Ernährungspolitik
Reduktion von Zucker, Fett und Salz: neue Berichte veröffentlicht
Max Rubner-Institut präsentiert Produktmonitoring 2024 und Abschlussbericht zum ‚Stakeholder-Prozess‘

2018 hat sich die Wirtschaft verpflichtet, bis 2025 Kalorien, Zucker, Fette und Salz in ihren Produkten zu reduzieren, vor allem wenn sie sich an Kinder richten. Im Jahr 2023 hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) das Max Rubner-Institut (MRI) beauftragt, in einem partizipativen Prozess wissenschaftsbasierte Reduktionsziele für Zucker, Fette und Salz zu erarbeiten. Das Produktmonitoring 2024 zeigt Fortschritte bei manchen Produktgruppen wie etwa Erfrischungsgetränken, bei anderen allerdings auch Verschlechterungen. Gleichzeitig wurde der Abschlussbericht des Stakeholder-Prozesses veröffentlicht.
Mehr als sechs Jahre nach dem Start der Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten (NRI) konnten bei zahlreichen Lebensmittelgruppen niedrigere Gehalte an Zucker, Fetten und Salz festgestellt werden als zu Beginn des Prozesses, so schreibt das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) in einer Pressemitteilung. Die meisten der von der Wirtschaft selbst gesteckten Ziele seien bereits erreicht worden oder würden in absehbarer Zeit erreicht.
Nach dem Produktmonitoring 2024 des MRIs enthielten Erfrischungsgetränke im Vergleich zum Basisjahr 2018 durchschnittlich knapp 15 Prozent weniger Zucker. Allerdings konnte das Forschungsinstitut bei regulären Erfrischungsgetränken mit Kinderoptik im Vergleich zur Erhebung 2019 eine signifikante Erhöhung im mittleren Zuckergehalt beobachten.
Bei Feingebäck ist zwar gegenüber 2016 eine Zuckerreduktion um knapp sechs Prozent zu beobachten, gegenüber der letzten Erhebung 2021 sind die Zuckergehalte allerdings tendenziell wieder leicht gestiegen.
Bei kalten Soßen wurden nur sehr vereinzelt relevante Veränderungen im Vergleich zu 2016 und 2021 festgestellt, die sowohl Verringerungen als auch Erhöhungen der Energie-, Zucker- und Salzgehalte betreffen. Auch hier stechen jedoch Produkte mit Kinderoptik negativ hervor, da ihr Energiegehalt zwischen 2021 und 2024 signifikant gestiegen ist.
Um wissenschaftsbasierte Reduktionsziele zu erarbeiten, hat das MRI rund 100 Experten aus verschiedenen Fachbereichen der Wissenschaft, aus Fachverbänden und der Lebensmittelwirtschaft einbezogen. Konkrete Ziele seien aufgrund der Komplexität des Themas allerdings erst in einzelnen Fällen formuliert worden, schreibt das Ministerium. Dazu gehören Cola und Cola-Misch-Getränke, für die eine Zuckerreduktion um 15 Prozent empfohlen wird. Bei Feingebäck wie Sandkuchen und Mürbekeksen wurde eine empfohlene Zuckerreduktionsmenge von zehn Prozent festgesetzt.
Bis Ende 2026 will das BMLEH eine Gesamtbilanz der Reduktionsstrategie vorlegen, in die die Ergebnisse des Produktmonitorings und die Empfehlungen aus der Wissenschaft zu Reduktionszielen einfließen sollen.