Start / Ausgaben / BioPress 64 - August 2010 / Gründer Matthias Deppe zeigt sich stolz im bioPress-Interview

BioNord

Gründer Matthias Deppe zeigt sich stolz im bioPress-Interview

Regionale und authentische Naturkost für den qualitätsorientierten Einzelhandel ist die Zielrichtung der beiden Messen BioNord und BioSüd, wie Messe-Gründer Matthias Deppe im bioPress Interview erklärt. Im Messe-Herbst im September und Oktober geht das Duo wieder an den Start. Der Standortwechsel von Hamburg nach Hannover brachte im Norden enormen Ausstellerzuwachs.

bioPress:

Was ist - im Vergleich zu anderen Fachhandels-Messen für Bio – das Besondere an Ihrem Messekonzept?

Deppe:

BioSüd und BioNord richten sich gezielt an Aussteller und Besucher aus dem Fachhandelsbereich und bieten damit genau die Angebote, die der qualitätsorientierte Einzelhandel sucht. Wir verstehen uns als Forum für die „klassische“ Naturkost- und Naturwarenbranche, für authentisches Bio. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Regionalität. Fast 30 Prozent unserer Aussteller haben einen regionalen Schwerpunkt. Auch die überwältigende Mehrheit der Fachbesucher legt kurze Wege für ihren Messebesuch zurück. Zusammengefasst also: Regional, authentisch und auf eine sehr klare Besucherzielgruppe ausgerichtet.

 

bioPress:

Die BioNord findet in diesem Jahr erstmals in Hannover und nicht mehr in Hamburg statt. Wie kam es zu dem Wechsel und wie ist die Akzeptanz?

Deppe:

Unsere Besucherbefragungen haben ergeben, dass 95 Prozent aus einem Radius von 300 Kilometern anreisen. Geografisch sind Augsburg und Hannover deshalb ein ideales Duo. Für den Wechsel war nicht zuletzt ausschlaggebend, dass es in Hamburg eine starke Preissteigerung geben sollte, die auch die Aussteller gespürt hätten.

In Niedersachsen wurde die Messe politisch mit offenen Armen empfangen. Hannover ist für den Norden verkehrstechnisch sehr günstig gelegen. Es kreuzen sich Autobahnen und ICE-Linien. Bei den regionalen Ausstellern war das Echo natürlich zunächst gemischt. Inzwischen sind alle ganz zufrieden mit dem Standortwechsel. Für die BioNord haben sich 300 Aussteller angemeldet, dass sind 35 Prozent mehr als in Hamburg. Das spricht für sich.

 

bioPress:

Sie verzeichnen einen enormen Zuwachs bei den Aussteller-Anmeldungen. Was macht Ihre Messen so attraktiv?

Deppe:

Ja, bei der BioSüd beträgt der Zuwachs sogar 50 Prozent. Im letzen Jahr hatten wir Premiere in Augsburg. Da haben viele Hersteller erstmal abgewartet und geschaut, was draus wird. In diesem Jahr haben sie sich dann sofort angemeldet. Die Attraktivität der Messen liegt in der klaren Fokussierung auf unsere Branche. Wir bringen die Handelspartner direkt in Kontakt. Die Größe der Messen ist überschaubar, die Hersteller, Großhändler und Verbände der Branche sind dabei.

Der Handel kann mit seinem gesamten Verkaufsteam an einem Tag alle relevanten Anbieter besuchen, Produkte probieren, Gespräche führen. Das bringt im Verkaufsalltag viel Motivation und Beratungsqualität bei einem überschaubaren Zeit- und Kostenaufwand. Die Hersteller bestätigen immer wieder die hohe Qualität der Kontakte. Und nicht zuletzt wird die kommunikative Atmosphäre der Messen immer wieder sehr gelobt.

 

bioPress:

Auf beiden Messen präsentieren Sie verstärkt das Thema Bio-Gastronomie. Außerdem gibt es auf Sonderflächen eine ReformSüd und ReformNord. Was sind da Ihre konzeptionellen Überlegungen gewesen?

Deppe:

Der Bereich Bio-Gastronomie entwickelt sich zu einem wichtigen Markt. Viele der klassischen Naturkosthersteller haben Angebote für diesen Bereich, das Interesse der Großverbraucher an hochwertigem Bio ist hoch. Unter dem Leitbegriff Gastro wird unser Konzept die Akteure zusammenbringen – konzentriert und effektiv, wie es an unseren Messen von den Besuchern geschätzt wird.

