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Agrarpolitik

EU-Kommission billigt Agrarsubventionen für mehr Tierwohl

Deutschland darf Schweinezüchter mit Milliardenhilfe unterstützen

Die EU-Kommission hat deutsche Agrarsubventionen in Höhe von insgesamt einer Milliarde Euro genehmigt. Die Staatshilfen böten einen ‚notwendigen und angemessenen‘ Anreiz für Landwirte, Maßnahmen für mehr Tierwohl umzusetzen, insbesondere in der Schweinezucht. Kleine und mittelgroße Betriebe sollen mit dem Geld offene Ställe, Belüftungsanlagen oder zusätzliches Streu finanzieren können.

Die Hilfen sollen in den kommenden sieben Jahren aus zwei Förderprogrammen des Bundeslandwirtschaftsministeriums fließen. Rund 675 Millionen Euro sollen Landwirten als Direktzuschuss für Investitionen in den Stallumbau zugutekommen. Sie können damit etwa Zugang zu Außenklimaställen oder Abkühlmöglichkeiten schaffen. Die restlichen 325 Millionen Euro sind für Zusatzkosten wie Raufutter, Einstreu und Strom für Kühlungs- und Belüftungsanlagen vorgesehen.

„Es kann nun losgehen mit dem Umbau der Schweinemast!“, kommentiert Renate Künast, Grünen-Sprecherin für Ernährung und Landwirtschaft. Die Entscheidung aus Brüssel sei ein wichtiges Signal für mehr Tierwohl, Nachhaltigkeit und Planungssicherheit für Landwirte. „Wir wollen weg von der intransparenten, agrarindustriellen Entwicklung der letzten Jahrzehnte, deshalb gehen wir den Umbau der Tierhaltung jetzt mit einer Milliarde Euro an.“

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