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Bio-Siegel

Bio-Siegel feiert Jubiläum

Vor 20 Jahren wurde das deutsche Bio-Siegel eingeführt

In den 20 Jahren seit Einführung des deutschen Bio-Siegels hat sich viel getan: Fast 90.000 Produkte von über 6.000 Unternehmen tragen inzwischen das bekannte Gütezeichen. Der Umsatz an Bio-Produkten hat sich seit dem Jahr 2000 versechsfacht und die Öko-Anbaufläche macht inzwischen zehn Prozent aus.

Im September 2001 wurde das vom Bundeslandwirtschaftsministerium entwickelte staatliche Bio-Siegel eingeführt. „Was anfangs belächelt wurde, erweist sich inzwischen als klug“, erklären die Grünen-Politiker Renate Künast, Sprecherin für Ernährungspolitik, und Harald Ebner, Obmann im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft. „Wir bedanken uns vor allem bei all den Pionieren, die schon lange vorher diesen Weg beschritten.“

Das Beispiel des Bio-Siegels zeige, dass es einen klaren politischen Willen und ein wirksames Förderkonzept brauche, um den Ökolandbau aus der Nische zu holen und den bäuerlichen Betrieben eine gute Perspektive aufzubauen. Auch Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner bescheinigt dem Bio-Siegel eine enorme Hebelwirkung: „Der Marktanteil von Bio-Produkten steigt seit Jahren, die Kennzeichnung genießt hohe Glaubwürdigkeit und Vertrauen bei den Verbrauchern.“

Künast und Ebner mahnen jedoch, dabei dürfe man nicht stehen bleiben. Um das Ziel zu erreichen, den Anteil der Öko-Anbaufläche auf 20 Prozent bis 2030 zu verdoppeln, müsse geklotzt statt weiter gekleckert werden. Klöckners ‚Zukunftsstrategie Ökologischer Landbau‘ sei nicht mit den nötigen Haushaltsmitteln unterlegt. Es fehle besonders an Fördermitteln für Öko-Züchtung, nicht-chemische Pflanzenschutzlösungen und den Aufbau regionaler Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen für Biorohstoffe.

Auch die Einbeziehung der Bio-Außer-Haus-Verpflegung in die Kontrollstrukturen sei nötig, um Bio in Kantinen und Restaurants zu stärken. Solange solche Rahmenbedingungen nicht stimmten, fehle den Betrieben Planungssicherheit für die Öko-Umstellung. Die Bundesregierung sei in der Pflicht, endlich die Voraussetzungen für eine optimale Teilhabe der heimischen Landwirtschaft am Bio-Boom zu schaffen, damit nicht länger erhebliche Bio-Mengen etwa bei Getreide, Milch und Schweinefleisch importiert werden müssten.

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