Kinder
Gutes für Kids
Für die Kleinen werden mit Vorliebe Bio-Lebensmittel gekauft
Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren verfügen über eine jährliche Kaufkraft von 7,5 Milliarden Euro, meldet das Institut der Deutschen Wirtschaft. Damit stellen sie eine wichtige, potentielle Zielgruppe für die Öko-Branche dar. Zwar beginnen viele Familien mit der Geburt damit, Bio-Waren zu kaufen, doch warum lässt die Nachfrage mit zunehmenden Alter der Sprösslinge regelmäßig nach? Überlagern ökonomische Motive oder Vorlieben der Kinder für konventionelle Produkte die Fürsorgemotive? Fest steht: Damit sie von sich aus und langfristig Bio wählen, müssen Image und Geschmack die Kinder überzeugen!
Perfekter Start für ABC-Schützen
Eine Möglichkeit, Kindern Bio-Lebensmittel schmackhaft zu machen, ist das Projekt der Bio-Brotbox. Vor genau fünf Jahren starteten Dr. Burkhardt Sonnenstuhl von der Projektagentur Domäne Dahlem, Joachim Weckmann (Märkisches Landbrot), Meinrad Schmitt (Terra Naturkost) und Gisela Lücke (Reformhaus) die Aktion und beschenkten Berliner Schulanfänger mit wiederverwendbaren Brotdosen. Zahlreiche Helfer hatten sie mit Vollkornbrot, Möhren, Käseecken, Amaranth-Schokoriegel und mehr gefüllt. Mittlerweile findet die von Herstellern, dem BNN und weiteren Sponsoren unterstützte Aktion auch in anderen Städten statt. Die Beteiligten wollen sich über die Wettbewerbsleiter hinweg die Hände reichen. Und den Kindern dürfte der Zusammenhang zwischen Ernährung und Leistungsfähigkeit weniger wichtig sein als die Erkenntnis, dass Bio „sogar" lecker schmeckt….
Eine entsprechende Idee hat Mestemacher in ihr Verkaufsangebot integriert und bietet ein Bio-Schulbrot an. Die Gütersloher Großbäckerei backt es mit calciumreicher Süßmolke. Dadurch schmeckt das krustenlose Vollkornbrot trotz Sauerteig-Führung nur wenig säuerlich, was dem Geschmack der Kinder entgegen kommt. Die abgepackten Brote mit Haferflocken und Sonnenblumenkernen liefern reichlich Ballaststoffe und können außerdem in einer praktischen, farbigen Box gekauft werden. Nicht zuletzt aufgrund der positiven Entwicklung des Bio-Schulbrots will die Bäckerei, die auch andere Märkte beliefert, ihr Engagement für Kinder ausweiten. Beispielsweise spendet Mestemacher bei jedem verkauften abgepackten Bio-Brot jeweils einen Anteil an die Unicef Aktion ‚Schulen in Afrika’.
Pema hat sogar schon Anfang der 80iger Jahre zusammen mit der Uni-Klinik Erlangen ein Vollkornbrot für Kinder entwickelt. Durch den hohen Haferanteil und etwas Honig sei es sehr bekömmlich und komme bei diesen gut an. Jedes 500 Gramm Paket enthält zehn einzelne Portionspackungen, die mal ‚Brot für Mutige’, ‚für Schlaue’ oder ähnlich heißen. Da man nicht genug Bio-Weizenkeime bekommt, stellt Pema das Brot bislang allerdings nicht in Bio-Qualität her, obwohl man dies gern würde.
Doch was, wenn die Kleinen nicht jedes Brot vertragen? Von Zöliakie betroffene Kinder finden zum Beispiel bei der Naturkorn Mühle Werz ein breites Angebot an Vollkorn-Lebensmitteln, unter anderem Backmischungen oder Pausenbrot und -snacks. Die beiden Mondi Pausenprodukte aus Reismehl, Apfeldicksaft und Honig ziert ein lustiges Gesicht. Für die süßen Seiten sorgen Figurenkekse wie Zoo-Gebäck, Reis-Zwerge oder Schoko-Häsli. Außerdem umfasst das Sortiment verschiedene Frühstückscerealien wie Quinoa-Popps, nussfreie Aufstriche und Salzgebäck. Werz verarbeitet Demeter-Getreide in handwerklicher Tradition und vertreibt die Produkte vorrangig in Bioläden und Reformhäusern.
