BÖLW sieht Risiken durch Totalrevision der EU-Öko-Verordnung
Auf dem ersten Bio-Empfang des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) auf der Grünen Woche in Berlin haben Spitzenpolitiker von EU und Bund vor 700 Gästen aus Politik, Verwaltung, Landwirtschaft, Herstellung und Handel, Medien und Zivilgesellschaft den Bio-Sektor als Zukunftsbranche mit außergewöhnlichen Wachstumschancen gewürdigt.
Diese Chancen werden jedoch aktuell durch die Pläne der EU-Kommission zur Revision der EU-Öko-Verordnung massiv gefährdet. Der BÖLW fordert als Spitzenverband der Ökologischen Lebensmittelwirtschaft anstatt einer Totalrevision eine gezielte und problemorientierte Weiterentwicklung der bestehenden EU-Öko-Verordnung. Das bedeutet vor allem den Fokus auf die Importregeln, auf die Verbesserung der Prozesskontrolle, auf die Produktionsregeln für die Geflügelerzeugung sowie auf die Weiterentwicklung der Regeln für die Anwendung von Zusatzstoffen und Aromen in ökologischen Lebensmitteln zu legen.
Vorschläge der EU-Kommission würden Bio in die Nische drängen
In der heutigen Anhörung im Agrarausschuss des Europäischen Parlaments (EP) in Brüssel wird der Vorsitzende des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Felix Prinz zu Löwenstein, der als Experte geladen ist, die Zurückweisung des Kommissionsvorschlages der EU-Öko-Verordnung fordern.
Kommissionsvorschlag zur EU-Öko-Verordnung vor dem Aus
Ein Kompromissvorschlag zur Revision der EU-Öko-Verordnung findet beim Treffen der EU-Agrarminister am Montag voraussichtlich keine Mehrheit, wie der BÖLW in Berlin mitteilt. Er wird daher wohl nicht zur Abstimmung kommen. Aufgrund des zu erwartenden Scheiterns erwägt die EU-Kommission ihren Vorschlag für ein neues Bio-Recht zurück zu ziehen.
Was die neue Öko-Verordnung mit Blick auf Vorsorgemaßnahmen und den Umgang mit nicht zugelassenen Stoffen bedeutet, zeigt ein gemeinsames Papier des Deutschen Bauernverbands (DBV), des Lebensmittelverbands Deutschland und des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW).