Österreich
Bio Austria fordert verbindliche Bio-Standards für die Gastronomie
'Fall Kelsen' zeige Dringlichkeit
Das Parlamentsrestaurant Kelsen hat kürzlich wegen Verstößen gegen die Vorgaben von Regionalität und Bio-Qualität das Österreichische Umweltzeichen verloren. Die aktuellen Enthüllungen nimmt der Verband Bio Austria zum Anlass, um verbindliche Standards und Kontrollen für die Auslobung von Bio-Lebensmitteln in der Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung in Österreich zu fordern.
Der von den Medien aufgedeckte Fall zeige exemplarisch systemische Schwachstellen auf, so Bio Austria. Anders als in der Landwirtschaft und in der Lebensmittelverarbeitung gibt es für die Gastronomie in Österreich bislang keine verpflichtende Bio-Zertifizierung durch staatlich akkreditierte Kontrollstellen. Auch eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung, wie sie in der Gemeinschaftsverpflegung bereits gilt, existiert für Gastronomiebetriebe nicht. Diese Gesetzeslücke ermöglicht es ‚Trittbrettfahrern‘, mit Bio-Produkten zu werben, ohne sich einer entsprechenden Kontrolle unterziehen zu müssen, bemängelt Bio Austria.
"Bio in der Speisekarte auszuloben, signalisiert Qualität und Transparenz und bringt den Gastronom:innen einen klaren Mehrwert", betont Barbara Riegler, Obfrau bei Bio Austria. "Gäste haben das Recht auf größtmögliche Transparenz und Sicherheit: Auch in der Gastronomie muss Bio drinnen sein, wenn Bio drauf steht. Wir fordern daher dringend, diese Kontroll-Lücke zu schließen."