Der Hersteller 3 Pauly, mittlerweile unter der Regie von Rabenhorst, teilt sein Sortiment in die Linien Vollkorn, Diät und Glutenfrei auf. Die über 100 verschiedenen Artikel haben ein neues Verpackungsdesign mit farbigen Banderolen bekommen, zusätzliche Allergikerinformationen gibt es als Punktesystem. Die Vollkorn/Bio-Linie mit einem grünen Streifen umfasst gleichfalls Teig- oder Backwaren und salzige Snacks. Für Kinder sind Vollkorn-Zwieback mit Dinkel, Apfelkeks und DinoKids reizvoll. Die Kombination von Bio und Glutenfrei gibt es allerdings noch nicht.
Kinder-Gebäck und Zwiebacke führt auch die Friedrichsdorfer Zwiebackfabrik Sommer & Co, unter anderem die etablierten veganen Dinkel-Rübli-Kekse in Häschenform. Aufgrund der Demeter-Zertifizierung kann sie der LEH nur bei entsprechender Qualitätsausrichtung listen. Erhältlich sind die Sommer-Kekse auch bei tegut.
Marktforschung life
Kein Kind will sich blamieren, schon gar nicht am Geburtstag. Eine reizvolle Backmischung für einen Bio-Geburtstagskuchen kommt von der Rosenfellner Mühle aus Österreich. Nach Mischungen für Schokomuffins oder Igelbrötchen punktet die Messeneuheit bei jungen Gästen durch ihre Kronenform, bunte Gummibärchen und Mini-Kerze als Dachdeko. Die Mütter soll die einfache Zubereitung des gesunden Dinkelkuchens ansprechen, denn alle benötigen Zutaten bis hin zu Geburtstagseinladungen sind gleich mit in dem Paket enthalten.
Kinder lieben es zu kochen und zu backen – wenn der Erfolgsfaktor hinzukommt, weiß Inhaberin Monika Rosenfellner. Ihre vierjährige Tochter dürfe daher bei der Produktentwicklung gern ihre tatkräftigen Kommentare abgeben. Seit März ist der Geburtstagskuchen bei Denree gelistet. Ob er, wie in Österreich, im konventionellen Handel vertrieben wird, hat das Traditionsunternehmen noch nicht entschieden.
Viele Unternehmen, sowohl Vollsortimenter als auch Spezialanbieter, wenden sich mit Mini-Reiswaffeln an junge Konsumenten. Oft sind sie mit Schokolade, Frucht oder ähnlichem überzogen. Zu den Herstellern gehören die BZ Biozentrale aus Stubenberg und BonVita aus den Niederlanden.
Als Snack in der Schulpause ebenso gut zu Joghurt, Quark oder Rohkost schmecken Erdmandeln (Chufas). Der Urkornhof Kammerleitner aus Österreich empfiehlt seine fein vermahlenen und natursüßen Chufas zudem als Beruhigung für Kinder, die übermäßig gern knabbern.
Für durstige Kinderkehlen
Früchtetees sind perfekte Durstlöscher und schmecken sommers wie winters, kalt ebenso wie heiß. Unter der Marke Lebensbaum bietet Ulrich Walter dem Fachhandel verschiedene, speziell für Kinder konzipierte Früchte- und Kräutertees an. Neben dem in Testzeitschriften mehrfach ausgezeichneten Babytee, dem Kinderfrüchte- oder dem Tigertee erfreut sich außerdem die Janosch-Serie reger Nachfrage. Sie besteht aus drei Tees sowie dem Kakaopulver ‚Papa Löwes Kakaoschleck’ und ist durch die Verpackungsgestaltung mit den bekannten Figuren besonders attraktiv für kleine Schluckspechte.
Seit September 2006 führt das Unternehmen mit der Marke Bioveda auch ein auf die Bedürfnisse des Einzelhandels abgestimmtes Sortiment aus 42 Produkten. Der zugehörige Kindertee ist in seiner Zusammensetzung ebenfalls besonders auf die Bedürfnisse von Kindern abgestimmt, schonend verarbeitet und ansprechend verpackt.
Eine weitere Ausdifferenzierung des Bioveda Sortiments für die jungen Konsumenten sei in Planung, werde aber erst bei flächendeckender Distribution der Marke umgesetzt. Verhandlungen über eine Listung laufen mit verschiedenen in- und ausländischen Zentral- und Handelsgesellschaften.
