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USA verbessert Bio-Tierhaltungsstandards

Genauere Vorgaben und weniger Schlupflöcher

Massentierhaltung und Tierfabriken, deren Produkte mit Bio-Zertifikat verkauft werden, überschatten seit Jahren die Integrität des US-amerikanischen Bio-Siegels. Gestern wurde eine neue Verordnung, die die Standards für Bio-Vieh- und Geflügelhaltung (Organic Livestock and Poultry Standards, OLPS) präzisiert, im Federal Register (dem Amtsblatt der US-Regierung) veröffentlicht. Der US-Bio-Dachverband ‚Organic Farmers Association‘ (OFA) feiert die Fertigstellung der OLPS-Verordnung und erhofft sich dadurch eine Verbesserung.

Seit Jahren hätten sich Vertreter der Bio-Landwirtschaft für strengere Tierhaltungsstandards eingesetzt, die Umwelt- und Tierschutz ausreichend berücksichtigen. Die neue Regelung beinhaltet nun klarere Vorgaben zu Haltungsbedingungen, Gesundheitsversorgung, Tiertransport und Schlachtung.

So wird etwa die höchstmögliche Besatzdichte in der Geflügelhaltung genau definiert und deutlich gemacht, dass geschlossene Vorbauten nicht als Außenbereiche gelten. Sowohl Geflügel als auch Vieh müssen das ganze Jahr über Zugang zu Außenbereichen haben. Eingriffe am Tier wie Zähneschleifen oder induzierte Mauser werden verboten.

„Die OFA begrüßt die Verabschiedung der OLPS-Vorschriften“, sagt die OFA-Geschäftsführerin Kate Mendenhall. „Diese neuen Standards werden Schlupflöcher in der Geflügelproduktion schließen und tragen zu gleichen Wettbewerbsbedingungen für Bio-Geflügelhalter und zur Verbesserung des Tierschutzes bei. Wir ermutigen das USDA, weiterhin auf eine hohe ökologische Integrität hinzuarbeiten.“

Mit Blick darauf gebe es immer noch viel zu tun. So bedauert die OFA, dass Geflügelproduzenten fünf Jahre Zeit bekommen, um die neue Vorschrift zu erfüllen. Außerdem sei es versäumt worden, die Tierschutznormen für die Bio-Schweinehaltung zu präzisieren. In den kommenden Tagen werde die OFA eine eingehende Analyse der neuen Vorschriften vornehmen.

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