Europäische Union
EU-Parlament stimmt für ‚Veggie-Burger‘-Verbot
„Ein Lobbygeschenk an die Fleischindustrie“
Pflanzliche Ersatzprodukte sollen künftig nicht mehr als Burger, Schnitzel oder Wurst bezeichnet werden dürfen. Für diese Gesetzesänderung hat heute eine Mehrheit des Europaparlaments gestimmt. Im Vorfeld hatten deutsche Verbraucherverbände, Unternehmen wie Aldi, Lidl, Rügenwalder Mühle und Beyond Meat sowie der Gastronomieverband das angekündigte Verbot als verbraucherfeindlich bewertet, da es eine informierte Kaufentscheidung erschwere und die Umstellung hohe Kosten verursache. Greenpeace sieht in dem Beschluss „ein Lobbygeschenk an die Fleischindustrie“. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Bundesernährungsminister Alois Rainer (CSU) sprachen sich für die Gesetzesänderung aus.
„Die Konservativen wollen ein Problem lösen, das gar nicht existiert. Augenscheinlich halten sie Verbraucher:innen für dumm, wenn sie behaupten, die Bezeichnung von Veggie-Produkten verwirre sie“, kommentiert Stephanie Töwe, Landwirtschaftsexpertin von Greenpeace.
„Diese Schein-Debatte lenkt von den wirklichen Problemen ab. Die Fleischindustrie schädigt mit Millionen Tonnen von Billigfleisch massiv Umwelt, Klima und Gesundheit und lässt Tiere unter grausamen Haltungsbedingungen leiden. Offensichtlich hat die Union keinen Plan, wie sie diese Probleme lösen will. Anstatt Verbraucher:innen auf dem Weg zu einer klima- und tierfreundlichen, gesünderen Ernährung zu unterstützen, wird hier Politik für den industriellen Schweinestall gemacht.”