Arbeitskreis
Bessere Vernetzung in Europa
AöL Hersteller-Treffen sich in Österreich

Die Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller (AöL) ist nun auch in Österreich präsent. Mit dem neu gegründeten „Arbeitskreis Österreich“ geht der Verband einen zeitgemäßen Schritt, um seinen Mitgliedern in mittlerweile fünf europäischen Ländern (Deutschland, Österreich, Schweiz, Niederlande, Italien) entgegen zu kommen.
„Die Themen, die die Hersteller hier in Österreich bewegen, sind dieselben die wir in Deutschland besprechen. Wir haben einen gemeinsamen Markt und einen Rechtsrahmen“, so der geschäftsführende Vorstand Alexander Beck. „Den Mehrwert, den wir bieten, ist das Vor-Ort sein und die Möglichkeit zum Netzwerken.“
Bereits im November 2015 fand in Gmunden bei der Firma HiPP GmbH & Co. Produktion KG ein erstes Treffen statt. Mittlerweile hat sich aus den Firmen Salinen Austria, Agrana Stärke GmbH, backaldrin Österreich -The Kornspitz Company GmbH, BIO-NAHRUNGSMITTEL Produktions- u. Handels GmbH, Bio-Hofbäckerei Mauracher GmbH und LALLEMAND GmbH ein eigener Arbeitskreis gegründet, der die Themen Bio-Recht, Sozialstandards, Züchtung, Nachhaltigkeitskommunikation, Rohstoffbeschaffung und Biodiversität bearbeitet.
Nachhaltigkeit als Themenschwerpunkt
„Die besondere Berücksichtigung der Biodiversität ist ein wichtiger Mehrwert von Bio-Produkten“, so Fritjof Tomusch (HiPP). Denn gerade für Lebensmittelhersteller sichere die Artenvielfalt auch die umfassende und ökonomisch machbare Verfügbarkeit von Rohstoffen. Josef Eder (Bio-Hofbäckerei Mauracher Hof) berichtete, „dass auch die Erzeugung von standortangepasstem Bio-Saatgut der Schlüssel für eine gesunde und vitale Ernährung zukünftiger Generationen darstellt und zudem positive Effekte auf die Artenvielfalt hat“. Die Relevanz der Artenvielfalt müsse nach Eder bereits im Grundschulalter an die Endverbraucher vermittelt werden.
Ein bewegendes Thema für die Hersteller ist auch in Österreich der Rohstoffeinkauf, wie ihn Dr. Manfred Plath (HiPP) in einem Vortrag darstellte. Er machte deutlich, dass durch die sehr hohen Anforderungen an Säuglingsnahrung der Bezug von einzelnen Rohstoffen schwieriger geworden sei und die Aufwendungen für die Analysen steigen.
Dieser Aufwand ist für eine besonders schützenswerte Personengruppe (Säuglinge und Kleinkinder) erforderlich. Für Bio-Produkte generell sollten jedoch – entgegen des „Dezertifizierungs-Grenzwerts“ aus dem Novellen-Entwurf der EU-Öko-Verordnung – vielmehr die positiven Umweltwirkungen des ökologischen Landbaus wie z.B. Grundwasser- und Bodenschutz, artgerechte Tierhaltung oder Artenschutz im Vordergrund stehen.
Dr. Karl Plsek vom Bundesministerium für Gesundheit und Frauen in Wien gab einen Einblick zum Sachstand der Novelle der EG-Öko-Verordnung. Aller Voraussicht nach werden die Trilog-Verhandlungen noch in diesem Jahr abgeschlossen werden und einen weiterhin funktionierenden ökologischen Landbau in Europa ermöglichen.
Hintergrund: Die Arbeitskreise
Die AöL wird weiter Veranstaltungen in Österreich durchführen. Nächste Jahr im Frühjahr trifft sich der Arbeitskreis Brot und Backwaren am Mauracher Hof und der Arbeitskreis Österreich der AöL wird sich voraussichtlich einmal im Jahr treffen. AöL-Mitglieder und Gäste sind herzlich willkommen.