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EU-Bio Reform

Bundestag gegen Totalrevision der Öko-Verordnung

Agrarminister Schmidt hat Unterstützung für ein Nein zum Kommissionsvorschlag

Nach Bundesrat, Agrarministerkonferenz und Bundesregierung hat nun auch der Bundestag dem Entwurf der EU-Kommission zur Revision der EU-Öko-Verordnung eine Absage erteilt. „Die deutschen Bio-Betriebe begrüßen, dass der Kommissionsvorschlag zur Totalrevision der EU-Öko-Verordnung von allen Fraktionen abgelehnt wird“, kommentiert der Vorstand des Bio-Dachverbandes Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Alexander Beck, die Entscheidung des Parlaments.

„Mit einer Rückendeckung aus Bund und Ländern, Regierungsfraktionen, Opposition und der gesamten betroffenen Wirtschaft liegt es nun an Agrarminister Christian Schmidt, in Brüssel ein klares Stoppsignal zu setzen. Es genügt nicht, sich im Rat für Verbesserungen des untauglichen Kommissionsentwurfs einzusetzen. Als deutscher Vertreter im EU-Agrarrat vertritt er die meisten Bio-Kunden, -Bauern, -Hersteller und -Händler in der EU und muss offensiv für eine Mehrheit gegen den Kommissionsvorschlag im EU-Rat werben“, erklärte Beck. Denn nur wenn der Vorschlag abgelehnt und die bestehende Verordnung praxistauglich weiterentwickelt würde, könne Bio in und außerhalb der EU weiter positiv gedeihen.

Dass der untaugliche Entwurf der EU-Kommission schnell vom Tisch kommt, ist für die gesamte Branche existenziell. BÖLW-Vorstand Jan Plagge gibt zu bedenken: „Immer mehr Bürger greifen zu Bio, aber die Diskussion um das neue Bio-Recht verunsichert umstellungswillige Landwirte. Damit wird das mögliche Wachstum der Bio-Flächen in Deutschland und Europa ausgebremst. Wir begrüßen daher sehr, dass Bundesminister Christian Schmidt einen Zukunftsplan für mehr heimisches Bio mit der Branche entwickelt. Wir brauchen einen Neustart, davon sollte Schmidt den neuen EU-Agrarkommissar Phil Hogan überzeugen.“
 

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