In der weiteren Sortimentsgestaltung will sich Ulrich Walter dabei auch an den Wünschen der End- und Handelskunden orientieren. Daher umfasst sein Endverbraucher-Tester-Panel zahlreiche Familien, welche man bei Fragestellungen zu Kindern gern zurate zieht.
Vitamin- und Energiespender
Ab dem sechsten Monat bekommt der Nachwuchs Beikost und später auch Obstsäfte. Diese liefern reichlich Vitamin C, wodurch das wichtige Eisen aus Gemüse und Vollkornprodukten besser aufgenommen wird. Konventionelle Unternehmen setzen ihren Produkten nicht selten synthetisches Vitamin C zu, während Bio-Hersteller die vorgeschriebene Menge locker durch Zugabe von Sanddorn oder Acerola-Kirsche erreichen. Zudem handelt es sich hier meist um Direktsäfte oder solche mit passiertem Fruchtmark.
Haus Rabenhorst, seit über 200 Jahren aktiv, vereint heute unter ihrem Dach neben der eigenen Marke auch die Artikel von Rotbäckchen, Vitaborn, Bioborn und wie erwähnt 3 Pauly. Zu den Rotbäckchen-Neuheiten gehören drei Bio-Multisäfte: der milde Apfel-Birne-Saft, Multi Rot aus fünf Früchten und ein Mehrfrucht-Gemüsesaft aus sechs Früchten plus Möhren. Sie ergänzen den honiggesüßten Kindersaft Rotbäckchen Klassik aus gleich sieben Obstsorten.
Das Rezept wurde bereits in den fünfziger Jahren entwickelt und nach ernährungsphysiologischen Erkenntnissen erweitert. Wegen des hohen Wiedererkennungswertes ziert aber unverändert das Etikett mit dem rotbäckigen, blondgelockten Mädchen mit Kopftuch die großen Flaschen für zuhause, 125ml-Miniflaschen sowie trageleichte Tetra Paks für den Rucksack. Die Rabenhorst-Marken werden in Apotheken und Reformhäusern verkauft. Der Ausbau der Vertriebswege ist aber im Gespräch, nachdem die Exklusivpartnerschaft mit den Reformhäusern nicht mehr besteht.
Klein, aber oho
Der französische Hersteller Vitagermine plant, seine Marke Kalibio in diesem Jahr in Deutschland einzuführen. Die Linie für Frühstück und Snack orientiert sich ebenfalls an den Vorlieben und Bedürfnissen von Kindern. So bringe man die Mineralstoffe Phosphor und Magnesium über die besondere Auswahl der Zutaten und nicht über Zusätze in die Produkte. Geschmack und Verpackungen lässt das Unternehmen vor der Produktion von Kindern bewerten.
Als ‚für prima befunden’ wurden etwa die Mini-Frucht Snacks in bunten Tüten, die Cool Fruits. Als eine Art flüssiges Dessert für Obstmuffel enthalten die kleinen, knautschigen Cheerpacks 86 Prozent Früchte und 14 Prozent Fruchtkonzentrat. Das Produkt wird nicht als Getränk eingestuft und deshalb mit dem halbierten 7 Prozent Mehrwertsteuersatz belegt.
Testverkäufe bei Marktkauf, einigen Edeka- und Rewe-Kaufleuten und im Fachhandel zeigen zügige Nachverkäufe. Haben Kinder die fruchtigen Snacks erst einmal kennen gelernt, wollen sie nicht mehr davon lassen.
Bislang gibt es die Geschmacksrichtungen Apfel-Birne, Acerola oder Apfel-Erdbeer-Heidelbeere, alles gute Vitamin C-Quellen. Mono-Sorten Apfel und Birne werden ab Sommer 2007 ebenfalls angeboten. Mitarbeiterin Andrea Plat betont, dass die Verpackung mit dem praktischen Schraubverschluss erstaunlich stabil sei. Sie überstehen Reisen oder Transport im Schulranzen ebenso gut wie eine Kühlung im Eisfach.
Unter Schutzgas abgefüllt, halten sie sich außerdem mehrere Monate lang. Neben den Fruchtsnacks will Vitagermine die Fruit Kid’z-Säfte im Tetra Pak, einen Schoko-Nuss-Aufstrich, ein Schoko-Getränk und Kekse anbieten. Letztere umfassen Mini Jungle- und Schokokekse sowie ABC.Bisquits. Die hell gebackenen Kekse schmecken mild süß und sind just so groß wie ein Kinderfingerchen. Als Gag können Kinder in manchen Paketen, die jeweils zwei Beutel enthalten, ein lustiges Jokergesicht finden.
