und innovative Geräte für die Bodenbearbeitung kennenlernen. Am neu konzipierten ‚Treffpunkt Tierhaltung‘ wurde die komplette Wertschöpfungskette von der Tierzucht über Fütterungs- und Weidetechnik bis hin zur mobilen Schlachtung, Verarbeitung und Vermarktung abgebildet. 

BMLEH hält an 30-Prozent-Ziel fest

Auf einem Podium des Bunds Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) brach der sächsische Landwirtschaftsminister Georg-Ludwig von Breitenbuch eine Lanze für die regionale Verarbeitung. Es laufe etwas falsch, wenn Fleischereien nicht weitergeführt werden, weil der Enkel des Gründers entnervt hinschmeißt. Sachsens Regierungskoalition will laut von Breitenbuch die Förderung des Ökolandbaus „hochhalten“. Auch mit Blick auf die Kennzeichnung von Gentechnik auf Lebensmitteln zeigte der CDU-Politiker klare Haltung: „Transparenz für Verbraucher ist elementar.“

Burkhard Schmied, Abteilungsleiter für ‚Landwirtschaftliche Erzeugung, Gartenbau, Agrarpolitik‘ im Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) betonte, der Bund sehe sich dem Ziel von 30 Prozent Ökolandbau bis 2030 verpflichtet und wolle die Wettbewerbsfähigkeit von Bio stärken. Vom Kompetenzteam Forschung Ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft (KT FÖLL) nahm er Empfehlungen für die Öko-Forschung bis 2030 entgegen, die in einem zweijährigen Beteiligungsprozess erarbeitet wurden. 

Neue Netzwerke: Junges Demeter und Bio-Allianz

Auch die Jugend spielte bei den 5. Öko-Feldtagen eine große Rolle. Johanna Zierl übergab die Zukunftsvisionen des Organic Future Camps an Schmied. „Wir haben 16 Zukunftsperspektiven identifiziert, die dringend beackert werden müssen: vom Recht auf Land über politische Mitgestaltung bis zur Ernährungswende“, so Zierl.

Im Rahmen des Jugendformats ‚Green Youth Together‘ wurde das Netzwerk ‚Junges Demeter‘ gegründet – um der nächsten Generation innerhalb der Demeter-Gemeinschaft eine stärkere Stimme zu geben und frische Impulse in die biodynamische Bewegung zu tragen. 53 junge Menschen aus ganz Deutschland sind Gründungsmitglieder.

Verbände- und länderübergreifend wurde auf den Öko-Feldtagen außerdem eine neue ‚Bio-Allianz‘ vorgestellt: von Bio Austria, Bioland, Biokreis, Bioland Südtirol, Biolandwirtschaft Ennstal, Gäa und Demeter Österreich. Sie wollen künftig eng zusammenarbeiten, sich für faire und existenzsichernde Erzeugerpreise einsetzen und ein gemeinsames Rohwarenmanagement samt angeglichener Verbands-Standards initiieren. 

„362 Ausstellende – damit haben wir nicht gerechnet, gerade in einer Phase, in der die Zahl der Umsteller*innen nicht wie erhofft steigt“, freut sich Vera Bruder, Geschäftsführerin der Veranstalterin FiBL Projekte GmbH, rückblickend. Gleichzeitig wirtschafte ein Viertel der Besucher konventionell, was einen offenen Austausch zeige. Forschungsbedarfe und Zukunftsvisionen seien auf der Messe direkt an das BMLEH adressiert worden. „Die Öko-Feldtage sind nicht nur Praxisschau, sondern auch politische Plattform mit Strahlkraft“, folgert Bruder.

Am Abend des ersten Veranstaltungstages übergab Minister von Breitenbuch den Staffelstab zur Ausrichtung der nächsten Öko-Feldtage an die Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte und das Land Niedersachsen. Die Freiluftmesse findet im Jahr 2027 am 16. und 17. Juni auf dem Bauckhof Amelinghausen statt. 

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