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Nur beste Bio-Qualität kommt in die Tüte

Woodstock Farms bietet Nüsse und Trockenfrüchte für Private Labels

Woodstock Farms ist ein führender Importeur, Verarbeiter und Anbieter von Nüssen und Trockenfrüchten mit Sitz in Edison, im US-Bundesstaat New Jersey. Sein Spezialgebiet ist das Entwickeln von Private Label-Lösungen für Händler und Hersteller. Im letzten Jahr verzeichnete das Unternehmen einen Umsatz von 75 Millionen Euro. Der Bio-Anteil lag bei 56 Prozent.

Seit 1990 verarbeitet das Unternehmen, dessen Ursprung in den 70er Jahren liegt, Bio-Produkte. Die meisten seiner Kunden stammen aus Nordamerika.

Breites Produktangebot

Zur Produktpalette gehören Nüsse, Trockenfrüchte, Samen, Mischungen, spezielle Snacks, Getreide, Bohnen und Konfekte. „Nüsse machen in unserer Gesamtproduktion ungefähr 70 Prozent aus, Trockenfrüchte 30 Prozent“, sagt Matt Mellet, Vizepräsident für Verkauf und Marketing.

Das Angebot der Bio-Nüsse besteht aus Kalifornischen Mandeln und Walnüssen, Paranüssen, Cashewkernen aus Brasilien, Indien, Südafrika, Sri Lanka und Vietnam, Erdnüssen, Pecanüssen, Pinienkernen und Pistazien. Das jeweilige Etikett gibt Auskunft über das Herkunftsland. „Wenn der Inhalt aus verschiedenen Ländern stammt, findet der Verbraucher den Hinweis, dass das Produkt in den USA verarbeitet wurde“, so Mellet.

Im Sortiment der Bio-Trockenfrüchte gibt es Apfelringe, türkische Aprikosen, Blaubeeren, Kirschen, Kokosnusschips, Cranberries, Mangos, Ingwer, Feigen, Gojibeeren, Ananas, Rosinen, Erdbeeren, Pflaumen, Papayas und Datteln aus Kalifornien und der Türkei. 

Zu den Bio-Konfekten gehören mit Schokolade überzogene Mandeln, Bananenchips, Blaubeeren und Rosinen. Neben Schwarzen Bohnen, Kichererbsen und Linsen bietet das Unternehmen Chia-, Lein- und Sesamsamen sowie geschälte Sonnenblumenkerne in Bio-Qualität an. Als Bio-Snack gibt es geröstete und gesalzene Sojakerne. Im Bio-Getreide-Portfolio hat Woodstock Farms Amaranth, Hirse, Quinoa und Buchweizengrütze.

Seit 2014 grenzt sich das Unternehmen durch neue Geschmacksrichtungen von der Konkurrenz ab. Gefragt seien zum Beispiel Mandeln mit Apfel & Honig, Chashews mit würzig-scharfer Sriracha, Fiesta Taco oder Tequila Limette, sagt Channel-Account-Manager Wesley Edwards. Neben Bio-Produkten vertreibt Woodstock Farms auch glutenfreie und GVO-freie Ware.

Geprüfte Qualität

„Unser Anspruch ist es, immer die beste Qualität anzubieten“, so Edwards. „Unsere Nüsse haben einen Hautanteil von maximal 15 Prozent. Und auch Krümel kommen uns nicht in die Tüte.“

Alle Produkte seien Save Quality Food-zertifiziert, erklärt er. In der Produktionshalle ist das Testlabor untergebracht, das die Qualität der Ware vor, während und nach dem Verarbeitungsprozess prüfe. Vor der Verarbeitung eines Containers werde einer von 24 Kartons unter anderem auf Salmonellen, E-Coli-Bakterien, Listerien, Feuchtigkeit und Farbe hin untersucht. Weise ein Karton Mängel auf, müsse der Zulieferer den gesamten Container wieder abholen.

Die Produktionsstätte bietet 10.200 Quadratmeter für die Packstation, Röstung, Kühlung und das Lager. Seit Oktober stehen weitere 6.500 Quadratmeter zur Verfügung. Zudem gibt es zehn Verpackungsanlagen, vier Mischstationen sowie Öl- und Trocken-Röstmaschinen. „Wir verwenden sowohl für unsere konventionellen als auch für unsere Bio-Produkte Sonnenblumenöl in Bio-Qualität“, sagt Mellet.

Angebot für Private Label-Kunden

„Unsere Private Label-Kunden können zwischen fünf verschiedenen Verpackungs­arten wählen, zum Beispiel Plastikbeutel mit wiederverschließbaren Verschlüssen oder Plastikbecher in verschiedenen Größen. Wir beraten sie auch bei Fragen zum Design“, sagt Mellet. Woodstock Farms beschriftet einige Verpackungen auch während des Herstellungsprozesses selbst.

„Außerdem verkaufen wir auch Bulkware“, ergänzt Edwards. Einige der US-Kunden exportierten ihre Private Label-Produkte nach China. Auch Woodstock Farms exportiere seine Ware, jedoch sei der Anteil eher gering.
„Neben unseren verpackten Produkten empfehlen wir Supermärkten Abfüllstationen für Nüsse und Trockenfrüchte. Die sind bei Verbrauchern sehr beliebt, weil sie sich ihre Portionen selbst einteilen können. Außerdem können sich die Läden dadurch von anderen abgrenzen“, so Edwards. Eine Studie habe ergeben, dass 65 Prozent der US-Amerikaner bevorzugt Bio-Produkte abfüllen.

Die Nachfrage nach Bio-Nüssen und -Trockenfrüchten steige vor allem bei gehobenen Restaurants, sagt er und sieht darin einen neuen Trend.

Stets auf der Suche nach neuen Anbietern

Edwards: „Zwar haben wir ausreichend Anbieter von Nüssen und Trockenfrüchten, aber wir sind immer auf der Suche nach zusätzlichen Quellen, die Bio-Produkte erster Klasse anbieten.“
Sina Hindersmann

Unternehmensgeschichte:

Der Ursprung von Woodstock Farms liegt im 1971 gegründeten Unternehmen Hershey Import Company in Brooklyn. Der Importeur von Nüssen, Trockenfrüchten und Samen verkaufte seine Bulkware an Großhändler in der Region um New York. 1988 wurde das Unternehmen Teil der United Natural Foods, das sich 2009 in Woodstock Farms Manufacturing umbenannte.

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