Mit Pepp dem jugendlichen Lifestyle entgegen
Als Beispiel für starke Bio-Marken lässt sich die Bionade nennen. Schon seit über zehn Jahren ist der alkoholfreie, isotonische Drink auf Erfolgskurs: Wurden im Jahr 2002 zwei Millionen der schlanken Glasflaschen abgefüllt, steigerte sich der Ausstoß im letzten Jahr auf 70 Millionen.
Das malzhaltige Erfrischungsgetränk in der Sorte Ingwer-Orange avancierte auf der diesjährigen BioFach zum Renner des Jahres. Wie die Varianten Holunder, Litschi und Kräuter wird sie nach dem Brauprinzip hergestellt und schmeckt feinherb-fruchtig. Der Hersteller fördert den Bundeswettbewerb der Schulen ‚Jugend trainiert für Olympia’ sowie die deutsche Sportstiftung, im Radio laufen die ‚Anrufe für eine bessere Welt’.
Nach Produkten für Allergiker und Zöliakie-Betroffene entwickelt das italienische Unternehmen Probios zur Zeit ebenfalls eine Produktlinie energiespendender Getränke. Der koffeinfreie Drink ‚Restart’ soll sich besonders zum Training eignen und wird sogar mit dem Ärzteteam der Palermo Fußballgemeinschaft getestet.
‚EnergyRice’, ein Reisgetränk mit Amarant und Quinoa, sei dagegen vorwiegend zum Frühstück gedacht, um sich den ganzen Tag fit zu fühlen. Andere Milchersatz-Getränke, die auch Kindern munden, sind daneben beispielsweise die Haferdrinks von Oatly aus Schweden oder von The Bridge aus Italien, Sojadrinks von Provamel aus Belgien und andere.
Lang ersehnte Stäbchen
Bei den auf der BioFach vorgestellten Fischstäbchen ist die Deutsche See nach eigenen Angaben der einzige Hersteller in Bio-Qualität anbietet. Sie bestehen aus von Naturland zertifiziertem Pangasius aus Aquakultur sowie ökologischer Panade. Optisch unterscheidet sich die Bio-Variante nicht von herkömmlichen Fischstäbchen, sondern soll Kinder und Erwachsene durch das saftige, milde Fischfilet und eine knusprige Hülle begeistern. Sie werden im gut sortierten Lebensmitteleinzelhandel sowie im Naturkostfachhandel erhältlich sein.
Eine weitere Marktlücke haben die Nürnberger Bio Originale mit ihren Mini Bio-Wienern und Mini Bio Käsegrillern sowie Cocktailwürstchen geschlossen. Ältere Kinder greifen auch gern zu den DLG-prämierten Original Rostbratwürsten oder den Räucherknirpsen. Die mildwürzigen Produkte bestehen aus magerem Schweinefleisch, die Käsegriller zusätzlich aus Käse und enthalten bis auf Räucherknirpse-Mettwürste kein Nitrit.
Getreu der Heimatstadt tragen die Packungen lustige Figuren aus dem Mittelalter, etwa den Ritterjunge Arthur oder Prinzessin Fine-Marie. Seit letztem Jahr ergänzen mit Honig-Hartweizen und Milch-Waldbeeren zwei Frühstücks-Cerealien das Kindersortiment. Hinzugekommen sind jetzt Brotaufstriche von Eisblümerl, die bislang nur für den Fachhandel geplant sind. Unter dem Logo ‚Jabadaba’ können Kinder zwischen verschieden Sorten mit stolzen 50 Prozent Nussanteil wählen. Nicht zuletzt durch gleichbleibende Premiumqualität der geschmacksintensiven Produkte ist NBO zuversichtlich, dass die Kooperation mit Eisblümerl positiv verlaufen und sich die Produkte, gestützt durch eigenen Vertrieb und Kundenservice erfolgreich im Bio Handel etablieren werden.
Fix und pfannenfertig
Ebenso wie die Nürnberger bei den Käsegrillern, setzt auch Labeij auf geschmolzenen Käse und produziert verschiedene gebackene Käseprodukte. In Form von Käseschnitzeln oder Nuggets sollen diejenigen an Käse herangeführt werden, die diese gute Calciumquelle sonst nicht essen. Das Unternehmen aus den Niederlanden vertreibt rund 90 Prozent als Private-Label und beliefert bislang Großhändler im eigenen Land, Belgien und Frankreich. Zu den Neuheiten gehören Käsemedaillons mit Kräuter-Bruschetta und Kastanienmedaillons mit Cranberries, die von Kindern im Vortest und im Verkauf gut angenommen würden.
