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Ernährungsstudie

Was wirklich dick macht

Studie identifiziert Risiko-Nahrungsmittel und besonders gefährdete Personengruppen

Eine Studie des Kompetenzzentrums für Ernährung (KErn) über Ernährungsrisiken und deren Kontext bringt grundsätzliche Forschungsergebnisse auf einen Punkt. Danach ernähren sich Frauen vergleichsweise gesünder, jüngere Menschen und solche mit hoher Bildung. Wer stark übergewichtig ist, der habe es in unserer Gesellschaft schwer. Und dick machen vor allem gesüßte Getränke, Bier, Fleisch und Wurst.

Dies sind die Haupterkenntnisse aus der Studie ‚Identifikation von Ernährungsrisiken und –kontexten‘, gestartet vom Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) in 2016. Durchgeführt wurde sie von Dr. Sebastian Mader und seinen Mitarbeitern vom Institut für Soziologie der Universität Bern im Rahmen des Projekts ‚Ernährungsverhalten in Bayern und seine Folgekosten‘.

Nach den Ergebnissen werde der Body Mass Index (BMI) gesenkt durch eine gesunde Ernährung, welche sich etwa an den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) orientiert, sowie den Verzehr von Nüssen. Gesüßte Getränke, Bier, Fleisch und Wurst zu sich zu nehmen, erhöhe den BMI substanziell.

Für eine gelungene Ernährungspolitik empfiehlt die Studie, den Fokus auf gefährdete Zielgruppen zu legen. Wahrscheinlich wirksame Maßnahmen seien nach neueren Untersuchungen die Besteuerung von ungesunden Lebensmitteln und striktere Regeln für deren Bewerbung. Es würden sich zusätzlich zu Ernährungsbildung und Informationskampagnen konkrete Maßnahmen empfehlen, die gesundes Ernährungsverhalten ‚anstupsen‘ könnten: Etwa die prominente Platzierung gesunder Lebensmittel in Kantinen oder Supermärkten. Auch die Einführung obligatorischer Verpflegungsstandards in der Gemeinschaftsverpflegung, angefangen von Kindertagesstätten bis zu Hochschulen und Firmenkantinen, könne sich laut der Studie positiv auf die Ernährung des Einzelnen auswirken – unabhängig von Bildungshintergrund und Einkommen.

Die Ergebnisse der Studie sind in dem aktuell veröffentlichten wissenschaftlichen Artikel ‚Healthy nutrition in Germany: a survey analysis of social causes, obesity and socioeconomic status‘ präsentiert.

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