Fairer Handel
Gepa feiert 50-jähriges Jubiläum
Festakt mit über 200 Gästen in Wuppertal

Unter dem Motto ‚50 Jahre Gepa – Taste a fair world‘ hat die Fair Handels-Pionierin Gepa als Höhepunkt des Jubiläumsjahres ihr Jubiläumsfest gefeiert. ‚Fairness-Momente‘ aus fünf Jahrzehnten wurden in Grußworten und Reden gewürdigt, im Rahmen eines Festaktes vor mehr als 200 Gästen aus Politik, Zivilgesellschaft und Weltläden sowie Kunden, Kooperationspartnern, Mitarbeitern und Handelspartnern.
Angefangen hatte alles 1975 in einem denkmalgeschützten Gebäude in Wuppertal-Barmen von 1911 als erstem Firmensitz der Gepa: Zwei Wohnungen à 100 Quadratmeter dienten damals als Lager. Der Umsatz lag im ersten Geschäftsjahr bei 1,3 Millionen Euro. Es gab rund 40 Weltläden. Zum Vergleich: Heute hat das Firmengebäude in Vohwinkel 2.500 Quadratmeter Bürofläche und 8.500 Quadratmeter Lagerfläche. Im Wirtschaftsjahr 2024 wurde ein Großhandelsumsatz von fast 85 Millionen Euro erreicht.
Reem Alabali-Radovan, Bundesministerin für Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit, unterstrich in ihrem Videogrußwort: „Ihr macht Entwicklungspolitik konkret: durch echte Partnerschaften, durch bessere Einkommen für die Menschen, die in der Herstellung arbeiten, durch Klimaschutz in der Produktion und durch starke Stimmen aus dem Globalen Süden. Das ist mutig, das ist wirksam und genau das brauchen wir heute mehr denn je.“
„Fairer Handel und Nachhaltigkeit sind aus Gesellschaft und Politik nicht mehr wegzudenken“, sagte Matthias Kroth, kaufmännischer Geschäftsführer der Gepa, und dankte allen Beteiligten für ihren Beitrag zu einem geänderten Konsumverhalten. „Fairer Handel ist unser einziger Unternehmenszweck“, so Kroth. „Wir tragen ihn in unseren Genen und unterscheiden uns damit von vielen anderen Akteuren“. Angesichts der sehr positiv bei Verbrauchern aufgenommenen Markenkampagne ‚Du hast es in der Hand‘ zeigte er sich zuversichtlich, dass die Gepa auch noch in den nächsten 50 Jahren positiv aufgestellt sein werde.
„Die Gepa zeigt, dass sich Wirtschaftlichkeit sowie soziale und ökologische Nachhaltigkeit nicht ausschließen, sondern gegenseitig bedingen“, betonte Ophelia Nick, Sprecherin für Landwirtschaftspolitik der Grünen-Bundestagsfraktion. „Sie macht jeden Tag vor, wie ein internationaler Handel aussieht, der faire Einkommen ermöglicht, die Umwelt schützt und somit für beide Seiten der Lieferkette gleichermaßen Nutzen stiftet.“
Stellvertretend für die 122 Handelspartner der Gepa im Globalen Süden sprach María Antonia López, Präsidentin von La Sureñita, einem Zusammenschluss von drei Frauenkooperativen aus Honduras, die Cashewnüsse anbauen. „Von La Sureñita aus haben wir dank der Gepa unsere Bio-Cashews nach Deutschland und in andere Länder exportiert. Aber über das Produkt hinaus haben wir Geschichten über die Überwindung von Armut exportiert, Geschichten von Frauen, die Armut in Führung, Verlassenheit in Organisation und Schweigen in kollektive Stimme verwandelt haben“.
„Die Gepa ist ein außerordentliches ökumenisches Unternehmen, das vor 50 Jahren aus der kirchlichen Jugendbewegung entstanden ist“, erklärte Torsten Müller, Bereichsleiter Finanzen bei Brot für die Welt als Sprecher der Gesellschafterversammlung der Gepa. „Auch dem Engagement der Gepa ist es zu verdanken, das heute soziale und ökologische Verantwortung in Wirtschaft und Politik einen großen Stellenwert haben. Dafür wird die Gepa auch in Zukunft mit ihren Gesellschaftern eintreten.“
Die kompletten Videogrußworte und Glückwünsche von Handelspartnern aus dem Globalen Süden sind hier zu finden.
Im Anschluss an die Redebeiträge wurde eine Jubiläumstorte mit Gepa-Logo angeschnitten: zusammen mit den Vertretern der Handelspartner aus Honduras (La Sureñita, María Antonia López und Lenin Enrique Gudiel), Uganda (ACPCU, John Nuwagaba und Stanley Maniragaba), Indien (Tara, Puneet Chawla) und Sao Tomé (CECAQ-11, Adalberto Ferreira do Nascimento Luís) sowie den Einkaufsmanagern der Gepa. Anschließend klang das Fest bei lockerem Beisammensein mit Grillen und Musik aus.