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Forschungsprojekt BAKWERT gestartet

Mehr Wertschöpfung mit heterogenen Weizenpopulationen

In dem neuen Forschungsvorhaben BAKWERT arbeiten Forscher der Universität Kassel und des Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) mit verschiedensten Praktikern zusammen, um regionale Wertschöpfungsketten für heterogene Weizenpopulationen zu entwickeln. Deren Anbau verbessert etwa die Ertragssicherheit der Landwirte.

Der Klimawandel mit seinen stark schwankenden Umweltbedingungen setze unsere Kulturpflanzen unter enormen Stress. Daher benötigten wir Pflanzen, die auf ausgeprägte Trockenheit, Starkregen oder Krankheitsdruck dynamisch reagieren können. Heterogene Populationen sind genetisch breiter angelegt als herkömmliche Sorten, daher falle das Risiko für Totalernteausfälle geringer aus.

BAKWERT wolle ganz regionale ökologische Wertschöpfungsketten bestehend aus landwirtschaftlichen Bio-Betrieben, Bio-Mühlen und Bio-Bäckereien generieren: Konkret gehe es darum, den Anbau von Populationsgetreide, dessen Verarbeitung zu Brot und die anschließende Vermarktung zu fördern und in Zusammenarbeit mit Partnern aus Verarbeitung und Handel für die gesamte Wertschöpfungskette ein stimmiges Konzept zu entwerfen.

Es sollen zwei heterogene Winterweizenpopulationen sowie eine Referenzsorte in Nordhessen, Niedersachsen sowie in Baden-Württemberg und Bayern angebaut und mit Beteiligung von Bio-Mühlen und Bio-Bäckereien getestet werden. Die Qualitäts- und Backeigenschaften des Getreides würden ermittelt, um konkrete Ratschläge für den Anbau sowie die Mahl- und Backprozesse abzuleiten.

 

Mit 670.000 Euro fördert das Bundeslandwirtschaftsministerium im Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) das Projekt. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) betreut die Arbeiten als Projektträger. Koordiniert und durchgeführt wird das Forschungsvorhaben von der Universität Kassel und von dem Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) wissenschaftlich begleitet. Ebenfalls beteiligt ist der Verein Die Freien Bäcker e.V.

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