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Auszeichnung

Marke aufgewertet

Wertform hat die Qualität weiterentwickelt und die Optik aufgewertet

Transfair Deutschland feierte in Berlin die Gewinner der Fairtrade Preise 2014. Entwicklungsminister Gerd Müller überreichte den Fairtrade-Preis in der Kategorie Hersteller. Platz zwei ging an den Bio-Kaffeeröster Wertform aus Hamburg mit der Marke Mount Hagen. Die Hanseaten sind Bio- und Fairtrade-Pioniere. Zu Beginn des Jahres hat Wertform seine Kaffee-Marke Mount Hagen neu gestaltet und tritt nun prägnanter am POS auf.

Wertform hat Mount Hagen optisch und in der Qualität reformiert. Die Marke wurde zu Kaffee für Fortgeschrittene. „Wir haben die Marke weiterentwickelt zu 100 Prozent Fairtrade und Verbandsware. Damit wollen wir uns nach oben absetzen“, erläutert Prokurist Karsten Suhr.

Am Fuß der Packungen steht das Fairtrade-Siegel und das Naturland-Zeichen. Das staatliche Bio-Siegel ist von der Front auf die Seite gewandert. Die Marke ist nachhaltiger geworden durch den sozialen und ökologischen Mehrwert.

Einzig die Cappuccinos und Trinkkakaos tragen nicht das Naturlandzeichen, sondern nur das Fairtrade-Siegel. Die Getreidekaffees kommen aus dem Demeter-Anbau und sind entsprechend gesiegelt. Das Getreide dafür wir in Deutschland angebaut.

Marke tritt klar und puristisch auf

Das Erscheinungsbild hat Wertform ebenfalls modernisiert. „Das Aussehen war überholungsbedürftig. Die letzte Überarbeitung liegt schon acht Jahre zurück“, teilt Karsten Suhr mit. Das Produktfoto mit der Kaffee-Tasse ist weggefallen. „Das brauchen wir nicht mehr. Der Auftritt ist nun klarer und puristischer geworden“, berichtet Suhr. Die Grundfarbe schwarz dominiert noch stärker als zuvor. Zusammen mit der weißen Schrift ergibt das eine edle Anmutung.

Das Wort-Bild-Logo am Kopf der Packung ist der Zeit angepasst worden. „Der Paradiesvogel ist jetzt klarer in den Konturen“, erläutert Suhr. Das Wort Bio bei der Produktbezeichnung in der Mitte der Packung ist verschwunden. Das Produkt heißt einfach Arabica Kaffee oder Mount Hagen Kaffee. In einem farbigen Band unter dem Produktbezeichnung steht dann die Angebotsform, ob ganze Bohne, gemahlen oder löslich.

„Die Reaktionen auf den Relaunch auf der Biofach und der BioWest waren sehr positiv. Die Tendenz im Verkauf zeigt nach oben“, berichtet Prokurist Suhr. Die Mount Hagen Internetseite erzählt die Geschichte des Kaffees für Fortgeschrittene.

Die Marke Mount Hagen steht für den Beginn des Bio-Kaffee-Anbaus im Jahr 1987. Die Wiege steht auf der Insel Papua-Neuguinea im Pazifik vor Australien, nicht im Kaffee-Ursprungskontinent Afrika und auch nicht in Südamerika. Raimund Remer baute als Berater die Plantage in der Nähe der Stadt Mount Hagen im Hochland auf.

Der erste Container mit Demeter Rohkaffee verließ die Insel im Jahr 1990. Joachim Bauck war Abnehmer. Das Ganze war ein Demeter-Projekt. Nach Todesdrohungen verließ Remer Papua-Neuguinea. Mount Hagen blieb als Markenname und der auf Papua-Neuguinea heimische Paradiesvogel als Bildelement bestehen.

Wegen der fehlenden Kuhhaltung, die Demeter vorschreibt, dort aber nicht möglich war,  wurde die Farm nicht weiter als Demeter zertifiziert. Wertform hat dort mit Bio weiter gemacht. Später kam Fairtrade hinzu und nun Naturland. Wertform vermarktet rund 90 Prozent des Bio Fairtrade Kaffees, der auf Papua Neuguinea angebaut wird.

Zurück zu den Wurzeln

Wertform erschloss zusätzlich Lieferanten in Afrika, Mexiko, Honduras und Peru. Diese Länder zählen zu den zehn größten Kaffee-Erzeugern der Welt. Der Bio-Kaffee wird mühsam von Hand gepflückt.

1,2 Kilo Kaffeekirschen trägt ein Baum pro Jahr. Fünf bis sieben Kilo der roten Kirschen ergeben ein Kilo Rohkaffee, da das Fruchtfleisch entfernt wird und nur die Kerne, die sogenannte Kaffeebohne geröstet wird. Fairtrade bringt den kleinen Kaffeebauern 200 Euro Zuschlag pro Tonne Kaffee. In Niedrigpreis-Phasen für Rohkaffee auf dem Weltmarkt, profitieren die Bauern zusätzlich vom Fairtrade-Mindestpreis.

Wertform erlebte 2013 ein zweistelliges Wachstum und erwartet auch 2014 ein zweistelliges Wachstum nach dem bisherigen Geschäftsverlauf, wie Karsten Suhr verlauten ließ. Neben der Marke Mount Hagen stellt Wertform auch Private Labels her. Das Unternehmen reagiert mit einer Aufstockung des Personals im Vertrieb, um das Geschäft zu bewältigen.

Nach Schätzungen dürfte Wertform einer der größeren Bio-Röster und Instant Kaffee Hersteller in Deutschland sein. Die Marke Mount Hagen macht 30 Prozent am Umsatz aus. 70 Prozent sind Private Labels.

Wertform stellt auch löslichen und koffeinfreien Kaffee her. Der Getreidekaffee kommt ebenfalls von dem Hamburger Röster.

Wertform ist eine Tochter der Cafea-Gruppe aus Hamburg. Das Unternehmen gehört der Familie Rothfos. Jan Bernd Rothfos und Petra Meisehen bilden die Geschäftsführung. Hauptmarkt für Mount Hagen ist der Naturkostfachhandel. Bei tegut... und punktuell bei Edeka im SEH ist der Kaffee für Fortgeschrittene noch vertreten.

 Anton Großkinsky

 

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