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Kombination mit Zukunft

Wertform fördert Bio und fairen Handel mit eigenen Kaffee-Projekten

{mosimage} {mosimage}Bereits Anfang der 80er Jahre hat die Wertform aus Hamburg mit eigenen Kaffeeprojekten in den Ursprungsländern begonnen, die biologische Bewirtschaftung von Kaffee-Plantagen in Mittel- und Südamerika, Afrika und Papua-Neuguinea zu forcieren. Der Umweltgedanke stand im Vordergrund, aber auch der Wunsch, den Bauern mit diesen Qualitätskaffees ein besseres Einkommen zu garantieren. Mitte der 90er Jahre hat das Unternehmen dann erkannt, dass die Symbiose aus Fairtrade zertifizierten und biologischen Kaffees zukunftsweisend ist, da hierbei alle Umwelt- und Sozial-Standards in einer beispiellosen Transparenz berücksichtigt sind.

In Deutschland stammen 60 Prozent aller gehandelten Fairtrade Produkte aus biologischem Anbau. Das zeigt, dass die Idee von Wertform zur Realität wurde. Mehr als eine Million Kleinbauern und Arbeiter in 55 Ländern in Lateinamerika, Afrika und Asien profitieren bereits vom Fairen Handel. „Es macht uns stolz, hierzu einen bescheidenen Anteil beigetragen zu haben“, betont Geschäftsführerin Petra Meisehen.


Geschäftsführerin Petra Meisehen.
Ein fairer Preis bedeutet, dass der Kaffeebauer seine Produktionskosten decken kann und einen Gewinn erwirtschaftet, der auch Rücklagen erlaubt. Trägt ein Kaffeeprodukt das Fairtrade-Siegel, dann hat der Kaffeeproduzent einen Mindestpreis erhalten. Die Mindestpreise werden von der internationalen Dachorganisation des Fairen Handels, der Fairtrade Labelling Organization (FLO), in Absprache mit den Produzenten festgelegt und berücksichtigen nicht die Preisschwankungen auf dem Weltmarkt.

Die Kooperativen erhalten mindestens 1,25 US Dollar pro englischem Pfund (0,4536 kg) Kaffee (washed Arabica). Liegt der Weltmarktpreis über 1,25 US Dollar, wird der höhere Weltmarktpreis gezahlt. Preislich gibt es somit nach oben keine Grenzen. Bei Bio-Kaffee erhalten die Kooperativen nochmals 20 US-Cent mehr und zusätzlich wird eine Fairtrade-Prämie von zehn US-Cent bezahlt.
Diese Bio- und Fairtrade-Prämien werden von den Kaffee-Kooperativen gemeinschaftlich verwaltet und je nach Bedarf für Sozialprojekte eingesetzt. Die Mittel gehen in Bildung, Frauenförderung, medizinische Versor­gung, Sozialversicherung, Ausbau der Straßen und Investition in die Kaffee-Aufbereitung.

Die Wertform, Tochterunternehmen der Cafea-Gruppe, ist langjähriges Mitglied der FLO sowie Lizenznehmer von TransFair e.V. und trägt mit einem Kaffee-Einkaufvolumen von mehreren tausend Tonnen Bio-Fairtrade Kaffee zu diesen Sozialprojekten bei. Darüber hinaus  finanziert Wertform zusätzlich eigene Kaffee-Projekte, wie in Papua-Neuguinea.

30.000 Dollar investierten die Hanseaten in eine neue Schule, die dringend benötigt wurde. Da die Mittel aus den Mehrerträgen für Bio- und Fairtrade Kaffees bereits verplant waren für andere Sozialprojekte, ist Wertform eingesprungen.

Die Menge des fair gehandelten Kaffees wächst in Deutschland jedes Jahr, zeitweise auch zweistellig, da die Konsumenten immer sensibler werden für die Herstellung ihrer Nahrung. Der moderne Konsument interessiert sich für die Herkunft seiner Lebensmittel, für den möglichst umweltschonenden Anbau sowie für die ethisch-sozialen Hintergründe.

Eine Vorreiterrolle im europäischen Vergleich nimmt England ein. Dort sind fair gehandelte Kaffees seit mehr als 15 Jahren eine feste Größe in allen namhaften Supermarktketten wie Tes­co, Marks & Spencer, Sainsbury’s, Waitrose und Asda. Weitere Wachstumsmärkte sind Skandinavien, Benelux-Länder, Frankreich und die Schweiz. „Die osteuropäischen Länder bilden momentan das Schlusslicht. Aber das wird sich in einigen Jahren ändern“, prognostiziert Petra Meisehen.

Der Handel in Deutschland hat mittlerweile erkannt, dass fair gehandelte Kaffees zu jedem Kaffeesortiment dazugehören, idealerweise in der Kombination Bio und Fairtrade. Diese Kaffees stellen mit ihrem Mehrwert einen eindeutigen Zusatznutzen dar und geben dem Handel darüber hinaus die Möglichkeit, sich positiv zu profilieren. Aus diesem Grund lässt sich bei fair gehandelten Kaffees ein Wachstum der Eigenmarken wie Lidl Fairglobe oder  Aldi One World erkennen. 

Die Wertform bedient hier mit sehr positiver Resonanz des Handels die gesamte Klaviatur mit der Herstellung von Private Labels für große Handelshäuser, aber auch der Weiterentwicklung des Fairtrade-Sortimentes der Marke Mount Hagen. Das schwerpunktmäßige Wachstum liegt bei biologischen Kaffees mit dem Fairtrade-Siegel.

Die Absatzkanäle unterscheiden sich stark von Land zu Land. Die generelle Philosophie des Unternehmens heißt jedoch immer, den Konsumenten dort zu bedienen, wo er es wünscht und das weltweit.

Zukünftig wird Wertform seine Fairtrade-Aktivitäten noch stärker über neues Infomaterial sowie einen neuen Internetauftritt kommunizieren. Diverse Aktionen während des gesamten Jahres, teilweise auch in Zusammenarbeit mit dem Handel und der Siegelinitiative TransFair gehören selbstverständlich dazu. Die Faire Woche bildet hier einen idealen Rahmen. Wertform stellt sich auf der BioFach in Halle 7, Stand 515 vor.

Anton Großkinsky

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