Dänemark
Grüne Oase von Kopenhagen
Banegaarden ist Treffpunkt für Bios und Nachhaltigkeitsbegeisterte

Auf dem Weg zu mehr Bio und Nachhaltigkeit braucht es Austausch und Vernetzung: Mit Banegaarden haben vier Unternehmer dafür eine grüne Oase am Rande von Kopenhagen geschaffen. Auf einer Fläche von 1,6 Hektar können Besucher sich hier zu Bio-Mahlzeiten treffen, an Workshops rund um Nachhaltigkeit teilnehmen oder lokales Bio-Gemüse aus dem Umland einkaufen.
Das Gerüst von Banegaarden bilden neun Scheunen, die früher von der Dänischen Staatsbahn verwendet wurden, aber bereits seit 50 Jahren leer standen. Durch das Projekt wurden sie auf nachhaltige Weise restauriert und wieder in Schuss gebracht. Jetzt beherbergen sie Street-Food-Stände, eine Bäckerei, eine Pasta-Bar, ein Café, Restaurants, einen Kulturraum und einen Lebensmittelladen. Im Hof wurde eine Bühne aus dem Plastik alter Fässer aufgebaut, es gibt gemütliche Sitzmöglichkeiten aus Holz, darum herum wilde Gemüse- und Kräutergärten.
Initiiert wurde das Projekt von einem Landwirt, einem Koch und zwei Restaurierungsexperten. Nach jahrelangen Restaurierungsarbeiten konnte Banegaarden seine Pforten im Sommer 2020 für die ersten Besucher öffnen. Heute sind auf der Anlage 20 Mitarbeiter in Vollzeit beschäftigt. Dazu gibt es viele junge Leute, die am Wochenende aushelfen. Ida Marie Banke stieß im Februar 2021 zu Banegaarden. Vorher war sie in der Unternehmensentwicklung bei einem Lebensmittelhersteller tätig. Jetzt ist sie als Managerin mit hauptverantwortlich für das Tagesgeschäft des Treffpunkts.
„Wir sind offen für alle“, meint Banke. Leute jeden Alters und jeder Nationalität besuchten das ganze Jahr über das Zentrum. Schulklassen kommen vorbei, um biologische Vielfalt kennenzulernen oder selbst Sauerkraut zu machen. Es gibt Hühner, Bienen und ein Insektenhotel. Auch für Erwachsene wird ein buntes Programm an Vorträgen und Workshops geboten – über Lebensmittelverschwendung, nachhaltige Architektur oder Fermentation. Sie können frische Kräuter zum Kochen mitnehmen oder schwarze Erde für ihre Gärten. Dazu werden Second Hand-Märkte, Gemüsemärkte und Weihnachtsmärkte veranstaltet, sowie kürzlich ein Filmfestival. Auch für geschlossene Veranstaltungen wie Geburtstage und Hochzeiten stellt Banegaarden seine Räumlichkeiten zur Verfügung.
Im Restaurant ‚Barn 609‘ werden Gäste über eine Outdoor-Küche versorgt, die regionale Bio-Gerichte zubereitet – mit wilden Kräutern und Gemüse aus dem eigenen Garten. „Das Essen ist sehr gemüselastig – dadurch wird der Preis trotz Bio-Zutaten nicht zu hoch“, erklärt Banke. Außerdem arbeite die Küche viel mit saisonalen Produkten, Wild-Fleisch und -Fisch. Im kleinen Laden des Bio-Lieferanten Aarstiderne wird eine große, überwiegend regionale Obst- und Gemüse-Fülle angeboten. Es gibt Mehl von Aurion, Naturkosmetik, Öl, Wein, Biere, Aufstriche und Schokolade. „Aber wir haben noch viel mehr vor!“, betont Banke. Banegaarden steht erst am Anfang. Weitere Läden sollen bald eröffnet werden.
Lena Renner