Start / News / Bio-Tops / EU-Parlament stimmt für Farm-to-Fork

Agrarpolitik

EU-Parlament stimmt für Farm-to-Fork

Große Mehrheit stellt sich hinter Agrarwende

Mit einer deutlichen Mehrheit hat das Europäische Parlament am Dienstagabend der Farm-to-Fork-Strategie der EU-Kommission zugestimmt. Die Entschließung wurde mit 452 zu 170 Stimmen bei 76 Enthaltungen angenommen. Damit sprechen sich die Parlamentarier für verbindliche Reduktionsziele für Pestizide und mehr Ökolandbau aus. Außerdem sollen Tierschutznormen überarbeitet werden und Landwirte einen gerechteren Anteil am Gewinn erhalten.

Die niederländische Abgeordnete Anja Hazekamp (Die Linke) betont: „Die geltenden Regelungen in der EU begünstigen umweltschädliche Landwirtschaft und machen den Weg für die Einfuhr nicht nachhaltiger Erzeugnisse frei. Wir wollen unseren Lebensmittelbereich so gestalten, dass er für die Erde wieder tragbar wird, und schlagen dafür konkrete Maßnahmen vor. Nachhaltigkeit im Lebensmittelbereich ist auch für die Zukunft unserer Landwirtinnen und Landwirte entscheidend.“

Die Bio-Branche und Umweltverbände begrüßen die Entscheidung als wichtigen und richtigen Schritt. Trotz des immensen Drucks von Agrarlobby und konservativen politischen Gruppen hätten die Abgeordneten sich hinter die grüne Agrarwende gestellt, lobt der WWF. Mit dem guten Willen geht die wirkliche Arbeit jedoch erst richtig los. Alle 27 Maßnahmen der Strategie müssen nun durch Gesetze umgesetzt werden.

Kathrin Jäcker, Geschäftsführerin vom Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) e.V., kommentiert: „Aus Sicht der Bio-Branche ist es jetzt wichtig, dass die EU-Kommission schnell ins Tun kommt, um die ambitionierten, aber dringend notwendigen Pläne in konkrete Gesetze zu gießen. Denn es braucht jetzt die politischen Rahmenbedingungen, damit die ökologische Wende in der Land- und Lebensmittelwirtschaft gelingt.“

[ Artikel drucken ]


Das könnte Sie auch interessieren

EU-Parlamentarier begrüßen Farm-to-Fork

Der Deutsche Bauernverband bleibt ablehnend

Die Abgeordneten des Agrar- und Umweltausschusses im EU-Parlament haben heute für eine gemeinsame Position zur Farm-to-Fork-Strategie gestimmt. Sie begrüßen darin die Strategie der Kommission und sehen sie als wichtigen Schritt für eine nachhaltige und gesunde Ernährung. Im Vorfeld der Abstimmung kritisierte der Deutsche Bauernverband (DBV) die Strategie als zu wenig pragmatisch.

10.09.2021mehr...
Stichwörter: Pestizide, WWF, BNN, Agrarpolitik, Ökolandbau, EU-Parlament, Agrarwende, Farm-to-Fork-Strategie, Europäische Union

Bio-Ziele brauchen Agrarstatistik

IFOAM fordert systematische Datenerhebung zum Ökolandbau

In Brüssel findet heute der erste Trilog zur Verordnung über die Statistik der landwirtschaftlichen Inputs und Outputs (SAIO) statt. Sie soll wichtige Daten zur Überwachung von Farm-to-Fork-Zielen liefern: zum Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche, dem Einsatz chemischer Pestizide sowie von Nährstoffverlusten. Die Durchsetzung einer effektiven Regelung steht jedoch infrage. Der Bio-Dachverband IFOAM Organics Europe fordert den Ministerrat auf, die Chance nicht zu verpassen.

03.02.2022mehr...
Stichwörter: Pestizide, WWF, BNN, Agrarpolitik, Ökolandbau, EU-Parlament, Agrarwende, Farm-to-Fork-Strategie, Europäische Union

Verbindlichkeit wagen

AöL fordert klares Bekenntnis zur Strategie ‚Vom Hof auf den Tisch‘

Am morgigen Dienstag stimmen alle EU-Parlamentarier im Plenum über den Bericht des Agrar- und Umweltausschusses zur Farm-to-Fork-Strategie ab. Die Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller (AöL) fordert das Europäische Parlament auf, die in der Strategie angegebenen Ziele verbindlich zu bestätigen.

18.10.2021mehr...
Stichwörter: Pestizide, WWF, BNN, Agrarpolitik, Ökolandbau, EU-Parlament, Agrarwende, Farm-to-Fork-Strategie, Europäische Union