Gute Stimmung trotz schwieriger Situation: Bio-Landwirte aus dem Münsterland analysierten im Gespräch mit den Bäckermeisterinnen von cibaria die aktuelle Getreideernte.
Am 12. September 2023 fand in der Münsterländer Bio-Bäckerei cibaria das diesjährige Erntegespräch statt: Jeden Spätsommer kommen Bio-Landwirte sowie Zwischenverarbeiter zusammen, um gemeinsam mit Geschäftsführerin Rike Kappler und Produktionsleiterin Martina Kühlkamp das vergangene und künftige Erntejahr zu besprechen. Das Fazit: Trotz einer schlechten Getreideernte sei dank ausreichender Vorräte die Versorgung für das kommende Jahr gesichert.
Intensive Regenfälle hätten innerhalb kürzester Zeit zu einer dramatischen Verschlechterung der Kornqualitäten im Münsterland geführt. Nur zwei Höfe konnten ihre Roggenernte vor den schweren Unwettern einholen und so eine für Bäckereien gut verwendbare Qualität sichern.
Dennoch: „Die gute Botschaft ist, dass die Versorgung mit Bio-Dinkel und Bio-Roggen von hier für das kommende Jahr gesichert ist – dank der gut gefüllten Kornspeicher und der vorausschauenden Planung der Höfe“, so Rike Kappler. Backfähigen Bio-Weizen liefere ein Partner-Hof auf dem Kreis Höxter.
Gemeinsames Fazit: Vertrauensvolle Partnerschaften auf Augenhöhe sicherten die Versorgung mit regionalen Bio-Lebensmitteln und schafften eine Unabhängigkeit vom Weltmarkt. So blieben auch Preiserhöhungen des wichtigsten Back-Rohstoffs moderat, im Gegensatz zur Inflation bei den weltweiten Getreidepreisen.
„Wir sind dankbar für die langjährigen Partnerschaften und die enge Zusammenarbeit. So stärken wir gemeinsam lokale Wirtschaftskreisläufe und ganz konkret die Bio-Landwirtschaft aus dem Münsterland – eine absolute Win-Win-Situation“, schließt Martina Kühlkamp.
Praktiker aus der Wertschöpfungskette Getreide und Leguminosen haben am Rande der Öko-Feldtage am 17. Juni die ‚Agrarökologische Praxis Allianz‘ (APA) gegründet. Durch projektbasierte Arbeit wollen die Mitglieder agrarökologische Systeme und Strukturen entwickeln und voranbringen und ein Gegengewicht zur auf die industrielle Land- und Lebensmittelwirtschaft ausgerichteten Forschung schaffen. Zu den Gründern gehören etwa die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), der Verein ‚Die Freien Bäcker‘ und Slow Food Deutschland.
Trotz allem: Die ukrainische Biobranche überzeugte an der Biofach 2025 erneut mit einem großen Auftritt. Rund 25 Unternehmen zeigten ihr vielfältiges Angebotsspektrum am Ukraine-Gemeinschaftsstand. Die solidarische Kooperation mit vier internationalen Vernetzungspartnerschaften schafft Sicherheit und Perspektiven für die Zukunft.
Seit 1999 präsentieren Menschen in ganz Deutschland zum Tag der Regionen ihre regionalen Köstlichkeiten, Fertigkeiten und Besonderheiten. Mit rund 1.200 Veranstaltungspunkten gibt es in diesem Jahr ein größeres Angebot als je zuvor. Im September und Oktober können Interessierte zahlreiche Betriebe, Events, Feste oder Märkte besuchen – darunter auch einige Bio-Betriebe. 16 Schirmherrschaften spiegeln auf ministerieller Ebene die gewachsene Aufmerksamkeit für Regionalität wider.