Dagegen stellt Biolab Demeter-Fleischalternativen wie Tofu aus heimischen Sojabohnen oder Seitan aus Weizen her. Seitan wird vor allem wegen seiner fleischähnlichen Konsistenz geschätzt, ist genauso leicht verdaulich, aber geschmacksintensiver als Tofu. Im letzten Winter hat das italienische Unternehmen die sogenannte Burgerini herausgebracht. Diese Miniburger aus Tofu und Gemüse eignen sich sowohl als Kindersnack als auch für ein schnell zubereitetes Abendessen.
Die Allerkleinsten
Sensible Kunden: Babys, Kleinkinder, ihre Mütter – und Väter
Baby- und Kleinkinderprodukte sind nicht Thema dieser Übersicht. Doch kann man festhalten, dass sich den Markt vor allem Hipp, Holle und Sunval und auch Alnatura als Handelsmarke teilen.
Die Sortimente reichen von Pulver für Säuglinge über Fruchtjoghurts bis zu Komplettmenüs für Kinder ab anderthalb Jahren. Hipp vergisst sogar die Eltern nicht und hat Knuspermüslis für Erwachsene im Programm. Auch sonst denkt der Hersteller praktisch, weshalb es die trinkfertige Kinder-Folgemilch und die Frucht-Pause in kleinen Flaschen für unterwegs gibt.
Ideal von kleinen Händchen greifen und knabbern lassen sich die Kekse, die die Kiefermuskulatur fördern. Für die etwas älteren kommen die Kekse in fröhlicher Hippofanten-Form daher. Als Vater von acht Kindern konnte Firmengründer Joseph Hipp seine Produkte testen, mittlerweile leitet Claus Hipp das Unternehmen, der fünf Kinder hat.
Zu den Demeter-Produkten von Holle gehören Baby-Dinkelkekse oder Obst-Getreide-Breie, die die Schweizer in Deutschland aber nur im Fachhandel vertreiben.
Die Bio-Babykost von Sunval hat ebenfalls biodynamische Qualität, wobei Artikel ab dem 8. Monat als Juniorkost laufen. Gartengemüse mit Hirse, Schinkennudeln mit Gemüse oder Kürbis mit Reis und Huhn enthalten feste Stückchen, die die Kinder zum Kauen anregen. Auch Sunval bietet Obstbrei im praktischen Glas, Kekse und Riegel an, denn man kennt ja den Appetit, den (nicht nur) Kinder gerade unterwegs entwickeln.
Bettina Pabel
Punkte sammeln durch positive Geschmackserlebnisse
Das Forum Berufsbildung führte von Oktober 2006 bis Ende Januar eine Umfrage zum Thema Bio durch. Die Auswertung der 586 Antworten von 12-18-jährigen Gymnasiasten ergab, dass die meisten mit Bio-Lebensmitteln einen höheren Gesundheitswert, aber auch einen höheren Preis verbinden.
Für zwei Drittel schmeckt Bio besser oder gleich gut wie herkömmliche Waren – allerdings hat fast die Hälfte der Kids selber noch gar keine Biowaren gegessen. Wenn Werbung und Verpackung der Umfrage zufolge weniger wichtig erscheinen, hängt dies sicher ebenfalls damit zusammen, dass kaum Jugendliche Bio-Werbung kennen.
Auf der anderen Seite kaufen jedoch fast 80 Prozent Lebensmittel nach dem Geschmack ein. Da sollten ihnen auch besser schmeckende Bio-Alternativen angeboten werden, unterstützt durch Werbung und Kostproben.
Zugleich lässt sich der Gewohnheitsaspekt nutzen, denn Kinder können von klein auf an echtes Aroma gewöhnt werden.
Bio-Aktionen für Kids
Einen modernen Weg bio bekannt zu machen, schlägt u.a. Märkisches Landbrot ein und nutzt einen Internet-Blog als Kommunikationsplattform. Dort erzählen sie zum Beipiel von einer Demeter-Brotback-Aktion auf der Grünen Woche und laden zugleich Schulklassen zu einer Bäckereibesichtigung ein.