EU-Ökoverordnung
EU schafft Hürden für Bio
BÖLW kritisiert Entwurf zur Revision der EU-Öko-Verordnung
Die EU-Kommission einen Entwurf zur Revision der EU-Öko-Verordnung vorgelegt. Die Kommission will Hindernisse in der Entwicklung der Bio-Branche beseitigen, das Vertrauen der Verbraucher erhalten und einen fairer Wettbewerb sicherstellen. EU-Kommissar Dacian Cioloş sagte: „Die Zukunft des Bio-Sektors in der EU hängt von Qualität und Integrität der unter dem EU-Bio-Siegel abgesetzten Erzeugnisse ab. Die Kommission strebt nach mehr und besseren Bio-Erzeugnissen für die EU.“
Der BÖLW (Bund ökologische Lebensmittelwirtschaft) kritisierte den Entwurf der Kommission in einer Stellunmgnahme. „Es ist zunächst gut und richtig, dass die EU-Kommission den Kern der Verordnung erhält und dem Verbraucher weiter einen hohen Schutz für Bio-Lebensmittel garantieren will. Wir haben aber große Zweifel, ob alle vorgeschlagenen Regeln auch zur Zielerreichung beitragen. Wir akzeptieren keine Regeln, die die Branche in eine Marktnische zurückdrängen könnten“, erklärte von Löwenstein.
Dazu gehören die Vorstellungen der EU-Kommission, über das bestehende Recht hinaus Aberkennungs-Grenzwerte für Bio-Lebensmittel einzuführen. „Es kann nicht sein, dass Bio-Landwirte für mehr Umweltschutz bestraft werden. Genau dies schlägt die EU-Kommission vor. In Deutschland werden auf über 90 Prozent der Ackerflächen chemisch-synthetische Pestizide angewendet. Nun sollen die Bauern, die solche Stoffe nicht einsetzen wollen, dafür verantwortlich gemacht werden, dass ihre Ernte durch die Anwendung der Nachbarn belastet wird. Das stellt das Verursacherprinzip komplett auf den Kopf“, sagte von Löwenstein.
Die Bio-Branche hat zudem eine Reihe von praxisgerechten Maßnahmen zur Weiterentwickelung der Bio-Kontrolle und des Importverfahrens vorgeschlagen, die noch in den Entwurf eingearbeitet werden sollten. Der BÖLW fordert Landwirtschaftsminister Schmidt auf, sich im Agrarrat für einen Rechtsrahmen stark zu machen, der keine neuen Hürden für mehr heimische Bio-Produktion schafft.