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Tierschutz

Schlachthof Neuruppin: zwei Mitarbeiter werden verurteilt

Verstöße gegen Tierschutzgesetz bestätigt

Anfang 2021 hat der Verein Aninova – damals noch Deutsches Tierschutzbüro – mit Videoaufnahmen aus dem Schlachthof der Firma Färber in Neuruppin bei Berlin für Aufsehen gesorgt. Nach dem Bekanntwerden von Tierquälerei und unsachgemäßer Betäubung wurden alle Mitarbeiter entlassen und der Standort dauerhaft geschlossen. Jetzt hat das Amtsgericht Neuruppin zwei der Mitarbeiter wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz verurteilt.

Strafanzeigen gab es von Aninova, dem zuständigen Veterinäramt und dem Schlachthof selbst. Das Urteil liegt bei 80 bzw. 90 Tagessätzen; zudem müssen die Verurteilten die Kosten des Verfahrens tragen. Laut Aninova müssen die beiden Mitarbeiter damit vermutlich etwa 10.000 Euro aufbringen.

„Wir hätten uns deutlich höhere Strafen gewünscht. Wer Tiere so brutal quält, muss ins Gefängnis. Dennoch ist es ein kleiner Erfolg, dass das Gericht die Täter verurteilt hat, denn oft passiert am Ende überhaupt nichts und die Tierquäler kommen einfach davon“, kommentiert Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender von Aninova.

Besondere Empörung hatte der Skandal auch deshalb hervorgerufen, weil der Schlachthof Neuruppin unter anderem Bio-Schweine geschlachtet und kleine, regionale Metzgereien beliefert hatte. Auch die Berliner Supermarktkette Bio Company hatte Fleisch aus dem Schlachthof bezogen, die Zusammenarbeit aber im Dezember 2020 beendet.

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