Die Flächen für den Reformwarenhandel dienen ebenfalls dazu, den Marktakteuren eine gemeinsame Plattform zur Verfügung zu stellen. Natur- und Reformwarenhandel haben inzwischen häufig die gleichen Marken im Regal. Sowohl Naturkostfachgeschäfte als auch Reformhäuser sind Fachgeschäfte, die sich im Markt gegenüber dem konventionellen Handel behaupten wollen. Trotzdem gibt es weiterhin Unterschiede in Sortimenten und Standards, dem tragen wir Rechnung.

 

bioPress:

Wagen Sie einen Blick in die Zukunft: Was für Pläne haben Sie?

Deppe:

Wir sind stolz darauf, uns als die Fachmessen für die Bio-Branche etabliert zu haben. In diesem Jahr haben wir das Konzept um die beiden wichtigen Bestandteile Reform und Gastro ergänzt. Für unser Konzept bedeutet das die bestehende Struktur Nord-Süd weiter auszubauen. Das hält den Aufwand für alle Akteure der Branche in Grenzen und spart Kosten. Wir werden uns den Entwicklungen und Herausforderungen der Branche stellen – aber immer im Einklang mit den Prinzipien der klaren Ausrichtung, Regionalität, Authentizität und Zielgruppenorientierung, die uns stark gemacht haben.

 

 

Öko-Pionier Sonett

Sonett stellt aus auf der BioNord und BioSüd. 1977 war das Geburtsjahr von Sonett, einem Pionier in der Herstellung ökologischer Wasch- und Reinigungsmittel. Alle Inhaltsstoffe der Sonett-Produkte sind biologisch abbaubar und frei von Allergenen. Das bedeutet: keine Enzyme, keine petrochemische Tenside, Düfte, Farbstoffe, Konservierungsmittel oder Bleichmittelaktivatoren.

Das Unternehmen setzt Oliven-, Rapsöl, Kokos- und Palmfett, die zu 100 Prozent aus kontrolliert biologischem Anbau (kbA) kommen. Die ätherischen Öle stammen ebenfalls zu 95 Prozent aus kbA. Zur Unterstützung der Renaturierung des gebrauchten Wassers werden den Sonett-Produkten im Oloid rhythmisierte Substanzen zugesetzt. Bei der Herstellung wird mit speziell verwirbeltem Prozesswasser gearbeitet. Das Sortiment ist nach den Richtlinien von Ecocontrol zertifiziert.

30 Jahre Aurora Gold

Als einer der ersten Pioniere in der Verarbeitung von biologischen Milchprodukten produziert Aurora seit genau 30 Jahren ausschließlich biologisch.  Der gute Geschmack ist vor allem der Kombination von Fachkunde und moderner Produktionsweise zu verdanken. Die moderne und effiziente Produktion macht es den Käsern aus den Niederlanden möglich, einen preislich konkurrenzfähigen Bio-Käse auf den Markt zu bringen. Aurora führt seit dem Jahr 1980 Gesundheit, Geschmack und Bio zusammen. Auch im Jubiläumsjahr präsentiert die Käserei dem Fachhandel ihre ehrlichen und natürlichen Produkte auf der BioSüd und BioNord.

Wertvolle Wurzel

Seit 2001 wird auf dem Andreashof bei Überlingen am Bodensee die LichtYam angebaut, eine aus Nordost-China stammende Yamsart. Der Gartenbaulehrer Ralf Rössner unternahm auf dem  Andreashof  2001 die ersten Anbauversuche mit der chinesischen Kartoffel, die dann unter dem Namen Lichtwurzel in Demeter-Kreisen bekannt wurde. Die Wurzel ist lagerfähig und wird bis Mai frischverkauft. Ein Teil wird getrocknet und  zu Chips, Pulver, Kräutersalz, Brot-Aufstrichen, Teemischungen ver­arbeitet. Auch Körperöle, ein Badezusatz für therapeutische Bäder werden hergestellt. Licht­Yam senkt nach Angaben des Andreashof den Blutzucker- und Cholesterin- spiegel und wirkt entzündungshemmend. Regelmäßig eingenommen, wirkt die Wurzel verdauungsfördernd.

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